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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei
Autoren: M Jackson
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Während sich Sophies Leber regeneriert hatte, war auch der Schmerz in Emmas Seele geheilt, den sie seit dem Verrat durch ihre Schwester mit sich herumgetragen hatte.
    Inzwischen konnte sich Sophie im Bett aufsetzen, und ihre Wangen hatten wieder eine gesunde Farbe.
    Als Emma den Raum betrat, spürte sie Erleichterung und Wärme zwischen sich und ihrer Schwester.
    Als sie sich zu ihr ans Bett setzte, reichte Sophie ihr die Hand. Emma umfasste sie mit beiden Händen.
    »Gute Nachrichten, Sophie.«
    Sophie nickte. »Ich habe großes Glück.«
    Emma lächelte. »Du hast in den letzten Wochen viel durchgemacht.«
    »Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, während ich hier lag.« Eine Träne kullerte ihr übers Gesicht. »Ich war abscheulich, Emma. Wie kannst du mir das je verzeihen?«
    »Lass es gut sein. Wir müssen jetzt nach vorne blicken.«
    »Du hast mir gefehlt«, gestand Sophie.
    Nun war es an Emma, eine Träne zu vergießen. Ihre kleine Schwester hatte ihr auch gefehlt – die, mit der sie als Kind so liebevoll gespielt hatte.
    »Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen«, sagte sie sanft. »Aber leicht wird das nicht.«
    Sophie nickte bedächtig. »Ich weiß. Aber ich spüre, dass ich es kann. Ich habe mich verändert.«
    »Wir haben uns alle verändert. Und Paul soll in Frieden ruhen.«
    Sophie fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte eine wunderbare Schwester! Was sie ihr angetan hatte, war so entsetzlich, dass es fast ihre ganze Familie zerstört hätte. In den letzten Tagen hatte sie sich gewünscht, tot zu sein, aber jetzt, mit der Aussicht auf vollständige Genesung und Vergebung vonseiten ihrer Schwester, hatte sie das Gefühl, ein besserer Mensch werden zu können.
    »Hallo, Mädels!«, rief Louise, als sie hereinkam.
    Emma drehte sich zu ihr um, während Louise zu ihnen trat und sich an den Bettrand setzte – zwischen ihre Schwestern.
    Lächelnd blickte Louise auf die verschränkten Hände der beiden. Genau wie ihre Schwestern hatte sie in den letzten Monaten eine schmerzliche Entwicklung durchmachen müssen, um ihre Vergangenheit und ihre Zukunft miteinander in Einklang bringen zu können. Die drei waren nicht nur von Geburt an durch Blutsbande miteinander verknüpft, sondern auch spirituell verbunden und eine Konstante im Leben der anderen. Sie hatten gemeinsam den Rubikon überschritten.
    Emma sah Louise an. »Woran denkst du?«
    »Ich mache es wie du, Schwesterherz. Ich philosophiere.«
    Emma lachte. »Bin ich wirklich so eine Nervensäge?«
    »Du bist die Älteste. Das ist deine Aufgabe!«, mischte sich Sophie ein.
    »Und du bist das verwöhnte Gör?«, funkte Louise dazwischen und sah Sophie an.
    Die drei lachten lauthals. Obwohl jede von ihnen in der Familie eine bestimmte Rolle einnahm, waren sie sich noch nie so einig gewesen wie in jenem Moment.
    »Los, Emma, nun mal Butter bei die Fische. Wie ist Felipe im Bett?«, fragte Sophie frech.
    Emma warf ihr einen warnenden Blick zu, doch dann umspielte ein Lächeln ihre Mundwinkel.
    »Eins kann ich dir sagen, süßes kleines Schwesterchen. Das wirst du niemals rausfinden!«

Epilog
    E in J ahr später
    Emma schlüpfte durch die Türen von La Terraza nach draußen, weil sie eine Weile allein sein und ungestört die wunderschöne Spiegelung des Mondlichts auf dem ruhigen Wasser betrachten wollte. Es war der schönste Abend ihres Lebens – das perfekte Ende eines noch perfekteren Tages. Als zwei kräftige Arme ihre Taille umfassten, wusste sie, auch ohne sich umzudrehen, wem sie gehörten.
    » Ahora ya eres mi mujer. Bist du glücklich?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie lehnte sich an den Körper des wunderbaren Mannes, den sie von nun an ihren Ehemann nannte.
    »Ja«, antwortete sie, den Blick fest auf das flimmernde Spiegelbild des Mondes auf dem Wasser gerichtet.
    »Als du damals zum ersten Mal hier in Cojímar warst, hab ich dir doch gesagt, dass es Glück bringt, eine Hochzeit zu sehen.«
    Emma drehte sich zu Felipe um und drückte ihm einen warmen, sanften Kuss auf die Lippen.
    »Es war wunderbar. Wir haben großes Glück. Vielen Dank, dass du das organisiert hast. Bis ins kleinste Detail war es schöner, als ich es mir je erträumt hätte.«
    Und so war es auch. Von der Zeremonie am Strand bis zum perfekten Empfang im La Terraza. Tropische Blumen schmückten die Mahagonibar, und auf den Tischen mit den hübschen karierten Decken wurde eine Fülle an köstlichen Meeresfrüchten und exotischen Kreationen dargeboten, die selbst in den besten
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