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Hauchnah

Hauchnah

Titel: Hauchnah
Autoren: Virna Depaul
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Jase genauso konzentriert und todbringend wie die anderen. Zum Teufel mit seinem teuren Anzug und der Krawatte – er wäre der Erste, der sich ins Getümmel stürzte und sich die Hände schmutzig machte.
    Im Moment jedoch wirkte er schwer beeindruckt und ziemlich neidisch auf die Besitzerin des Hauses. „Fotografieren scheint mir entschieden einträglicher zu sein, als ich dachte.“
    „Natalie Jones kann sich ein Dutzend solcher Häuser leisten. Promis haben tief in die Tasche gegriffen, um alles von ihren Häusern bis zu ihren Hunden von ihr fotografieren zu lassen. Ihre Bilder sind regelmäßig in Architectural Digest erschienen .“
    „Na, danke im Voraus, dass du mich mitgenommen hast. Dürfen wir vor der Arbeit einen Rundgang machen?“
    Mac schnaubte. Wenngleich Mitglieder der SIG ihren Hauptsitz in San Francisco hatten und ihre Fälle gewöhnlich allein bearbeiteten, hatte Mac seinen Kollegen gebeten, ihn auf der zweistündigen Fahrt zu begleiten. Angesichts von Beweismaterial,das am Vorabend in Natalie Jones’ Wohnung gefunden worden war, bestand Grund zu der Annahme, dass Lindsay Monroes Mörder und Natalies Angreifer ein und dieselbe Person waren. Trotzdem war es immer hilfreich, wenn ein zweites Paar Augen nach Beweisen suchte. Wichtiger noch, Jase würde als Puffer zwischen Mac und der Frau wirken, die er viel zu gern kennenlernen wollte.
    Nach dem Anruf der Polizei von Plainville wegen des Überfalls auf Natalie Jones hatte Mac die Frau unter die Lupe genommen. Zum Glück hatte Jase das nicht getan und auch keine Ahnung, wie beunruhigt Mac war. Seine merkwürdige Reaktion auf diese Frau hatte ihn überhaupt erst dazu veranlasst, Jase mitzunehmen.
    Natürlich wäre Mac lieber tot umgefallen, bevor er das sich oder irgendjemandem anders eingestand.
    Als leitender Special Agent der SIG war Mac stolz auf seinen Ruf als unerschütterlich ruhiger und gnadenlos konzentrierter Ermittler. Nie ließ er Gefühle die Oberhand gewinnen, nicht einmal, als Nancy ihn verlassen hatte. Dass eine Fremde, der er noch nicht einmal persönlich begegnet war, solch einen Eindruck auf ihn machte, war, gelinde gesagt, schockierend. Er war auf Jase’ Reaktion gespannt und zweifelte nicht daran, dass Natalie Jones bereitwillig all ihre Informationen über Lindsay, sofern sie denn welche hatte, preisgeben würde, wenn Jase sie in seinen Bann zog.
    Was nicht hieß, dass Mac selbst nicht in der Lage dazu wäre, Informationen aus ihr herauszuholen oder zu dem Zweck seinen Charme spielen zu lassen. Doch wenn Mac auch keineswegs als hässlich zu bezeichnen war, kannte er seine Grenzen. Ernste und ungeduldige Männer boten neben dem weltmännischen Charme von Jase und seinem Sonnyboy-Aussehen wenig Anreiz. Und im Augenblick wollte er nur ins Haus gehen, seine Pflicht tun, gleichzeitig seine Neugier auf Natalie Jones befriedigen und wieder verschwinden. „Einfach, unkompliziert und ungehindert“ war sein neues Motto für sein Privatleben, und in den Bildernder Fotografin oder in ihrem Gesicht fand er nichts, was auf diese Eigenschaften hinwies.
    Jase ahnte nichts von Macs Gedanken und konzentrierte sich auf Macs Verwendung der Vergangenheitsform. „Ihre Fotos erscheinen nicht mehr in A. D ., oder sie kriegt nicht mehr das ganz große Geld dafür?“
    „Keines von beiden, soweit ich weiß“, erwiderte Mac brummend. Er blätterte die Seiten durch, die er aus dem Internet ausgedruckt hatte. „Ihre Karriere schoss steil in die Höhe, bis sie plötzlich von der Bildfläche verschwand. Ungefähr zu der Zeit, als Lindsay ermordet wurde, hat sie mit dem Fotografieren aufgehört.“
    „Zufälle sind selten, aber es gibt sie.“
    „Richtig.“ Aber Mac wollte nicht vorschnell urteilen.
    „Du glaubst also, es besteht ein Zusammenhang zwischen Lindsay und Natalies Sabbatjahr? Und was ist mit dem Kerl, der sie umbringen wollte?“
    Mac betrachtete ein körniges Foto von Natalie und erinnerte sich an die Einzelheiten, die er im Bericht des Cops Munoz aus Plainville gelesen hatte. Gestern hatte sie einen Einbrecher in ihrem Haus überrascht, und nach kurzem Kampf hatte der Mann versucht, sie zu erwürgen. Irgendwie war sie ihm lange genug entkommen, um den Notruf wählen zu können. Bei der Durchsuchung ihres Hauses hatten die Polizisten eine zerrissene Kette und einen Kreuzanhänger auf dem Boden gefunden. Natalie Jones gehörte es nach ihrer Aussage nicht, und beides wurde als Beweismaterial zu Protokoll genommen.
    Jetzt hatten sie
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