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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition)
Autoren: Bentley Little
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Menschenmassen trudelten schon langsam ein, und Claire war froh, dass sie zu dieser Zeit dort war, denn als Diane kam, und dann mehrere Minuten später Janet, waren alle Tische besetzt und der Wartebereich neben der Eingangstür überfüllt.
    Sie bestellten – Eistee für alle, kleine Salate und jeder verschiedene Sorten Pasta –, und während sie Brot naschten und auf ihr Essen warteten, erwähnte Diane, dass sie auf ihrem Weg hierher an der Demo im Park vorbeigefahren war. »Worum ging es da?«, fragte sie. »Ich habe nichts davon gehört.«
    »Eine politische Demo«, sagte Claire ihrer Schwester. »Patrioten, die unser Land zurückwollen.«
    »Oh, scheiße.« Diane verdrehte die Augen. »War es diese Anti-Mexikaner-Gruppe?«
    »Ich bin mir sicher, dass die das waren.«
    »Wie können sie es ertragen, in diesem Staat zu leben?«, fragte sich Diane. »Das ist Amerika. Und sie sind in New Mexico . Das muss sie verrückt machen.«
    »Da draußen herrscht eine große Anti-Immigranten-Stimmung«, stimmte Claire zu.
    »Anti- illegale -Einwanderer-Stimmung«, stellte Janet klar.
    »Komm schon!« Diane schlug mit der Handfläche auf den Tisch, und Claire musste lächeln. Ihre Schwester hatte ihren politischen Eifer über die Jahre nicht verloren. »Keiner schert sich um die Weißen, die sich ins Land schleichen, oder spricht davon, zwischen uns und Kanada einen Zaun zu errichten. Das ist schlicht und einfach Rassismus.«
    »Nicht ganz …«, fing Janet an.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen? Die sprechen davon, dass es für Tagelöhner illegal sein soll, sich vor den Baumarkt zu stellen. Die hassen Mexikaner so sehr, dass sie Arbeit verbieten wollen, um sie loszuwerden!«
    »Es geht darum, zu verhindern, dass Immigranten Jobs für Amerikaner annehmen.«
    »Das ist nicht einmal ein Konzept, an das du da glaubst. Willst du mir sagen, wenn du einen Job bei einer Firma in Italien, Kanada oder Frankreich angeboten bekommst, dass du dann nicht glaubst, das Recht zu haben, ihn anzunehmen? Kannst du ehrlich behaupten, dass du erst italienischer oder kanadischer oder französischer Staatsbürger werden und dann den Job annehmen würdest? Blödsinn! Du würdest sofort unterschreiben, weil du denkst, dass du das Recht hast, jederzeit überall zu arbeiten. Wie du es solltest. Wie jeder es sollte.«
    Janet war deutlich anderer Meinung, aber sie wollte Dianes Zorn nicht riskieren, also erwiderte sie nichts. Claire wechselte das Thema. »Hat jemand in letzter Zeit was von Sherry gehört?« Sherry war eine ihrer Freundinnen, die nach Tucson umgezogen war, um mit einem Mann zusammenzuziehen, den sie online kennengelernt hatte.
    »Nein«, antwortete Diane.
    Janet schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist.«
    Das Essen kam, und die Unterhaltung wandte sich ungefährlicheren Themen zu. Claire erfuhr, dass sich Janets Mutter endlich einer Hüftoperation unterzog, und dass Dianes Vorgesetzter bei der Elektrofirma nach Bernalillo versetzt wurde, was bedeutete, dass Diane für die Position als Nächste in Frage kommen könnte, wenn sie ihre Karten richtig ausspielte.
    »Gratuliere!«, meinte Claire zu ihrer Schwester. Sie hielt ihren Eistee hoch, und die anderen beiden folgten ihrem Beispiel, sie stießen zusammen an.
    Nach dem Mittagessen boten Diane und Janet an, Claire mitzunehmen, aber sie lehnte ab und sagte, dass sie die Bewegung vertragen könnte. Sie winkte ihrer Schwester und ihrer Freundin zum Abschied, als die beiden Frauen wegfuhren, dann beschloss sie, für ein paar Minuten nach Hause zu gehen und einige Flaschen Wasser zu holen, bevor sie wieder in ihre Kanzlei zurückkehrte. Mandanten mochten gerne Tafelwasser. Es gab den Anschein von Erfolg, was Vertrauen einträufelte – die halbe Miete im Anfangsstadium der Beziehung zwischen Anwalt und Mandant.
    Claire durchquerte erneut den Park, aber die Demo war im Grunde vorbei, und es standen nur noch ein paar Nachzügler herum, die sich gegenseitig durch hitzigen, einseitigen Austausch mit imaginären Gegnern in ihrer Meinung bekräftigten. Sie umging deren Gelände, indem sie um einen sandigen Spielplatz herumlief, wo junge Mütter kleine Kinder beim Schaukeln oder Rutschen anschubsten, und sobald sie den Park verlassen hatte, lief sie die drei Blocks zu ihrem Haus.
    Die Kinder waren am Nachmittag außer Haus, Megan bei ihrer Freundin Zoe, James im Gemeindeschwimmbad mit Robbies Familie. Julian war natürlich immer zu Hause, und Claire rief ihm ein lautes
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