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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: Maggie Shayne
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hätte gern, dass du damit aufhörst und die Mädchen frei lässt, aber ich würde dich niemals verraten.”
    “Nein, natürlich würdest du das nicht tun. Als brave Christin, die du bist, würdest du es weder meiner Mutter noch meinem Priester erzählen. Du wirst bei mir bleiben und mich weiterhin lieben, obwohl du mich für einen Vergewaltiger und Mörder hältst.”
    Als er sie die Kellertreppe hinauf führte, fiel ihr auf, dass die Falltür offen war. Tief in ihrem Inneren kam Kiley das merkwürdig vor. Die Tür war vorhin geschlossen gewesen. Irgendwie spürte sie, dass sie und Jack in diesem Schauspiel, das hier gerade ablief, als Marionetten benutzt wurden. Und sie fragte sich, wie weit das Ganze gehen würde.
    Doch dann wurde sie von den
anderen
wieder eingeholt. Hinter sich hörte sie Jammern und Weinen, und die Stimmen flehten: “Reiß dich von ihm los. Lauf los. Erzähl es jemandem!”
    Weiter vorne sah sie Licht. Ihr Mann riss den Stecker aus der Wand, und die Lichter der Kabellampen gingen aus. Die Frauen schluchzten und gerieten wegen der plötzlichen Dunkelheit in Panik. Doch es kümmerte ihn nicht. Er zog die Metalltür rasch wieder zu, ohne ihren Arm loszulassen, den er eisern umklammerte.
    “Du tust mir weh.”
    “Nicht mehr lange, Liebes. Das verspreche ich. Komm jetzt.” Er zog sie die Treppe hinauf. Als sie spürte, dass er seinen Griff lockerte, riss sie sich los und rannte so schnell sie konnte durch das Haus und zur Tür. Aber noch bevor sie dort angelangt war, hatte er sie wieder eingeholt und versperrte ihr den Weg nach draußen. Sie drehte sich um und lief nach oben – in der Hoffnung, sich in einem Zimmer einsperren zu können. Ihr Herz raste. Nachdem sie sich ins Schlafzimmer gerettet hatte, schloss sie rasch die Tür hinter sich.
    Von außen warf er sich mit aller Kraft dagegen, und sie stemmte sich rasch gegen die Tür und schob den Riegel vor. Doch er raste vor Zorn und hörte nicht auf, gegen die Tür zu hämmern. Bumm! Bumm! Bumm!
    “Geh weg!”, schrie sie, schnappte sich das Telefon und wählte “O” für
Operator
, um über die Vermittlung einen Notruf durchzugeben.
    Die Tür flog krachend auf, und er stürzte auf sie zu. Sie hörte das Freizeichen, doch da er schon zu nah bei ihr war, ließ sie den Hörer fallen, rannte ins Badezimmer und warf die Tür hinter sich zu.
    Er trat sie so schnell und brutal ein, dass die Tür mit voller Wucht gegen ihren Brustkorb prallte. Sie verlor das Gleichgewicht und knallte mit dem Kopf auf den Rand der weißen Badewanne. Und dann verschwamm alles um sie herum und ihr wurde schwarz vor den Augen.
    “Da wären wir also. Du wirst nicht so dreckig sterben und bei lebendigem Leib begraben werden wie die anderen Frauen. Nein, das wäre viel zu grausam für meine süße Frau.” Er beugte sich über sie und lächelte sie an. “Und du hast ja schon das Wasser eingelassen. Sehr aufmerksam von dir.” Er zog sie hoch und ließ sie in die Wanne gleiten. Dann drückte er mit der Hand ihren Kopf unter Wasser.
    Sie bekam keine Luft! Mit Händen und Füßen wehrte sie sich, doch er hielt sie fest. Und dann drang das Wasser in ihre Lungen ein. Sanft, warm und reinigend. Ihr Körper entspannte sich und wurde ganz ruhig. Schlagartig wurde es dunkel um sie herum.
    “Er hat dich umgebracht”, sagte eine Frau. “Uns hat er auch ermordet.”
    Sharon drehte sich um und sah sie. Sah Frauen, hübsche Frauen, die um sie herum standen. So viele Gesichter, so viele tieftraurige Augen. “Es tut mir so leid”, sagte sie.
    “Wir müssen es jemandem erzählen. Er wird so lange weitermachen, bis wir dafür sorgen, dass jemand ihm Einhalt gebietet.”
    Sie nickte, drehte sich um und sah wieder ihren Mann an.
    Er saß neben der Badewanne am Boden, ließ den Kopf hängen und schluchzte.
    Und dann war er plötzlich nicht mehr ihr Ehemann, und sie waren nicht mehr im Badezimmer. Er war wieder Jack McCain, der auf der Treppe im geheimen Kellerbunker saß und das Gesicht in seinen Händen barg.
    Kiley ging zu ihm und kniete sich vor ihn hin. “Jack, es ist alles in Ordnung. Es war nicht real.”
    Er hob langsam den Kopf und blinzelte sie verwirrt an. “Kiley?”
    Sie nickte. Jack nahm ihr Gesicht in seine Hände, zog sie an sich und küsste immer und immer wieder ihre Lippen. “Himmel, es geht dir gut. Ich dachte, ich … Ich dachte, ich hätte dich …”
    “Es geht mit gut. Und dir geht es auch gut. Du bist nicht Philip Miller. Du bist Jack. Alles, was passiert
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