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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition)
Autoren: Edward Lee
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für Ordnung.«
    Collier nickte Lottie zu, die begeistert zurücknickte.
    »Lottie redet nicht«, erklärte Mrs. Butler. »Konnte sie aus irgendeinem Grund noch nie. Sie hat es versucht, als sie ein Kleinkind war, hat es aber nie hinbekommen, bis sie es irgendwann ganz aufgab.«
    Lottie breitete die Hände aus und zuckte mit den Schultern.
    Mrs. Butler plapperte weiter. »Also, erst gestern Abend habe ich Sie im Fernsehen gesehen.«
    »Ah, also sind Sie eine Bierkennerin, Mrs. Butler?«
    »Eigentlich nicht – ich will Sie nicht belügen. Ich sehe mir immer die Sendung an, die nach Ihrer kommt, Savannah Sammys pfiffige Räucherkammer .« Verträumt fügte sie hinzu: »Ich liebe diesen Savannah Sammy.
    Diesen Arsch! Colliers Stolz rebellierte. Die Äußerung fühlte sich wie eine Herausforderung an. Zum einen stammt er gar nicht aus Savannah, sondern aus dem verfluchten Jersey, zum anderen schreibt er seine Sendungen nicht mal selbst! Collier fühlte sich verletzt, aber was sollte er sagen? »Ja, Ma’am, Sammy ist ein toller Kerl.«
    »Aber verstehen Sie mich nicht falsch, Ihre Sendung ist auch klasse. Mein Sohn sieht sie sich immer an und schwärmt davon.« Sie beugte sich vor und senkte die Stimme. »Sagen Sie ... kennen Sie Emeril?«
    »Oh, sicher. Auch ein toller Kerl.« Tatsächlich war Collier dem Mann nie begegnet.
    »Oh bitte, Mr. Collier«, sprudelte sie als Nächstes hervor. »Bitte sagen Sie mir, dass Sie ein Weilchen bei uns bleiben.«
    »Ja, ich möchte zumindest ein paar Tage bleiben.«
    »Das ist wunderbar! Und zufällig ist gerade das Zimmer mit der besten Aussicht frei.«
    Collier wollte ihr gerade danken, verfiel allerdings jäh in Sprachlosigkeit, als die alte Dame aufstand und zum Schlüsselschrank eilte.
    Das glaub ich einfach nicht ...
    Mrs. Butler trug eine schlichte orchideenfarbene Bluse mit Knopfleiste und einen dazu passenden, knielangen Rock. Doch es war nicht die Aufmachung, die Collier die Sprache verschlug, sondern die Figur.
    Was für ein rattenscharfer Körper, schoss ihm unwillkürlich durch den Kopf.
    Die schlichte Kleidung verhüllte einen Körperbau, der dem sprichwörtlichen Aussehen einer Sanduhr glich. Breite Hüften, aber schmale Taille; kräftige, definierte Beine wie die einer Schwimmerin; ein üppiger, aber straffer Busen – und Collier konnte keine Umrisse eines Büstenhalters erkennen. Diese Braut hat den falschen Kopf auf den Schultern, dachte er.
    Der Busen wippte bei jedem energischen Schritt zurück zum Schalter. Sie reichte ihm einen Messingschlüssel jener altmodischen Machart, wie sie in große Buntbartschlösser passten. Aber ihn beschäftigte nach wie vor die Figur dieser Frau . Wie kann jemand mit einem so alten und abgezehrten Gesicht einen SOLCHEN Körper haben?
    »Zimmer drei, das ist unser bestes, Mr. Collier«, versicherte sie ihm mit ihrem gedehnten Dialekt. »Ich sage Ihnen, eine tolle Aussicht – die beste! «
    »Vielen Dank.« Durch den Kopf jedoch ging ihm: Der Anblick deines Gestells ist aber auch nicht ohne. Durch seine sexistischen Gedanken fühlte er sich unkultiviert und unreif, aber sie schien diese bizarre Sexualität zu reflektieren wie ein Spiegel gleißendes Sonnenlicht. »Ich hole nur eben schnell meine Koffer und bin gleich wieder hier ...«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, fiel sie Collier im Befehlston ins Wort. »Lottie holt Ihr Gepäck.«
    Collier fiel auf, dass die junge Frau verschwunden war. »Oh nein, Mrs. Butler. Lottie ist zu zierlich, um schwere Koffer zu schleppen.«
    »Täuschen Sie sich da mal nicht ...« Mrs. Butler kam um den Schalter herum. Der Busen wogte bei jedem Schritt. »Lottie mag keine fünfzig Kilo auf die Waage bringen, aber sie kann ohne Weiteres doppelt so viel tragen. Sie ist ein kräftiges Mädel und an harte Arbeit gewöhnt. Mittlerweile ist das arme Ding dreißig und findet keinen Mann. Viele glauben, es liegt daran, dass sie nicht reden kann, aber sie ist blitzgescheit.«
    »Ich bin sicher, das ist sie«, sagte Collier. Er starrte von hinten auf ihre wohlgeformten Beine, als sie ihn in die Mitte des Salons führte.
    »Wie auch immer, kommen Sie doch noch mal zu mir, wenn Sie sich auf dem Zimmer eingerichtet haben. Dann zeige ich Ihnen das Haus. Wissen Sie, wir sind nicht bloß irgendein Gasthof im tiefsten Süden, sondern ein wirkliches historisches Denkmal. Was wir hier haben, ist besser als das Museum im Ort.«
    Collier löste mühsam die Augen von dem breiten, strammen Hintern. »Ja«, stieß er
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