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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Autoren: J.K. Rowling
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sich hin murmelnd eilte sie zurück in ihr Büro.
    Ein leises Stöhnen drang vom anderen Ende des Saals herüber. Ron war aufgewacht. Er setzte sich auf, rieb sich den Kopf und sah sich um.
    »Was … was ist passiert?«, ächzte er. »Harry? Warum sind wir hier? Wo ist Sirius? Wo ist Lupin? Was ist eigentlich los?«
    Harry und Hermine sahen sich an.
    »Erklär du mal«, sagte Harry und nahm sich noch ein wenig Schokolade.
    Als Harry, Ron und Hermine am nächsten Tag um die Mittagszeit den Krankenflügel verließen, fanden sie ein fast menschenleeres Schloss vor. Bei der drückenden Hitze und da die Prüfungen zu Ende waren, genossen sie alle ausgiebig einen neuen Ausflug nach Hogsmeade. Weder Ron noch Hermine hatten große Lust dazu, und so wanderten sie mit Harry über die Ländereien und unterhielten sich über die erstaunlichen Ereignisse der vergangenen Nacht. Wo Sirius und Seidenschnabel inzwischen wohl waren?
    Sie ließen sich am Seeufer nieder und beobachteten den Riesenkraken, der mit seinen Greifarmen faul im Wasser planschte. Harry verlor den Gesprächsfaden, als er hinüber auf die andere Seite sah. Vom anderen Ufer her war der Hirsch letzte Nacht auf ihn zugaloppiert …
    Ein Schatten fiel über sie, und als sie aufblickten, stand ein recht trübäugiger Hagrid hinter ihnen. Er wischte sich mit einem seiner tischtuchgroßen Taschentücher den Schweiß vom Gesicht und strahlte sie an.
    »Ich weiß, ich sollte nicht so guter Laune sein, nach dem, was gestern Nacht passiert ist«, sagte er. »Wo doch Black schon wieder geflohen ist – aber wisst ihr was?«
    »Was?«, sagten sie und setzten neugierige Mienen auf.
    »Schnäbelchen! Er ist entkommen! Er ist frei! Hab die ganze Nacht gefeiert!«
    »Das ist ja toll!«, sagte Hermine und warf Ron, der kaum das Lachen unterdrücken konnte, einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Jaah … muss ihn wohl nicht richtig festgebunden haben«, sagte Hagrid und ließ den Blick glückselig über das Land schweifen. »Hab mir heute Morgen allerdings doch Sorgen gemacht, Leute … dachte, er wäre irgendwo da draußen vielleicht Professor Lupin über den Weg gelaufen, aber Lupin sagt, er hätte gestern Nacht überhaupt nichts gefressen …«
    »Wie bitte?«, sagte Harry rasch.
    »Hol mich der Teufel, habt ihr’s noch nicht gehört?«, fragte Hagrid und sein Lächeln verblasste ein wenig. Obwohl niemand in der Nähe war, senkte er die Stimme. »Ähm – Snape hat es heute Morgen den Slytherins gesagt … dachte, ihr wüsstet es inzwischen … Professor Lupin ist nämlich ein Werwolf. Und er hat sich letzte Nacht auf den Ländereien rumgetrieben … er packt jetzt natürlich seine Sachen.«
    »Er packt?«, sagte Harry erschrocken. »Warum?«
    »Tja, er muss gehen, nicht wahr?«, sagte Hagrid und schien überrascht, dass Harry auch noch fragen konnte. »Hat gleich heute Morgen gekündigt. Sagt, er könne es nicht riskieren, dass es noch einmal passiert.«
    Harry rappelte sich hoch.
    »Ich geh zu ihm«, sagte er zu Ron und Hermine gewandt.
    »Aber wenn er gekündigt hat –«
    »– klingt nicht so, als könnten wir noch was tun –«
    »Ist mir egal. Ich will trotzdem mit ihm reden. Wir treffen uns dann hier.«
    Lupins Bürotür stand offen. Er war mit Packen fast fertig. Der leere Glasbehälter des Grindelohs stand neben seinem zerbeulten alten Koffer, in dem nicht mehr viel Platz war. Lupin beugte sich über etwas auf seinem Schreibtisch und sah erst auf, als Harry an die Tür klopfte.
    »Ich hab dich kommen sehen«, sagte Lupin lächelnd. Er deutete auf das Pergament, über dem er gebrütet hatte. Es war die Karte des Rumtreibers.
    »Ich hab eben Hagrid gesehen«, sagte Harry. »Und er meinte, Sie hätten gekündigt. Das stimmt doch nicht, oder?«
    »Ich fürchte, doch«, sagte Lupin. Er fing jetzt an, die Schreibtischschubladen herauszuziehen und sie zu leeren.
    »Warum?«, sagte Harry. »Das Zaubereiministerium glaubt doch nicht, dass Sie Sirius geholfen haben, oder?«
    Lupin ging zur Tür und schloss sie.
    »Nein. Professor Dumbledore konnte Fudge davon überzeugen, dass ich versucht habe, euch das Leben zu retten.« Er seufzte. »Das hat das Fass für Severus zum Überlaufen gebracht. Ich glaube, es hat ihn schwer getroffen, dass er den Merlin-Orden nun doch nicht bekommt. Also hat er heute Morgen beim Frühstück – ähm – versehentlich ausgeplaudert, dass ich ein Werwolf bin.«
    »Sie gehen doch nicht etwa deswegen!«, sagte Harry.
    Lupin lächelte gequält.
    »Morgen
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