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Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Titel: Happy New Year in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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ihren Kaffeebecher auf den Frühstückstresen, und als sie dann wieder durch das große Zimmer eilte, sprach Annie sie an: „Sunny?“ Sunny blieb stehen und drehte sich um. Annie zog einen Schlüsselbund aus der Tasche ihres wattierten Morgenrocks und warf ihn ihr zu.
    Überrascht fing Sunny ihn auf. Dann breitete sich langsam ein Lächeln in ihrem Gesicht aus, als ihr einfiel: Wer trägt schon seine Autoschlüssel im Morgenrock herum? „Du durchtriebene Hexe“, rief sie Annie zu.
    Die zuckte nur die Achseln und meinte: „Es gibt nur zwei Dinge, die du nicht vergessen darfst. Vertrau auf dein Bauchgefühl und geh es immer einen Tag nach dem anderen an. Immer mit der Ruhe.“
    „Wirst du Onkel Nate sagen, dass ich etwas erledigen muss?“
    „Überlass Onkel Nate nur mir.“
    Als Sunny vor der Tür der Hütte stand, war es noch dunkel. Es war erst halb sieben, aber im Haus war Licht zu sehen und im Osten zeigte sich ein sehr schwaches Glühen, das den Sonnenaufgang ankündigte. Drew öffnete die Tür.
    „In L.A. machen wir die Tür nie so schnell auf“, sagte sie.
    „In diesem Teil des Dorfes gab es nicht sehr viele Möglichkeiten“, antwortete er und lächelte sie an. „Ich bin ziemlich überrascht, dich zu sehen. Willst du reinkommen?“
    „In einer Minute, wenn du mich dann überhaupt noch willst. Ich muss dir nämlich ein paar Sachen sagen.“
    Er zog eine hellbraune Augenbraue hoch. „Worum geht’s? Meine Nase? Meine Hüften?“
    „Es geht um mich. Also mal vorweg, ich lüge nie. Weder belüge ich andere noch mich selbst. Aber diese ganze Beziehung mit Glen? Ich würde es niemals zugeben, aber es war eine Lüge nach der anderen. Ich wusste, dass es nicht gut lief. Ich wusste, dass wir auf die Bremse treten und unsere Beziehung mal so richtig unter die Lupe nehmen sollten. Aber das konnte ich nicht.“ Sie senkte den Blick und sah dann wieder hoch in seine warmen braunen Augen. „Ich konnte die Hochzeit nicht mehr stoppen. Sie hatte ein Eigenleben entwickelt.“
    „Ich verstehe.“
    „Nein, du verstehst nicht. Diese Hochzeit hatte sich in ein Monster verwandelt. Ein ganzes Jahr lang liefen die Vorbereitungen. Und ja, Glen sollte seinen Teil der Verantwortung übernehmen, weil er am Anfang mitgespielt hat. Aber es war ganz allein mein Fehler, dass ich Augen und Ohren verschlossen habe und mein
Hirn
abgeschaltet hatte, als der Termin näher rückte! Ich hatte viel darin investiert – Leidenschaft, Energie und Geld! Meine Eltern hatten die Anzahlungen für alles geleistet, von Einladungen und Kleidern bis hin zu den Partys! Und emotional hatte ich auch investiert. Freunde und Familie waren involviert. Alle haben mich gelobt, wie toll ich das mache, und konnten das große Ereignis kaum abwarten! Da hatte ich nicht nur das Gefühl, ich würde alle enttäuschen, ich konnte einfach nicht aufgeben!“
    „Verstehe“, wiederholte er.
    „Nein, tust du nicht! Die Hochzeit war wichtiger geworden als die Ehe! Ich wusste, dass ich mal in seinen SMS und den Nachrichten auf dem Anrufbeantworter rumschnüffeln sollte, denn vieles kam mir sehr verdächtig vor. Doch das habe ich nicht gemacht, weil es ja die Hochzeit ruiniert hätte! Ich hätte mich unseren Problemen in einer Beratung stellen sollen, aber das konnte ich nicht, denn ich wusste ja, dass es das einzig Vernünftige gewesen wäre, die Hochzeit aufzuschieben! Die Hochzeit des Jahrhunderts!“ Eine Träne lief ihr über die Wange, und er wischte sie mit einem Finger weg. „Ich wusste, dass alles ein Fehler war, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Gefahr bestünde, er könne in letzter Minute kneifen. Deshalb fiel es mir auch leicht, zu lügen, als mich alle fragten, ob es irgendwelche Anzeichen dafür gegeben hatte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dass er mich vor dem Altar stehen lassen würde? Nein, das hatte ich nicht kommen sehen. Dass wir nicht zueinander passten? Ich habe es fertiggebracht, die Augen davor zu verschließen, weil ich so überaus beschäftigt war und sehr engagiert. Das ist die Wahrheit über mich. Bitte schön. Ich habe meine Ehrlichkeit gegen die beste Hochzeit eingetauscht, die alle in ihrem Leben je gesehen hätten! Und das habe ich noch niemals jemandem eingestanden. Noch nie!“
    „Verstehe“, sagte er. „Und jetzt? Willst du nicht reinkommen?“
    „Wieso bist du schon so früh wach?“, fragte sie schniefend.
    „Anscheinend brauche ich nicht sehr viel Schlaf. Das wird wahrscheinlich ein
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