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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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und Devrin Egemen sie erwarteten. Im Lager hinter ihnen herrschte tödliche Stille. Die Leichen von etwa fünfzig Terroristen lagen verstreut zwischen den teilweise zerfetzten Überresten der Zelte. Die Janitscharen hatten zwar gesiegt, aber um welchen Preis? Sie suchte den Strand nach Mercer ab, konnte ihn aber nirgendwo sehen.
    »Er ist nicht tot«, flüsterte sie, während ihr die Tränen in die Augen traten. »Er ist nur leicht verwundet. Ihm geht es gut.«
    Sobald sie sich in Hörweite befand, rief sie: »Wo ist Mercer? Er ist doch nicht tot! Das kann nicht sein!«

    Booker und Devrin sahen sie mit versteinerten Mienen an. Sie ließ den Anker ins Wasser hinunter und rannte zur Tauchplattform am Heck. Sie streifte noch nicht einmal die Schuhe ab, ehe sie in den kühlen See sprang und mit kräftigen Stößen zum Ufer schwamm.
    Sie kämpfte sich auf die Füße, sobald das Wasser seicht genug war, stürmte aus dem Wasser und kollidierte beinahe mit Booker. »Wo ist Mercer?«, schrie sie.
    Auf Bookers Uniform war Blut, seine Augen waren glasig vor Erschöpfung. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Devrin befand sich in noch schlechterer Verfassung. Sein Hosenbein war an der Stelle durchnässt, wo er von einer Kugel getroffen worden war.
    »Er war dort unten, als Professor Ahmad den Eingang zum Grab zugesprengt hat«, sagte der junge Türke.
    Cali sank zu Boden und schluchzte. »War sonst noch jemand unten?« Als niemand darauf antwortete, wusste Cali Bescheid. »Wie viele?«
    »Vier, Poli Feines eingeschlossen«, sagte Booker.
    »Er könnte längst umgekommen sein.« Ihr Schluchzen verwandelte sich in ein krampfhaftes Weinen, als die Ungeheuerlichkeit dieser Erkenntnis auf sie einstürzte. Mercer tot! »Oh gütiger, allmächtiger Gott!«
    Booker ging neben ihr in die Hocke. »Das wissen wir nicht mit letzter Sicherheit. Er ist ein ganz schön zäher Bursche. Wir graben ihn aus. Wir müssen nur Helfer mit schwerem Gerät anfordern.«
    »Das dauert doch Tage! Was ist, wenn er verletzt ist? In diesem Augenblick könnte er gerade verbluten!«
    »Es gibt aber nichts, das wir jetzt tun könnten«, versuchte Booker sie zu beruhigen. »Je eher wir aufbrechen, desto eher können wir auch wieder zurückkommen. Wir benachrichtigen
Admiral Lasko, und er wird alles Nötige für eine Rettungsaktion veranlassen. Wir müssen los. Devrin braucht einen Arzt für sein Bein.«
    »Aber …« Ihre Stimme versiegte.
    »Cali, ich weiß, dass Sie meinen, Sie sollten hierbleiben. Aber hier zu sitzen und einen Geröllhaufen anzustarren, das hilft ihm nicht im Mindesten. Wir können schon morgen früh mit einem Hubschrauber und genug Leuten wieder hier sein, um ihn da rauszuholen.«
    »Ich kann es einfach nicht. Ich meine, er …«
    »Ich kann es auch nicht glauben, aber das ist das Einzige, das wir tun können. Kommen Sie.«
    Cali ließ sich von Booker hochziehen. Mit dem Boot der Terroristen fuhren sie zum Riva hinaus. Booker und Cali mussten den verwundeten Janitschar auf die Luxusjacht schleppen. Auf Grund der tiefen Erschöpfung und wegen seines hohen Blutverlusts verfiel der Gelehrte in einen Schockzustand. Sie legten ihn in Calis Kabine und wickelten seinen zitternden Körper in Decken, nachdem Booker seine Wunde frisch verbunden hatte. Anschließend bat er Cali, bei Devrin zu bleiben, bis er eingeschlafen war, und stieg dann zum Cockpit hinauf. Cali kühlte Devrins fieberheiße Stirn mit einem feuchten Lappen und strich seine Haare behutsam zurück. In ihr tobte ein derartiger Aufruhr der Gefühle, dass sie sich auf nichts anderes konzentrieren konnte als auf diese einfache Geste.
    Die großen Motoren sprangen grollend an, und das Riva entfernte sich vom Strand. Cali überließ Devrin sich selbst und ging zum Heckfenster. Das Lager wurde hinter ihnen schnell kleiner, als Booker das Boot auf volle Fahrt brachte. Eine fette Bugwelle schäumte auf und bildete ein riesiges V, das sich schon bald über die gesamte Breite dieses schmalen Teils der Bucht spannte.

    Sie wollte sich von dem Anblick abwenden, als sie etwas entdeckte, das die glatte Wasseroberfläche aufwühlte. Sie hätte es beinahe schon als eine normale Turbulenz abgetan, doch irgendetwas weckte ihre Neugier, ein undefinierbares Gefühl, von dem sie wusste, dass es nur durch ihre tiefe Trauer geweckt worden war. Trotzdem eilte sie hinaus auf die offene Tauchplattform. Da sie nicht mehr sehen konnte, was ihr Interesse erregt hatte, stieg sie zum Oberdeck hinauf, um sich
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