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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Autoren: J.K. Rowling
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zwei. Ich sollte ihr eine Gehaltserhöhung anbieten …«
    »Aber –«, Harry sah ihn entgeistert an. Wie konnte Dumbledore das nur so leicht nehmen?
    »Aber – ich habe Sirius und Professor Lupin davon abgehalten, Pettigrew zu töten! Dann ist es meine Schuld, wenn Voldemort zurückkommt!«
    »Keineswegs«, sagte Dumbledore gelassen. »Hat die Erfahrung mit dem Zeitumkehrer dich nichts gelehrt, Harry? Die Folgen unserer Handlungen sind immer so verwickelt, so vielfältig, dass die Vorhersage der Zukunft ein äußerst schwieriges Geschäft ist … Professor Trelawney, die Gute, ist der lebende Beweis dafür … du hast etwas sehr Achtenswertes getan, als du Pettigrews Leben gerettet hast.«
    »Aber wenn er Voldemort hilft, an die Macht zu kommen –!«
    »Pettigrew verdankt dir sein Leben. Du hast Voldemort einen Gehilfen geschickt, der in deiner Schuld steht … wenn ein Zauberer das Leben eines anderen Zauberers rettet, entsteht ein gewisses Band zwischen ihnen … und ich müsste mich schwer irren, wenn Voldemort einen Knecht will, der in Harry Potters Schuld steht.«
    »Ich will nichts mit Pettigrew zu tun haben!«, sagte Harry. »Er hat meine Eltern verraten!«
    »Das ist ganz tiefe, undurchdringliche Magie, Harry. Aber glaub mir … der Tag mag kommen, an dem du sehr froh sein wirst, Pettigrew den Tod erspart zu haben.«
    Harry konnte sich nicht vorstellen, wann das sein sollte. Dumbledore schien zu ahnen, was er dachte.
    »Ich kannte deinen Vater sehr gut, Harry, sowohl in Hogwarts als auch später«, sagte er leise. »Auch er hätte Pettigrew das Leben gerettet, da bin ich sicher.«
    Harry sah zu ihm auf. Dumbledore würde nicht lachen – ihm konnte er es sagen …
    »Letzte Nacht … ich dachte, es wäre mein Dad, der den Patronus heraufbeschworen hat. Als ich mich selbst am anderen Ufer gesehen habe … dachte ich, ich würde ihn sehen.«
    »Ein solches Versehen passiert leicht«, sagte Dumbledore sanft. »Es ist sicher nichts Neues für dich, aber du siehst James verblüffend ähnlich. Nur deine Augen … die Augen hast du von deiner Mutter.«
    Harry schüttelte den Kopf.
    »Das war dumm von mir, zu denken, es wäre mein Dad«, murmelte er. »Ich weiß doch, dass er tot ist.«
    »Glaubst du, die Toten, die wir liebten, verlassen uns je ganz? Glaubst du, es ist Zufall, dass wir uns in der größten Not am deutlichsten an sie erinnern? Du weißt, er lebt in dir weiter, Harry, und zeigt sich am deutlichsten, wenn du fest an ihn denkst. Wie sonst konntest du gerade diesen Patronus erschaffen? Krone ist letzte Nacht zurückgekehrt.«
    Harry brauchte eine Weile, um Dumbledores Worte zu begreifen.
    »Sirius hat mir letzte Nacht erzählt, wie sie Animagi wurden«, sagte Dumbledore lächelnd. »Eine ungeheure Leistung – und nicht zuletzt, dass sie es vor mir geheim gehalten haben. Und dann fiel mir ein, welch ungewöhnliche Gestalt dein Patronus annahm, als er Mr Malfoy beim Quidditch-Spiel gegen Ravenclaw so zusetzte. Weißt du, Harry, in gewisser Weise hast du deinen Vater letzte Nacht wiedergesehen … du hast ihn in dir selbst gefunden.«
    Dumbledore ging hinaus und überließ Harry seinen arg verwirrten Gedanken.
    Keiner in Hogwarts kannte jetzt die Wahrheit über das Geschehen in der Nacht, als Sirius, Seidenschnabel und Pettigrew verschwanden, außer Harry, Ron, Hermine und Dumbledore. Das Schuljahr ging nun rasch dem Ende zu und Harry hörte die unterschiedlichsten Theorien über das, was wirklich geschehen war. Doch keine kam der Wahrheit nahe.
    Malfoy war wütend wegen Seidenschnabel. Er war überzeugt, Hagrid sei es irgendwie gelungen, den Hippogreif in Sicherheit zu bringen, und er schien außer sich vor Zorn, dass ein Wildhüter ihm und seinem Vater ein Schnippchen geschlagen hatte. Percy Weasley unterdessen hatte einiges zur Flucht von Sirius zu sagen.
    »Wenn ich es schaffe, ins Ministerium zu kommen, werde ich denen mal erklären, wie man in der Zaubererwelt Recht und Ordnung durchsetzt!«, erklärte er dem einzigen Menschen, der zuhören wollte – seiner Freundin Penelope.
    Das Wetter war herrlich, alle waren bestens gelaunt, Harry wusste, dass sie das fast Unmögliche geschafft und Sirius zur Freiheit verholfen hatten – und doch hatte er dem Ende eines Schuljahres noch nie so niedergeschlagen entgegengesehen.
    Offensichtlich war er nicht der Einzige, der es schade fand, dass Professor Lupin gegangen war. Alle, die bei ihm Verteidigung gegen die dunklen Künste gehabt hatten, waren über
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