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Hawkings Kosmos einfach erklaert

Hawkings Kosmos einfach erklaert

Titel: Hawkings Kosmos einfach erklaert
Autoren: Rüdiger Vaas
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über ein Thema der Quantenphysik promoviert und später am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching geforscht. 2001 entkam er knapp den Terror-Anschlägen auf das World Trade Center, als er beim südlichen Tower auf der Straße stand.
    Ab 1985 hat Mlodinow Drehbücher für TV-Serien wie MacGyver , Hunter und Star Trek sowie Comedy-Skripts geschrieben – bevor sein erstes Drehbuch angenommen wurde, hatte er nur noch 110 Dollar auf der Bank. Später arbeitete er einige Jahre als Erfinder und Produzent von Computerspielen sowie als Vizepräsident einer Software-Entwicklungsfirma. Heute lehrt er Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik am California Institute of Technology in Pasadena und arbeitet als Autor. Neben zwei Kinderbüchern verfasste er mehrere populärwissenschaftliche Sachbücher. Sein nächstes wird von Hirnforschung und Sozialverhalten handeln.
    Doch wie wird man Hawkings Co-Autor? Mlodinow erinnert sich: „Eines Tages rief mich mein Agent an und fragte, ob ich mit Stephen Hawking zusammenarbeiten wollte. Ich sagte zu! Später erfuhr ich, dass er mein erstes Buch Euclid’s Window gelesen hatte und es mochte.“ Das 2001 veröffentlichte Buch erschien auch in deutscher Übersetzung: Das Fenster zum Universum . Darin hatte Mlodinow die Geschichte der Geometrie von den Parallelen bis zum Hyperraum geschildert. „Als dann die Idee aufkam, eine einfachere Version von ‚Eine kurze Geschichte der Zeit‘ herauszubringen, meinte Stephen, er würde dies nur machen, wenn er es mit mir schreiben könnte, denn ich war der Einzige, dessen Stil ihm gefiel und der auch die Physik versteht. Nachdem wir dieses Buch zusammen geschrieben hatten, kam mir die Idee für das neue. Als ich in sein Büro trat und fragte, ob er es mit mir machen wolle, sagte er: ‚Sicher!‘“
    Mlodinow war Hawking eine große Hilfe, denn für diesen sind aufgrund der schweren Behinderung schon wenige Seiten eine enorme Herausforderung: Mit seinem Computer braucht er für jeden längeren Satz mehrere Minuten. Trotzdem war Mlodinow nicht einfach bloß Ghostwriter. „Dass ich die meiste Arbeit hatte, würde ich nicht sagen – oder überhaupt zu quantifizieren versuchen, wie viel jeder leistete“, meint er. „Es ging hin und her, jeder schrieb und änderte den Text des anderen. Es ist nicht möglich zu sagen, von wem welche Teile stammen.“ Ein echtes Gemeinschaftswerk also, auch wenn sich bestimmte physikalische und philosophische Interpretationen klar Hawking zuordnen lassen.
    â€žDer gesamte Prozess dauerte vier Jahre“, resümiert Mlodinow. „Wir kommunizierten sowohl per E-Mail als auch persönlich. Stephen besucht das Caltech jedes Jahr für vier bis sechs Wochen, und wir arbeiteten einen guten Teil dieser Zeit zusammen. Ich war auch mehrfach im Jahr länger in Cambridge.“ Dass Hawkings Name verkaufsträchtig auf dem Cover prangt, akzeptiert Mlodinow neidlos. „Damit kann ich gut leben – mein Name ist so groß geschrieben wie auf meinen anderen Büchern, und so ist es auch bei seinem.“
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    Totgesagte leben bekanntlich länger, und so kommt auch Hawkings Nachruf auf die Philosophie viel zu früh. Mehr noch: Er wirkt sogar wiederbelebend. Denn in seinem jüngsten Buch liefert Hawking, obwohl er die Philosophie als antiquiertes Unterfangen abzuschmettern scheint, einen eigenen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Beitrag. Dies ist eigentlich der originellste Teil von Der Große Entwurf – und fast das einzige darin, das man bei Hawking oder anderen Autoren nicht schon früher gelesen hat.
› Keine Wirklichkeit, sondern Modelle
    Das Problem der Wahrheit wissenschaftlicher Aussagen und die Bedeutung der Naturgesetze gehören zu den Grundfragen der modernen Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie. Schon 2001 antwortete Hawking auf meine (R.V.) Frage, ob eine Weltformel und die daraus ableitbaren Naturgesetze lediglich menschliche Schöpfungen seien oder wie die von Platon postulierte Ideenwelt unabhängig von uns existieren: „Ich bin Anhänger einer positivistischen Philosophie: Physikalische Theorien sind nur mathematische Modelle, die wir konstruieren. Wir können nicht fragen, was die Wirklichkeit ist, denn wir haben keine modellunabhängigen Überprüfungen von dem, was real ist. Ich stimme nicht mit Platon
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