Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei
Autoren: M Jackson
Vom Netzwerk:
während ihr Körper kraftlos gegen ihn sank.
    »Aoife, warum sind wir getrennt? Liebst du mich noch?«
    Sie hob den Kopf. »Natürlich! Ich habe dich immer geliebt. Vom ersten Augenblick an.«
    »Dann komm mit mir! Lass uns zurück nach New York gehen. Wir brauchen doch nur uns.«
    Aoife senkte den Blick. »Die Idee, nach Irland zurückzukommen, war nicht so toll, wie ich dachte. In New York hatten wir alles, um glücklich zu sein.«
    »Allerdings. Und das könnten wir wieder haben … Aber was ist mit deinen Eltern?«
    Aoife schluckte ihre Tränen herunter.
    »Ich kann mein Leben nicht nach den Regeln meiner Eltern leben. Ich muss tun, was ich will. Ich habe mich wirklich bemüht, es ihnen recht zu machen, aber es ist nicht das Richtige für mich.«
    Jack konnte seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten und umarmte sie so fest, dass er Angst hatte, sie zu zerquetschen. Er ließ sie wieder los und sah ihr in die Augen. »Was ist mit deinem Freund?«
    »Mit dem ist Schluss. Er war nur eine Notlösung. Ich wollte immer nur dich, Jack.«
    Wieder umarmte er sie und drückte sie fest.
    »Kommst du mit mir nach Hause? Gehst du mit mir zurück nach New York?«
    »Ja.« Sie legte den Kopf auf seine Schulter, und er schlang den Arm um ihre Taille.
    An den Fischerbooten und den Seehunden vorbei liefen sie langsam weiter. Keiner von ihnen sprach. Was gesagt werden musste, war gesagt.
    Louise schaute auf eine Tasse Tee bei Emma vorbei. Sie wusste, dass Emma allein war, da Felipe seinen letzten Sonntag in Dublin mit Finn bei einem Hurling-Match im Croke-Park-Stadion verbrachte. Louise klingelte an der Tür und wartete. Die Emma, die ihr heute öffnete, war eine ganz andere als die, die ihr vor Monaten aufgemacht hatte, als sie nach dem Wiedersehen mit Jack Duggan völlig aufgelöst bei ihr hereingeschneit war. Seitdem war so viel passiert, dass auch Louise sich wie ein völlig anderer Mensch fühlte.
    »Hey, ich wusste nicht, wann genau du vorbeikommen wolltest!« Emma begrüßte ihre Schwester herzlich mit einem Kuss. »Ich schreibe gerade den Roman zu Ende.«
    »Ich fasse es nicht! Und das, obwohl Felipe zu Besuch ist! Gut gemacht.«
    »Er holt wirklich das Beste aus mir heraus. Warst du schon in der Klinik?«
    Louise nickte. »Sophie sieht gut aus, Em.«
    Emma folgte ihrer Schwester in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzten.
    »Ich hoffe wirklich, dass sie einen Spender für sie finden«, sagte Emma. »Ich kann den Gedanken nicht ertragen, wie hilflos sie dort liegt.«
    »Soll ich uns Wasser heiß machen?«
    »Ach, entschuldige!« Emma sprang auf. »Ich bin total zerstreut. Felipe wird mir fehlen. Und Finn wird ihn auch vermissen. Dass wieder ein Mann im Haus ist, hat ihn regelrecht aufblühen lassen, auch wenn es nur ein paar Wochen waren.«
    Sie schaltete den Wasserkocher an und setzte sich wieder.
    »Was glaubst du, wie sich deine Beziehung zu Felipe weiterentwickelt?«, fragte Louise.
    »Um ehrlich zu sein, war das die schönste und zugleich die schrecklichste Zeit meines Lebens. Vor der Kuba-Reise hatte ich nur meine Trauer im Kopf. Kein Wunder, dass ich nicht schreiben konnte. Aber Felipe hat meine Sicht auf die Welt verändert. Er hat mich gelehrt, in der Gegenwart zu leben, und es ist merkwürdig, aber wenn man das tut, fällt es einem leichter, Vergangenes zu vergeben.«
    Louise nickte. »Das stimmt allerdings. Das habe ich am eigenen Leib erfahren.«
    »Ja, wie läuft’s denn bei euch? Wie geht es dir? Was von Jack gehört?«
    »Er hat mir eine SMS geschickt, dass er mit Aoife zurück nach New York geht.«
    »Das ist doch positiv, oder?«
    Louise nickte. »Jack wird auf der anderen Seite des großen Teichs glücklicher sein. Er ist ein zu großer Individualist, um sich mit einem Spießerleben in einem Dubliner Vorort zufriedenzugeben.«
    Emma sah ihre Schwester prüfend an. »Und wie stehst du zu deinem Spießerleben?«
    Emmas Frage war so scharfsinnig, dass Louise die dramatischen Entwicklungen in ihrer Ehe nicht für sich behalten konnte. »Donal und ich fangen nächste Woche mit einer Paartherapie an.«
    »Großartig! Das hilft euch bestimmt.«
    »Es ist seltsam, aber jetzt, wo wir wissen, dass wir an unserer Beziehung arbeiten müssen, haben wir jeden Abend geredet. Und nicht nur das!«
    Emma grinste ihre Schwester an. »Ich freue mich sehr für euch. Ich hatte gehofft, dass du eines Tages erkennst, was für einen tollen Mann du hast, Louise.«
    »Du kennst mich eben besser als ich mich selbst!«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher