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Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Titel: Happy New Year in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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großen Zimmer noch das Feuer im Kamin an, denn trotz der großen Pelzpantoffeln und des wattierten Morgenrocks zitterte sie leicht.
    „Warum bist du denn schon so früh auf?“, fragte Sunny und reichte ihr einen Becher Kaffee über den Frühstückstresen.
    „Ich? Ich stehe immer früh auf. Bei den Pferden müssen wir uns an einen strengen Futterplan halten.“
    „So früh?“
    „Na ja, ich dachte, ich hätte eine Maus in der Küche gehört“, erklärte Annie lächelnd. „Lass uns ans Feuer gehen, dann kannst du mir erzählen, weshalb
du
so früh auf den Beinen bist.“
    „Ach, Annie“, begann Sunny ein wenig traurig, während sie ins große Zimmer gingen. „Was ist nur mit mir nicht in Ordnung?“
    „Nicht in Ordnung?“, fragte Annie. Sie setzte sich auf das große Ledersofa vor dem Kamin und klopfte auf den Platz neben sich. „Ich finde, du bist nahezu perfekt.“
    Sunny schüttelte den Kopf, ließ sich auf dem Sofa nieder, drehte sich zu Annie und schlug die Beine unter. „Nach allem, was Glen mir angetan hat, war ich fest entschlossen, nie wieder einem Mann nahezukommen. Und dann lerne ich dieses Schnuckelchen kennen. Er ist ziemlich unvergesslich.“
    „Ach ja? Der Kerl aus der Bar?“
    Sunny trank einen Schluck Kaffee. „Es klingt lustig, wenn du das so sagst. Drew heißt er, und er ist Arzt. Ausgerechnet. Also kein Kerl aus der Bar. Er war oben in der Hütte seiner Schwester, um zu lernen, und ist nur runtergekommen, um sich Silvester ein Bier zu gönnen. Ich hätte ihm nie begegnen dürfen. Und auch wenn er wirklich absolut nett und sehr liebenswert ist, habe ich ihm erklärt, dass ich mich nie wieder auf jemanden einlasse, weder auf ihn noch auf sonst jemanden. Ich habe ihm gesagt, dass ich einfach noch nicht so weit bin.“
    „Klug, wenn du mich fragst“, meinte Annie und trank nun auch vorsichtig ein kleines Schlückchen von ihrem dampfend heißen Kaffee.
    „Meinst du wirklich?“, fragte Sunny überrascht. War das dieselbe Frau, die ihr Vorträge darüber gehalten hatte, dass sie ihre Wut loslassen und mit ihrem Leben fortfahren sollte?
    Annie lachte kurz. „Nach allem, was dir passiert ist? Warum solltest du ein solches Risiko noch einmal eingehen? Viel zu riskant. Abgesehen davon, du hast ein gutes Leben! Du hast eine Arbeit, die dir Spaß macht, und deine Eltern tun alles für dich.“
    „Annie, das sind meine Eltern. Sie sind wundervoll und ich bete sie an, aber es sind meine Eltern! Alle meine Bedürfnisse können sie nicht so ganz abdecken. Du verstehst, was ich meine?“
    Annie tätschelte Sunny das Knie. „Wenn mehr Zeit verstrichen ist, wenn du dich stärker und sicherer fühlst, wird dir vielleicht ein Mann begegnen, der ein paar von diesen Leerstellen ausfüllen kann. Und das solltest du dann auch lieber mal machen, ohne dich auf eine Beziehung einzulassen. Du verstehst, was ich meine?“
    „Ich verstehe, was du meinst“, sagte Sunny und senkte den Blick. „Das Problem ist nur, dass mich derartige Beziehungen nie sonderlich gereizt haben.“
    „Nun, mit der Zeit …“, meinte Annie. „Ich stelle mir vor, dass du den Bogen schon herausbekommst. Du bist jung und hast einen ganz schönen Schlag abbekommen. Da kann ich verstehen, dass du dich nicht besonders stark fühlst.“
    Sunny musste tatsächlich lachen. „Ich hatte ja keine Ahnung, wie stark ich bin. Nachdem ich den schlimmsten Tag meines Lebens hinter mir hatte, habe ich meiner Mom geholfen, mehr als hundert Hochzeitsgeschenke zurückzugeben …“ Sie musste schlucken. „Jeweils mit ein paar Zeilen der Entschuldigung.“
    „Du hast recht. Das erfordert eine ganz spezielle Kraft. Aber du hast mir mal gesagt, dass du dir gar nicht mehr so recht zutraust, einschätzen zu können, ob ein Mann in Ordnung ist, ob er ein Mann ist, dem du wirklich vertrauen kannst.“
    Sunny seufzte. „Ja, das macht mir Angst.“ Dann hob sie den Blick und ein kleines Lächeln zuckte um ihren Mund. „Aber ein paar Dinge sind einfach offensichtlich. Weißt du, was für Drew das Schönste und zugleich Schrecklichste an seiner Arbeit als Assistenzarzt in der orthopädischen Chirurgie ist? Die Kinder. Er freut sich darüber, dass er in der Lage ist, ihnen helfen zu können, und bringt sie gern zum Lachen. Aber es geht ihm wirklich sehr nahe, sie gebrochen zu sehen. Was für ein Ausdruck, hm? Gebrochen? Aber das ist genau das, was er macht. Er fügt gebrochene Teile wieder zusammen.“
    „Das heißt noch längst nicht, dass du dich
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