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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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Willow Woods waren jungverheiratet. In ein paar Jahren würde es bestimmt jede Menge Kinder in diesem Wohnkomplex geben. Aber im Moment noch nicht.
    Meagan legte ihr Fahrrad auf den Rasen. „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte sie höflich, während sie Hallie eine der Einkaufstüten abnahm.
    „Danke, das ist aber nett von dir“, sagte Hallie, angenehm berührt von der Hilfsbereitschaft des Kindes.
    Das Mädchen strahlte. „Mom meint, ich sei ihr jetzt, nachdem Dad und sie geschieden sind, eine große Hilfe.“
    Als sie die Scheidung ihrer Eltern erwähnte, flog ein Schatten über Meagans Gesicht, und sofort wurde Hallie von Mitleid überwältigt. Ihr neuer Nachbar war also doch zu haben … Sie verwarf den Gedanken, der ihr da so unvermittelt durch den Kopf schoss, als eine automatische, durch ihre neuerworbenen, auf einen Ehemann ausgerichteten Instinkte ausgelöste Reaktion. Trotzdem rief sie sich kurz ihren ersten Eindruck von dem Mann ins Gedächtnis zurück und entschied gleich darauf, dass sie jemanden mit mehr Finesse wollte. Sie hatte gesehen, was die Umzugsleute in sein Haus getragen hatten: kistenweise Sportausrüstungen. Vom Bergsteigen bis zum Tiefseetauchen schien es nichts zu geben, was dieser Typ noch nicht ausprobiert hatte.
    Hallie ging in die Küche voraus, wo sie ihre Tüte auf dem Tisch abstellte. Meagan stellte ihre vorsichtig daneben. Hallie bedankte sich noch einmal bei ihr.
    „Sind Sie verheiratet?“ fragte das Mädchen.
    „Noch nicht.“ Aber Hallie sah sich bereits im Brautkleid. Der Bräutigam begann auch schon Gestalt anzunehmen. Und zwar die eines Mannes, dem sie gestern begegnet war.
    „Ich muss jetzt zum Lunch“, sagte Meagan und rannte zur Tür. „Bis zum nächsten Wochenende.“
    Hallie wollte gerade ihre Einkaufstüten auspacken, da bemerkte sie, dass das rote Lämpchen ihres Anrufbeantworters blinkte. Vermutlich hatte ihre Mutter wieder angerufen oder ihre Schwester Julie. Oder konnte
er
es sein?
Er
war der neue Sachbearbeiter bei der Keystone Bank. Man hatte ihr John Franklin gestern Nachmittag vorgestellt, als sie ihre Einzahlungen machte.
    Sie hatte ihn kaum erblickt, da wusste sie, dass er der ideale Mann für sie war. Groß, dunkelhaarig und attraktiv, zuvorkommend, höflich und intelligent, erfüllte er sämtliche Voraussetzungen. Und frei war er auch. Sie hatte sofort gesehen, dass er keinen Ehering trug. Sie schätzte ihn auf knapp vierzig, doch das störte sie nicht. In ihrem Alter spielten elf Jahre Altersunterschied keine Rolle. In drei Monaten, im April, wurde sie dreißig. Bis dahin wollte sie auf jeden Fall verlobt sein.
    Leider war die Nachricht nicht von John, sondern von Donnalee. Die Stimme ihrer Freundin klang aufgeregt. Sie bat Hallie, so schnell wie möglich bei ihr anzurufen.
    Hallie rief sie zurück. „Ja, was gibt’s?“
    „Ich habe die Antwort gefunden!“ sprudelte Donnalee hervor.
    „Auf welche Frage?“ Hallies Stimme klang ungeduldig. Sie hatte noch nichts gegessen, und wenn ihr der Magen knurrte, war ihre Stimmung nie sonderlich gut.
    „Wo begegnen wir unseren Traummännern?“
    „Hm.“ Hallie horchte auf. „Und wo?“
    „Die Antwort ist ein bisschen kompliziert. Also hör mir gut zu.“
    „Donnalee …“
    „Ich bitte dich lediglich, mir zuzuhören, okay?“
    Hallie murmelte eine Antwort. Wie einfach war es doch in der Schule und im College gewesen, Männer kennen zu lernen. Inzwischen war sie völlig aus der Übung. Oh, es hatte durchaus Romanzen in ihrem Leben gegeben, aber sie waren nie von Dauer gewesen. Ihre längste Beziehung hatte sechs Monate gehalten, ehe sie in die Brüche ging. Die Schuld, das musste Hallie sich eingestehen, lag bei ihr. Gregg hatte gemeint, sie würde zu viel Zeit und Energie in ihre Agentur investieren und ihn darüber vernachlässigen. Sie hatte seine Beschwerde mit der Erwiderung zurückgewiesen, dass sich daran nie etwas ändern würde.
    „Ich bin in der Zeitung auf das Inserat einer Partnervermittlung gestoßen“, verkündete Donnalee.
    Hallie stöhnte. An eine Partnervermittlung wandte sich doch nur, wer sich gar nicht mehr anders zu helfen wusste. Sie wagte sich die Typen nicht vorzustellen, die dort Frauen zu finden hofften. „Das soll wohl ein Witz sein?“
    „Du hast versprochen, mir zuzuhören.“
    Hallie schloss die Augen und fasste sich in Geduld. „Okay, okay, schieß los. Aber ich kann dir schon jetzt sagen, dass ich kein Interesse habe.“
    „Diese Agentur ist anders.“
    „Sie
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