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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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flüsterte er, „das immer nur ein halbes Leben war?“
    „Vielleicht“, flüsterte ich. „Ich weiß nicht.“
    Er blickte mich an.
    „Du bist mein Bruder“, sagte ich. „Das wird sich nie ändern, nichts kann es ändern. Ich bin für dich da.“
    „Du bist ein gottverdammter Narr“, sagte er.
    „Ja.“
    „Es wäre leicht, dich zu benutzen. Ein Teil von mir findet das eine fantastische Idee.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass du kein Arschloch bist. Ich sagte, du bist mein Bruder.“
    Die Leibwächter rührten sich. Nichts Großes. Sie erwachten einfach nur zum Leben und strebten langsam Richtung Ausgang.
    Thomas verzog das Gesicht. „Lara findet, ich mache große Fortschritte. Sie ist ...“ Er zuckte die Achseln. „Stolz auf mich.“
    „Mir hast du vorher besser gefallen“, sagte ich. „Justine auch. Vielleicht sollte dir das etwas sagen.“
    „Ich muss gehen. Sie hat Angst, du könntest denken, ich sei gehirngewaschen. Wollte nicht riskieren, dass du versuchst, mich umzuprogrammieren, wo ich doch gar nicht programmiert bin.“
    „Ich gestehe, die Idee ist mir gekommen.“
    „Wenn jemand in meinen Schädel eingedrungen wäre, gäbe es nicht mehr diese Zweifel, glaube ich“, sagte er. „Das hier ist nichts, wobei du mir helfen kannst, Harry.“
    „Mag sein“, sagte ich. „Möglicherweise aber doch. Wie dem auch sei: Du bist immer noch mein Bruder.“
    „Die Platte hat jetzt aber echt einen Spunklecrief!“ Er grinste mich schief an.
    Ich hob die rechte Hand, zur Faust geballt.
    Thomas starrte sie ein paar Herzschläge lang an, ehe er auch die Rechte zur Faust ballte. Wir stießen mit den Fingerknöcheln aneinander.
    „Ruf mich nicht an“, sagte er.
    „Ich werde mich gedulden“, sagte ich. „Aber nicht ewig.“
    Er zögerte, ehe er noch einmal nickte, die Hände in die Jeanstaschen schob und rasch davonging. Die Leibwächter schlossen sich ihm an. Einer von ihnen murmelte etwas vor sich hin, während er gleichzeitig eine Hand an sein Ohr gedrückt hielt.
    Aus reiner Bosheit wedelte ich kurz mit der Hand und verhexte ihm das Mobiltelefon oder Funkgerät. Funken stoben dem Mann aus dem Ohr – um ein Haar wäre er auf die Schnauze gefallen, während er hektisch versuchte, sich den Kopfhörerstöpsel aus dem Ohr zu reißen.
    Thomas wandte den Kopf und grinste mich an. Nicht lange, aber das Grinsen war echt.
    Nachdem er fort war, stand ich noch eine Weile da und sah den Tigern zu. Was waren das eigentlich für Tiere? Kannte ich sie als das, was sie wirklich waren, oder sah ich nur ihr Äußeres, die Streifen?
    ***
    Zu Kirbys Begräbnis hatte ich nicht gehen können, ich lag zu der Zeit noch in Edinburgh auf der Krankenstation. Seitdem waren ein paar Wochen vergangen. Ich hatte von Zeit zu Zeit mit Will und Georgia telefoniert, die beiden aber seit der Insel noch nicht wiedergesehen.
    Als dann unsere regelmäßige Spielrunde heranrückte, beschloss ich, es zu halten, wie ich es in den vergangenen paar Jahren fast jede Wochen gehalten hatte und bei Will und Georgia vorbeizuschauen. Ich hatte mein Arkanos-Regelbuch und eine ganze Tüte Würfel dabei und trug ein schwarzes T-Shirt mit verschiedenen dreidimensionalen Würfeln und einem coolen Spruch in Blockbuchstaben darauf: „Komm auf die dunkle Seite. Wir haben Kekse.“
    Will musste grinsen, als er die Tür aufmachte. „Harry! Mensch, dein Gesicht sieht ja mächtig ... männlich aus!“
    „Die Mädels stehen heutzutage auf Narben“, verkündete ich gewichtig.
    „Wer ist da, Billy?“, kam Andis Stimme, matt und leblos, aus dem Nebenzimmer.
    „Harry Dresden persönlich“, sagte ich feierlich.
    Georgia, die hinter Will aufgetaucht war, musste bei meinem Anblick ebenfalls grinsen. „Harry!“ Sie warf einen Blick auf das Regelbuch unter meinem Arm. „Aber eigentlich wollten wir gar nicht ...“
    Kirby war unser Spielleiter gewesen.
    Ich trat beiseite, schnappte mir den bleichen Streber, der hinter mir stand, und zog ihn nach vorn. „Darf ich vorstellen: Waldo Butters. Ich warne euch: Der Typ ist ein echter Fanatiker. Dessen Würfel sind härter und schärfer als unsere zusammen.“
    Butters blinzelte verlegen, während er seinen Blick zwischen Will und Georgia hin und her eilen ließ. „Oh“, sagte er. „Danke!“
    Will starrte erst mich, dann Butters prüfend an. „Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, erkundigte er sich geduldig.
    „Leben“, antwortete ich ihm. „Das geht nämlich weiter. Butters sagt, er kann Arkanos
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