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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann
Autoren: Phillips Carly
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Haltung und der entschlossenen Miene nach zu urteilen, sah es so aus, als wollte Brianne den Job tatsächlich annehmen.
    Doch Jake wollte keine Therapie. Rina hatte Brianne offensichtlich erzählt, dass er sich dagegen sperrte, und das war genau der Eindruck, den er absichtlich bei allen anderen erwecken wollte. Denn die Sicherheit aller unmittelbar und mittelbar Beteiligten hing davon ab, dass Ramirez überraschend gestellt wurde. Jake konnte nicht zulassen, dass Brianne seinen Pläne in die Quere kam.
    „Wissen Sie was?“ Sie räusperte sich. „Bevor wir weiterreden, sollten Sie sich vielleicht lieber anziehen.“
    Er lächelte. „Wenn Sie darauf bestehen.“
    „Ich muss darauf bestehen.“
    Jake musterte sie und bemerkte, dass sie wunderschöne grüne Augen hatte.
    „Es würde helfen, die Beziehung zwischen Therapeut und Patient festzulegen“, erklärte sie.
    Sie wollte also ein betont sachliches Verhältnis. Dabei wusste sie sicher genauso gut wie er, dass das unmöglich war. In ihrer Nähe schlug sein Herz schneller. Aber wenn sie Abstand wahren wollte, war das nur in seinem Sinne.
    Norton hatte sich wieder zu ihren Füßen hingelegt. Offensichtlich war der Hund klüger, als Jake bisher vermutet hatte. „Ich nehme ihn mit. Komm, Junge.“
    Norton hob sich den Kopf, dann legte er ihn wieder zwischen seine Vorderpfoten. Jake seufzte. Er hatte den größten Teil des Vormittags damit zugebracht, den Hund zu trösten, nachdem Rina die Wohnung verlassen hatte. Zum Dank hatte Norton ihm nach dem Duschen die Beine abgeleckt. Sonst saß der Hund nur jaulend vor Rinas Schlafzimmertür.

    „Macht es Ihnen etwas aus, wenn er bei Ihnen bleibt?“, fragte er.
    Sie kniete sich hin und tätschelte dem Hund den Kopf. „Natürlich macht es mir nichts aus. Wir sind schon Freunde geworden, nicht wahr, mein Kleiner?“ Mit einem Seufzer rollte Norton sich auf den Rücken und ließ sich den Bauch streicheln.
    Jake verdrehte die Augen. „Verräter“, murmelte er, dann wandte er sich an Brianne und deutete Richtung Wohnzimmer. „Fühlen Sie sich wie zu Hause.“
    „Danke“, erwiderte sie.
    Jake ging ins Schlafzimmer. Er musste eine Weile allein sein, um sich eine Strategie auszudenken, wie er seine frisch engagierte Therapeutin abwimmeln konnte.
    Als er angezogen war, hatte er immer noch keine Idee. Da klingelte das Telefon. „Hallo?“
    „Jake?“
    Es war Rina. Sie klang völlig außer Atem.
    „Hör zu, es gibt ein Problem mit meinem Platz, und ich muss mich beeilen, aber ich wollte kurz checken, ob …“
    „Brianne ist hier“, unterbrach er sie mürrisch. „Du hättest dich da heraushalten sollen, Rina.“
    „Nach all den Stunden, die wir gemeinsam in dem Café gesessen haben, bin ich da anderer Meinung. Das Schicksal macht nicht oft Geschenke, und wenn, dann darf man es nicht zurückweisen. Die Zeit, die Robert und ich zusammen hatten, war zu kurz. Ich wünsche mir mehr für dich. Ich habe nur ein wenig nachgeholfen. Sie ist dir vom Himmel geschickt worden, Jake. Du brauchst sie.“

    Frustriert fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. Wenn Rina sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war sie nicht zu stoppen. Gut, dass sie auf dem Weg nach Europa war.
    Er schüttelte den Kopf. „Ist es nicht meine Sache, zu entscheiden, wen und was ich brauche?“
    „Oh, hast du das gehört? Sie rufen mich gerade aus. Vielleicht haben sie jemanden gefunden, der seinen Platz mit mir tauscht. Du weißt, ich kann nicht am Fenster sitzen. Ich kriege dann Platzangst. Ach, und noch etwas, Jake. Habe ich schon erwähnt, dass Brianne in das leere Zimmer am Ende des Flurs einziehen wird? Sie konnte ihre Wohnung kündigen, und so ist es ja auch viel bequemer für euch. Außerdem braucht sie …“ Der Rest des Satzes wurde von einer Lautsprecheransage übertönt. „Es tut mir leid, Jake. Ich muss mich jetzt wirklich beeilen. Ich rufe dich von Italien aus an. Ich liebe dich.“ Und dann legte sie einfach auf.
    Jake sank aufs Bett und versuchte, die Neuigkeiten zu verarbeiten. Kaum hatte er Rina sicher außer Landes, da hatte er schon die nächste Frau am Hals. Wenigstens war sie keine Verwandte. Sie stand in keiner engen Beziehung zu ihm, was sie vor Ramirez’ Rache schützte. Der Gedanke war allerdings nur ein schwacher Trost. Brianne blieb ein Problem für ihn.
    Sie hatte ihren Mietvertrag also bereits gekündigt. Außerdem hatte sie diesen Job in gutem Glauben angenommen. Jake konnte nichts daran ändern. Er konnte sie nicht
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