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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Wahl. Die Fraktion um Christos hat bei der Gerichtsverhandlung eine Menge Leute verloren, was ihr jede Menge Sympathie eingetragen hat. Wäre er gegangen, hätte er ein Drittel des Rats mitgenommen.“
    „Dann scheißen wir jetzt also auf das Auswahlverfahren?“
    Ebenezar verzog das Gesicht. „Das war nie ein ordentlich ratifiziertes Verfahren, es wurde nur traditionell immer so gehandhabt. Der Merlin hat eine ziemliche Schau abgezogen, er wolle sich auf jeden Fall an die Überlieferungen halten, aber hinter den Kulissen war alles längst abgekaspert, da kannst du Gift drauf nehmen.“ Er schüttelte den Kopf. „Der Ältestenrat hat seine offizielle Stellungsnahme zum Mord an LaFortier abgegeben.“
    „Lass mich raten“, sagte ich. „Einen zweiten Schützen gab es nicht?“
    Das ließ ihn stutzen, dann nickte er. „Ach ja, Kennedy. Es war die Tat zweier Personen, das Motiv war Habgier. Es gibt keine Hinweise auf eine organisierte Verschwörung, von konkreten Beweisen ganz zu schweigen. Ein Schwarzer Rat existiert nicht.“
    Ich starrte ihn verständnislos an. „Aber das ist doch ... wie blöd kann man denn sein?“
    „Du sagst es. Aber sie hatten eine Mehrheit. Der Merlin, Christos, Mai, Martha Liberty, der Torwächter.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Was zum Henker mag er damit beabsichtigen?“
    Ebenezar schüttelte den Kopf. „Er war noch nie leicht zu durchschauen, dabei kenne ich ihn seit meinem sechzehnten Lebensjahr. Zwei, drei mögliche Erklärungen fallen mir allerdings schon ein.“
    „Er ist selbst beim Schwarzen Rat?“
    Ebenezar ging ein paar Schritte, ehe er auf meinen Äußerung einging. „Aye“, sagte er dann.
    „Oder Peabody hat ihn schlimmer erwischt, als wir meinen.“
    „Kaum“, sagte Ebenezar. „Die Drogen, mit denen er beim Ältestenrat gearbeitet hat, sorgten eher dafür, dass er uns anstupsen konnte, mehr nicht. Wir sind alle zu verkrustet, uns kann man nicht mehr von außen verbiegen.“
    „Was sind also Ihre Theorien?“
    „Hast du mal überlegt, dass sich Langtry Sorgen um die Konsequenzen machen könnte, die es mit sich brächte, würde er die Existenz eines Schwarzen Rats offen eingestehen?“
    Ich spürte, wie leichte Kälte meinen Nacken hochkroch. „Er sorgt sich darum, es könnten sich nicht genug Leute zum Kampf gegen einen Schwarzen Rat aufstellen lassen, wenn ihnen klar wäre, dass ein solcher Rat existiert. Er befürchtet, sie könnten sich diesem Rat anschließen wollen.“
    „Sieger werden eher geliebt als Besiegte“, sagte Ebenezar, „und wir haben in letzter Zeit nicht gerade blendend ausgesehen. Die Leute haben Angst. Darauf baut Christos‘ Einfluss auf.“
    Ich blieb wie angewurzelt stehen. Um ein Haar hätte ich auf den kalten Steinfußboden gekotzt.
    Ebenezar war ebenfalls stehen geblieben. Er legte mir besorgt die Hand auf den Arm. „Was ist, Junge?“
    „Sir“, sagte ich und hörte meine Stimme zittern. „Als Peabody auf die Insel kam ...“
    „Ja?“
    „Er war nicht allein. Es war jemand bei ihm. Jemand, den wir nie gesehen haben.“
    Eine ganze Weile brachte keiner von uns beiden ein Wort heraus.
    „Das wäre nur eine mögliche Erklärung“, sagte Ebenezar schließlich. „Noch nicht einmal eine fundierte Einschätzung. Das ist einfach nur geraten.“
    Aber er klang nicht, als überzeugten ihn seine eigenen Worte. Mein alter Mentor spürte dasselbe, was ich auch spürte, dieses Gefühl im Bauch, das uns beiden sagte, wir könnten mit unserer Vermutung recht haben. Nicht eventuell, nein, ziemlich sicher hatten wir recht. Deshalb flüsterten wir auch die ganze Zeit, auf diesem weit ab von jedem Schuss gelegenen Flur unserer eigenen verdammten Festung. Wenn einem dies nicht sagte, dass mit dem Weißen Rat irgendetwas vorn und hinten nicht stimmte, was denn dann?
    „Sie sind drin“, wisperte ich.
    Ebenezar sah mich schweigend an.
    „Deswegen haben sie LaFortier getötet: um ihren eigenen Mann in Stellung zu bringen.“ Ich lehnte mein müdes Haupt an die Wand. „Sie haben gewonnen.“
    „Diese Runde haben sie gewonnen“, sagte er. „Der Kampf ist noch nicht vorbei.“
    „Für Morgan schon“, sagte ich.
    „Aber nicht für dich“, sagte er harsch. „Morgan hat dir das Leben gerettet, er fand, das sei sein eigenes wert.“ Ebenezar holte tief Luft. Dann sagte er ganz leise: „Hoss, es ist noch nicht vorbei. Einige von uns werden dagegen vorgehen.“
    Ich sah ihn scharf an. „Dagegen vorgehen?“
    „Bis jetzt sind es nur ein
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