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Heart Beat

Heart Beat

Titel: Heart Beat
Autoren: Eliza Jones
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gekauft, dann aber entschieden, dass es für diesen Hauch von Nichts viel zu kalt war. Mit derselben Ausrede würde sie bei Temperaturen von knapp dreißig Grad bestimmt nicht durchkommen.
    Gegen den kurzen schwarzen Rock, den Cole außerdem entdeckte, hatte sie Einspruch eingelegt, dem stattgegeben wurde. Nun würde sie eine ihrer alten Jeans tragen, die an den Knien bereits leicht aufgescheuert und so eng waren, dass ihre Beine darin unendlich wirkten. Nicht zu aufreizend, dennoch sexy und mit einem Touch jugendlicher Unschuld, so hatte Cole die Kombination beschrieben. Noch immer schwirrte ihr sein spitzbübischer Ausdruck durch den Kopf, als sie zustimmte, die ausgewählte Kleidung zu tragen.
    Argwöhnisch blickte sie zwischen den beiden Oberteilen hin und her, bis sie sich geschlagen gab, die viel zu dünne Bluse zurück in den Wäschekorb warf und nach dem Top fasste, das vermutlich nicht wesentlich mehr von ihrer ohnehin auffallenden Oberweite versteckte. Sie wurde den Eindruck nicht los, dass Cole es genau darauf anlegte.
    Sadistischer Mistkerl
, dachte Erin, als im selben Moment ihr Handy vibrierte und eine Kurznachricht anzeigte. Etwas, das sich verdächtig nach Aufregung anfühlte, flatterte durch ihren Bauch, als sie Coles Nummer auf dem Display erkannte.
    Guten Morgen, Sonnenschein, ist dir die Entscheidung heute leichter gefallen? C
.
    Selber guten Morgen. ;-) Und nein, nicht wirklich
.
    Verrätst du mir, was du anziehen wirst?
    Das Top

    Sehr gute Wahl! Zeig's ihnen, Baby. ;-)
    Lächelnd warf sie das Handy in ihre Tasche und begann, sich für die Arbeit fertig zu machen. Da sie fand, für den ersten Tag genug Kompromisse eingegangen zu sein, band sie ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen und trug etwas dezenten Lipgloss auf. Danach schlüpfte sie in flache schwarze Sandalen und schnappte sich die Tasche mit ihren Unterlagen sowie zwei Viertel Dollar Münzen aus dem Glas, das auf der Anrichte neben der Apartmenttür stand.
    Von einem beschwingten Gefühl begleitet, verließ sie ihr Wohnhaus und lief die vier Stufen hinunter auf den Bürgersteig, wo sie der Geruch von Kirschblüten begrüßte. Die gesamte Seitenstraße wurde von den japanischen Zierbäumen gesäumt, deren hübsche Blüten in der Morgensonne hellrosa leuchteten. Ein toller Kontrast zu dem vielen Grün des Efeus, der sich über die Ziegelsteinfassaden hochrankte.
    Ihre Hände um die Riemen ihrer Tasche gelegt, lief sie die fünf Blocks, bis sie den Washington Square erreichte und es mit der morgendlichen Ruhe vorbei war. Das lebhafte Summen des Stadtverkehrs umfing sie, durchdrungen von den ersten Klängen der Straßenmusiker, die sich zusammen mit anderen Künstlern um den Triumphbogen versammelt hatten.
    Gestresst dreinsehende Anzugträger hasteten über den weitläufigen Platz, Autos hupten, Handys klingelten, Aktenkoffer wurden eng an Körper gepresst, um die Umstehenden damit nicht anzurempeln. Andere wiederum schlängelten sich mit ihren Fahrrädern durch den Passantenstrom, was einem Spießrutenlauf glich.
    Das betriebsame Durcheinander erinnerte an einen Bienenstock. Auf den ersten Blick schien Chaos zu herrschen, doch in Wahrheit hatte jeder einzelne seine Aufgabe ganz deutlich vor Augen und schwärmte pünktlich aus, um zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen. Anfangs fühlte sich Erin von den vielen Eindrücken schier erschlagen. Wohin sollte man zuerst blicken, wenn es überall etwas Neues, Aufregendes und Schillerndes zu entdecken gab?
    Blieb man hier jedoch stehen, um die Umgebung zu bestaunen, fühlte man sich schnell wie ein Fremdkörper in einem funktionierenden Uhrwerk. Es hatte ein wenig gedauert, bis sie sich an den Rhythmus New Yorks gewöhnt hatte. Heute marschierte sie zielstrebig auf das Universitätsgebäude zu, wich Fußgängern und Radfahrern aus und warf die mitgebrachten Münzen im Vorbeigehen in den Beutel von einem der Musiker.
    Ohne die Hände von den Riemen ihrer Tasche zu nehmen, die zumindest einen Teil ihres Ausschnittes bedeckten, betrat sie kurz nach halb acht das Gebäude der NYU. Der Lehrsaal für den Geschichtsunterricht befand sich im dritten Stock, und Erin nahm die Treppe nach oben. Sie hatte ihr Ziel fast erreicht, als Lisa, eine ihrer Studentinnen, zu ihr aufholte.
    »Miss Parker, entschuldigen Sie, kann ich Sie einen Moment sprechen?« Das Mädchen klang beunruhigt, was Erin stutzig machte. Mit Studenten, die zu den Jahrgangsbesten zählten, gab es nur selten Probleme, die zu Aufgebrachtheit
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