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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition)
Autoren: Bentley Little
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gekommen waren. Er war sie, sie waren er, und obwohl diese neue Gestalt sperrig, fast unbändig war, war er entschlossen, das Kommando zu übernehmen, das Heft in die Hand zu nehmen. Es war unerlässlich für ihn, dies zu tun, auch wenn er sich nicht erinnern konnte, warum es so wichtig war.
    Er dehnte sich aus.
    Hier gab es keine Zeit. Es könnten Sekunden vergangen sein oder Minuten oder Stunden oder Tage oder Monate oder Jahre. Es könnte heute, morgen oder gestern sein.
    Und plötzlich …
    Konnte er das Haus sehen. Er war drinnen, um es herum, Teil davon. Er wusste, wo er war und was er war und warum er hier war. Ihm Wohnzimmer lag sein Körper noch auf der Couch, wo er gestorben war, und er kümmerte sich darum, ließ ihn verschwinden, damit ihn niemand finden konnte, damit seine Familie seine Leiche nicht sehen musste.
    Seine Familie.
    Claire.
    Megan.
    James.
    Er wusste sofort, was ihnen angetan worden war und was für sie geplant war. Zum ersten Mal seit dem Werden , verstand er, was er tun sollte, was er tun musste.
    Er erinnerte sich.
    Aber er wusste nicht, wie er es in Angriff nehmen sollte. Er konnte sich nicht erschießen, nicht von einer Brücke springen, nicht einmal Tabletten oder Gift nehmen, wie er es zuvor getan hatte.
    Er fragte sich, wie mächtig er wäre. Er breitete sich aus, sah die Straße draußen, fühlte die anderen Häuser im Block. Ein Polizeiauto fuhr vorbei, und er berührte den Mann drinnen, Julian sorgte dafür, dass er beim Vorbeifahren dachte, der Anblick dieser leeren Häuser und toten Gärten wäre nichts Ungewöhnliches.
    Wie weit konnte er sich ausbreiten? Reichte seine Kraft bis ins Krankenhaus? Natürlich. Megan war dazu gebracht worden, sich zu schneiden, und James war entführt worden, beides im Haus ihrer Großeltern. Also musste er weiter gehen, musste sich so weit ausdehnen, wie er konnte.
    Bis zum Äußersten.
    Das war es. Er wusste von allem, was er war und von jedem, der hier war, dass es die Verbindung zu diesem Ort war, die seine Gestalt am Leben hielt, die ihm Macht verlieh. Er musste weg, alle Verbindungen trennen. Wenn er sich von diesem Ort wegbewegen könnte, könnte er die Verbindung zur Quelle unterbrechen. Als würde er bei einem Gerät den Stecker ziehen. Was immer übrig blieb, würde sich auflösen, davontreiben.
    Er spürte bereits den Widerstand. John Lynch. Jim Swanson. Der Mann davor. Und der Mann davor, und der Mann davor …
    Er musste die Kontrolle behalten. Es war schwer, aber es war möglich. Er war der Neuste und der Stärkste, und wozu er geworden war, dazu war es geworden. Sie waren ein und dasselbe; so funktionierte es, und er stampfte die anderen Stimmen nieder, während er sich vom Haus entfernte, weg von der Nachbarschaft, durch die Stadt hindurch.
    Sich ausdehnend.

Sechsunddreißig
    Die Lichter im Krankenhaus flackerten.
    Claire war gerade dabei einzuschlafen. Vielleicht war sie eingeschlafen. Aber das plötzliche Flimmern der Fluoreszenzlampen an der Decke, was fast wie ein leuchtender Blitz aussah, riss sie aus dem Schlaf. Sie befand sich in einem modernen Krankenhaus, in einem Zimmer voller teurer Diagnosegeräte, mit hart arbeitenden medizinischen Fachkräften überall im Gebäude, trotzdem wurde sie von dem gleichen Angstgefühl erfüllt, das sie in ihrem Haus gespürt hatte.
    Verängstigt schaute sie nach James, der schlafend in dem Bett vor ihr lag, dann raste sie den Flur hinunter zu Megans Zimmer, um sicherzugehen, dass es ihrer Tochter gut ging. Sie kam an zwei Schwestern am Stationszimmer zwischen zwei Räumen vorbei, aber das war ihr weniger unangenehm. Sie wusste, was vor sich ging. Sie hatte es vorher schon erlebt.
    Im Krankenhaus spukte es.
    Wo war Julian? Er hätte vor Stunden zurück sein sollen – sie schaute auf ihre Uhr, schockiert über die Zeit. Ihm war etwas zugestoßen. Sie wusste nicht, was, wusste nicht, wo, wusste nicht, wann, aber es war so, und sie war fast hysterisch, als sie zum Stationszimmer der Schwester zurückrannte.
    Sie blieb stehen und atmete tief durch, bevor sie sprach, damit man sie nicht für verrückt halten würde. »Ich möchte, dass Sie ins Zimmer eins achtundzwanzig gehen und auf meine Tochter aufpassen, Megan Perry. Ich bin bei meinem Sohn in eins vierundzwanzig. Ich habe Angst, dass ihnen etwas passieren könnte.«
    Die Lichter flackerten erneut, die im Korridor, die über dem Schwesternzimmer, die in anderen Zimmern, und die Schwestern sahen sich besorgt an. »Es tut mir leid«, sagte
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