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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen
Autoren: Petra Hirscher
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folgenden Worten:
    »Nimm aber Birnen, und zerschneide sie, und wirf dabei ihre Kerne weg, und koche sie stark im Wasser, und zerquetsche, was wie Breimus wird, und nimm Bärenwurz und Galgant weniger als Bärenwurz und weniger Süßholz als Galgant und weniger Pfefferkraut als Süßholz;oder wenn du keine Bärenwurz hast, nimm Fenchelwurzel, und pulverisiere dies, und mische diese Pulver zusammen, und lege sie in mäßig erwärmten Honig, und füge die vorgenannten Birnen bei, und mische es unter heftigem Rühren zusammen.«
    Diese Mixtur soll dreimal täglich eingenommen werden: morgens nüchtern 1 Teelöffel, nach dem Essen 2 und abends 3 Esslöffel.
Die Goldkur mit Goldteig und Goldkeks
    Zur allgemeinen Erhaltung der Gesundheit, bei Gicht, Grippeanfälligkeit und Magenproblemen, bei Rheuma, Arthritis und Polyarthritis setzt Hildegard auf Gold.
    »Das Gold ist warm, und es hat eine gewisse Natur wie die Sonne und ist sozusagen von der Luft. Aber ein Mensch, der unter Gicht leidet, der nehme Gold und koche es so, dass nichts Schmutziges in ihm und dass nichts davon verschwinde, und so pulverisiere er es … Aber wenn ein gesunder Mensch das macht, dann wird es ihm die Gesundheit erhalten, und wenn er krank ist, wird er gesund sein.«
    In der Praxis geht die Kur so vonstatten: Aus 1,2 Gramm Goldpulver, 2 Esslöffel Dinkelmehl und 2 Esslöffel Wasser einen Teig zubereiten. Den Teig halbieren. Die eine Hälfte am ersten Tag 30 Minuten vor dem Frühstück essen. Den restlichen Teig am zweiten Tag im Backofen bei 180 °C etwa 15 Minuten als Keks backen und 30 Minuten vor dem Frühstück einnehmen.
Das Sivesan-Pulver
    Wer stark wetterfühlig ist, einen schwachen Kreislauf oder zu niedrigen Blutdruck hat, wer unter Verstopfung und Verdauungsschwäche leidet, wer sich kraftlos und erschöpft fühlt, dem ist nach Hildegard das Sivesan-Pulver eine Hilfe:
    »Und dieses Pulver hält den Menschen, der gesund ist, gesund, den Kranken aber stärkt es … und verleiht ihm Kräfte, und es vermittelt eine gute und schöne Gesichtsfarbe, und jedem Menschen … nützt es, wenn es nach dem Essen gegessen wird!«
    Die Pulvermischung besteht aus vier Teilen Fenchel, zwei Teilen Galgant und einem Teil Diptam. Es empfiehlt sich, davon 1 Teelöffel in ½ Glas warmem Wein 30 Minuten nach dem Mittagessen einzunehmen. Dieses wunderbare Universalmittel gegen Migräne und zur (Blut-)Reinigung gibt es als fertige Mischung auch im Fachhandel zu kaufen.

Fasten und Rückbesinnen auf Gott
    Heilfasten ist eine sanfte und schonende Art des Fastens. Der bewusste Verzicht auf feste Nahrung ist bei Hildegard stets mit der intensiven Zuwendung zu Gott verbunden.
    Das Heilfasten nach Hildegard von Bingen ist eine entgiftende Heilanwendung – die ideale Methode, um den Körper zu entschlacken und der Seele etwas Gutes zu tun. Es fördert die geistige Klarheit und ist zugleich auch religiöse Übung, die den Menschen wieder stärker an Gott bindet. Die gute Wirkung und der Erfolg sind abhängig von der Haltung des Fastenden. Der wohltuende Effekt stellt sich nur ein, wenn man positiv gestimmt ist. Während des Fastens sollte man möglichst frei von beruflichen und anderen Verpflichtungen sein. Wer länger als eine Woche fasten und seinen Körper reinigen will, braucht ärztliche Begleitung.
Wann ist Heilfasten sinnvoll?
    Bei Stoffwechselerkrankungen, Rheuma, Gicht, Arthritis oder Arthrose, bei Bluthochdruck und Hauterkrankungen kann Fasten den Heilungsprozess günstig beeinflussen. Vorsicht bei Krankheiten! Nicht fasten sollten Kinder, Schwangere, Stillende sowie Patienten mit Schilddrüsen-, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen, mit schwerer Schilddrüsenüberfunktion oder schwerem Diabetes mellitus und Personen über 70.
    Beim Fasten verzehrt der Körper körpereigene Nahrungsdepots und lebt aus sich selbst heraus. Man bekommt keine schlechte Laune, denn vom zweiten Tag an veranlasst das Gehirn die Produktion von Glückshormonen, den Endorphinen, die euphorisierend wirken. Damit das Fasten auf Körper und Seele wie ein gründlicher Frühjahrsputz wirkt,schlägt Hildegard eine Fastenzeit von sechs bis zehn Tagen vor. In dieser Zeit wird völlig auf den Genuss von fester Nahrung verzichtet, sehr viel getrunken und ein- bis zweimal täglich eine Fastensuppe genommen.
    Hildegard-Heilfasten geht in einem Viererschritt vor sich und beginnt mit drei bis vier vorbereitenden Entlastungstagen, danach kommt der Abführtag, der die maximal acht Fastentage
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