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Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Titel: Happy New Year in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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haben!“, sagte er und hob ihr sein Glas entgegen.
    Sie stieß mit ihm an. „Sehr richtig!“
    Beide tranken sie einen kleinen Schluck, dann sagte er: „Und nun … was ist mit deiner persönlichen Frage? Jetzt, wo ich wieder atmen und sprechen kann.“
    „Wahrscheinlich ist es eine dumme Frage. Du wirst sie gar nicht aufrichtig beantworten können, ohne deine Männlichkeit zu verraten.“
    „Versuch’s einfach. Vielleicht hast du recht, vielleicht auch nicht.“
    „Also gut. Hast du geweint? Als sie dich verlassen hat?“
    Er schaute zur Decke hinauf, als würde er dort nach der Antwort suchen. Dann schüttelte er leicht den Kopf und runzelte die Stirn. „Ich glaube nicht. Nicht geweint, nicht gebettelt.“ Er senkte den Blick wieder und sah sie an. „Geschlafen habe ich auch nicht, und da ich schon eh nicht schlafen konnte, habe ich sogar noch mehr gearbeitet. Die ganze Zeit habe ich dabei versucht, herauszufinden, wo ich den Faden verloren hatte. Zwei Jahre lang schien alles wunderbar zu sein, und sowie der Ring am Finger steckte, lief alles nur noch schief.“
    „Also, was
hast
du getan?“, wollte sie wissen.
    „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. All diese Dinge, die sie von mir erwartet hatte und die sie immer wahnsinnig aufregten, wenn ich sie vergessen hatte. Es gab eine Menge kleiner Regeln. Wer zuletzt aufsteht, macht das Bett. Wenn du etwas von einem Teller gegessen hast, spül ihn kurz ab und stell ihn in die Spülmaschine. Wenn du dir etwas Schmutziges ausziehst, fällt das nicht einfach auf den Boden, sondern wandert in den Wäschekorb. Ich dachte, wenn sie zurückkäme, würde sie sehen, dass ich in der Lage war, die Dinge zu tun, die so wichtig für sie waren.“
    Sunny brach es beinahe das Herz. „Drew …“
    „In der Medizin haben wir diesen Spruch: Wenn du Hufschläge hörst, erwarte nicht, ein Zebra zu sehen. Ich hatte an Pferde gedacht. Viele Chirurgen haben Beziehungsprobleme. Das liegt am Druck, am Stress, der vielen Zeit, die man nicht zu Hause sein kann. Pferde halt. Ich habe sie da hineingezogen, in mein Ausbildungsprogramm, weg von ihrem Job und den Freundinnen. Und dann hatte ich weniger Zeit für sie als früher, als ich noch Student war. Und darüber haben wir gestritten … über meine Arbeitszeit, über ihre Einsamkeit. Aber als sie mich verlassen hat, ist sie nicht nach Hause zurückgegangen. Ich habe lange gebraucht, bis mir das klar wurde. Ich dachte, es bedeutete, dass sie uns noch immer eine Chance gab. Sie ist nur ein paar Meilen weggezogen. Aber nicht, weil ich noch ein Thema für sie war, sondern weil es einen anderen Mann gab. Damit hatte ich nie gerechnet. Bis sechs Monate nach unserer Trennung habe ich nicht einmal etwas von ihm gewusst. Es war also die ganze Zeit ein Zebra.“
    „Autsch. Das muss dich sehr getroffen haben.“
    Er beugte sich zu ihr. „Meinen Stolz, Sunny. Ich habe sie vermisst und habe es gehasst, meine Vorstellung davon aufzugeben, wie wir den Rest unseres Lebens verbringen würden, aber letztendlich war es vor allem mein Stolz, der verletzt war. Ich bin Penny wirklich dankbar. Sie ist gegangen, solange es um nichts weiter ging, als ein paar billige abgewohnte Möbel, die aufzuteilen waren. Wenn wir nicht dazu bestimmt waren, zusammenzubleiben, wenn sie mit mir nicht glücklich war, bin ich froh, dass sie gegangen ist, bevor wir sehr viel mehr ineinander investiert hätten. Weißt du“, sagte er und nahm Sunnys Hand in seine, „ich glaube, ich habe Penny die ganze Verantwortung übertragen und habe selbst nur mitgemacht. Das war nicht fair. Wenn einem Mann etwas an einer Frau liegt, dann ist er es ihr schuldig, dass er sie umwirbt, sie verehrt, sie ü
berzeugt
. Eins habe ich aus der Geschichte gelernt – man lässt sich nicht einfach auf etwas so Ernstes wie eine Ehe ein, wenn man nicht wirklich mit allen Gefühlen, die man hat, bei der Sache ist. Wie gesagt, wir gefielen einander immer besser. Aber ich habe mich schon sehr oft gefragt, wie ich glauben konnte, das würde reichen.“
    „Eins würde ich gerne wissen: Wirst du jemals wieder bereit sein, das Risiko noch einmal einzugehen?“
    „Ja, und darauf freue ich mich“, antwortete er.
    „Du bist doch völlig verrückt! Das ist der reinste Masochismus!“
    „Nein, ich habe mich gebessert. Ich hatte immer gehört, dass es eine gute Idee sei, sich in seine beste Freundin zu verlieben. Und das habe ich geschluckt. Ich dachte, wenn du nur eine findest, die du wirklich gernhast und
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