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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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paar. Befreundete Magier. Ein paar wichtige Verbündete. Leute, denen wir auf jeden Fall trauen können. Ich bin der Einzige, der alle Beteiligten kennt. Wir müssen den Kampf ins gegnerische Lager tragen. Mehr über sie erfahren. Wir müssen wissen, was ihre Ziele sind. Wir müssen sie ausschalten.“
    „Feuer mit Feuer bekämpfen?“
    Ebenezar lachte trocken. „Indem er ein Komplott leugnet, hat Langtry die Existenz eines anderen erforderlich gemacht.“
    „Ein zweischneidiges Schwert, wie man es auch dreht oder wendet“, sagte ich bitter. „Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Wenn der Schwarze Rat etwas von uns mitkriegt, dann macht er doch Luftsprünge vor Freude. Dann dreht er den Spieß um, entlarvt uns, nennt unsden Schwarzen Rat und kriegt alles, was er will.“
    „Dann sprichst du also schon von ‚wir’, ja?“ Ebenezars Augen blitzten. „Wunderbar, denn letztlich kommt es ja noch schöner: Wenn der Weiße Rat rausfindet, wer wir sind und was wir vorhaben, geht gleich das Gekreische über Aufwiegelung und Volksverhetzung los. Sie werden uns exekutieren.“
    Verstehen Sie jetzt, was ich meinte? Disneyland auf ganzer Linie!
    Ich ließ mir Ebenezars Worte kurz durch den Kopf gehen. „Es ist Ihnen aber schon bewusst, dass wir damit objektiv gesehen unseren eigenen Schwarzen Rat gründen?“
    „Aye.“
    „Wie stehen wir denn dann da?“
    „Reinen Herzens und mit guten Absichten“, entgegnete er fest. „Die Stärke jedes Einzelnen soll die von zehnen sein.“
    Ich prustete laut.
    Ebenezar grinste müde. „Mann, Hoss, wir haben keine andere Wahl. Wir müssen ein paar finstere Gassen langschleichen. Noch dazu in extrem fragwürdiger Gesellschaft. Vielleicht sollten wir uns ... als Grauen Rat betrachten.“
    „Grauer Rat?“ Stumm gingen wir weiter. „Die Welt ist allein innerhalb der letzten Jahre sehr viel unverständlicher und hässlicher geworden“, sagte ich nach ein paar Minuten. „Glauben Sie wirklich, wir könnten da etwas bewirken?“
    „Diese Frage beschäftigt mich genauso sehr wie dich“, entgegnete Ebenezar. „Aber die Alternative wäre, tatenlos zuzusehen, wie alles den Bach runter geht.“ Er sah mich an. „Das werden wir nicht tun.“
    „Womit Sie verdammt recht haben: Das werden wir nicht tun.“
    Den Rest des Wegs nach Chicago legten wir in einvernehmlichem Schweigen zurück.
    ***
    Murphy fuhr mich zum städtischen Autohof, wo ich den Käfer auslösen wollte. Unterwegs brachte ich sie auf Stand.
    „Das war doch nicht alles!“, sagte sie, als ich fertig war. „Du verschweigst mir doch etwas.“
    „Ein paar Dinge schon“, musste ich zugeben. „Ist irgendwie notwendig.“
    Sie warf mir einen raschen Seitenblick zu. „Gut.“
    „Gut?“ Ich hob die Brauen.
    „Du kriegst es langsam mit ein paar echt fruchteinflößenden Leuten zu tun, Harry“, sagte Murphy leise, „und mit Leuten, die dir Geheimnisse anvertrauen und sich darauf verlassen, dass du sie wahrst. Das verstehe ich.“
    „Danke.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Bedank dich nicht zu früh. Ich vertraue dir und gehe davon aus, dass du zu mir kommst, wenn du etwas hast, was mein Arbeitsgebiet betrifft. Ich bin Polizistin, mein Freund. Wenn du mir etwas verschweigst, von dem ich wissen sollte ...“ Sie zuckte die Achseln. „Ob wir dann noch miteinander auskommen, kann ich nicht sagen.“
    „Das ist angekommen“, sagte ich.
    Sie schüttelte noch einmal den Kopf. „Ich habe Morgan nie leiden können. Trotzdem wünschte ich, die Sache wäre für ihn anders ausgegangen.“
    Das ließ ich mir durch den Kopf gehen. „Ich weiß nicht. Sein Sterben und wie er gestorben ist hatte eine Bedeutung, hat Dinge geändert. Er hat den Verräter ausgeschaltet, der für den Tod hunderter Magier verantwortlich war. Er hat verhindert, dass dieser Verräter mit wer weiß wie vielen Geheimnissen im Gepäck entkam.“ Ich zuckte die Achseln. „Wir haben in letzter Zeit viele Wächter verloren. Wenn man schon sterben muss, dann war Morgans Abgang ein guter.“ Fast gegen meinen Willen musste ich lächeln. „Außerdem hätte er sich womöglich noch bei mit entschuldigen müssen, falls er noch länger geblieben wäre. Daswäre dann echt ein grässlicher Abgang geworden.“
    „Mut hatte der Mann“, musste Murphy zugeben, „und er hat dir Rückendeckung gegeben.“
    „So kann man es auch nennen.“
    „Warst du auf seiner Beerdigung?“
    „Da ist keiner hingegangen“, sagte ich. „Offiziell war er corpus non gratus .
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