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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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entwickelt hatte, passten ihm ganz und gar nicht. Aber er sah sich außer Stande, sie abzustellen. Sie verfolgte ihn in seinen Träumen. Und als sei das noch nicht genug, beherrschte sie auch am Tag sein Denken.
    Das Schicksal wollte es, dass die Band ausgerechnet jetzt einen langsamen, romantischen Song spielte. Keiner von ihnen sprach. Steve vermutete, dass er ohnehin keinen Ton herausgebracht hätte, selbst wenn ihm etwas eingefallen wäre. Hallie in den Armen zu halten, genügte ihm völlig. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Er runzelte die Stirn. Sie war diejenige, die ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen, die ihr Haus verkauft hatte und weggezogen war. Ohne Reue hatte sie ihn aus ihrem Leben verbannt. Nun, er hatte auch seinen Stolz. Er würde nicht zu Kreuze kriechen, oh, nein, er nicht. Was sollte er auch mit einer Frau, die bei der ersten Meinungsverschiedenheit das Weite suchte?
    Dass Mary Lynn der Zankapfel gewesen war, ärgerte ihn am meisten bei der ganzen Sache. Schon ein paar Tage später nämlich hatte ihn seine Ex-Frau angerufen und ihm mitgeteilt, dass Kip doch geschieden sei, es ihr sogar anhand der Unterlagen bewiesen hätte. Er freute sich zwar für Mary Lynn, doch die Nachricht kam zu spät für ihn. Er hatte Hallie bereits verloren.
    Der Tanz endete, und sie lösten sich voneinander, um die Tanzfläche in verschiedenen Richtungen zu verlassen. Steve ging zu dem Tisch zurück, an dem seine Kinder saßen, Hallie an einen anderen. In den nächsten beiden Stunden registrierte Steve, dass Hallie pausenlos tanzte. Nach dem sechsten Tanzpartner hörte er auf zu zählen. Als er es nicht mehr mit ansehen konnte, sie von einem Arm in den anderen fliegen zu sehen, drehte er seinen Stuhl um, damit er die Tanzfläche nicht mehr im Blickfeld hatte. Er trank noch ein Glas Champagner und tanzte dann mit Meagan und der Großtante von irgendjemandem.
    „Tanzt du nicht mehr mit Hallie?“ erkundigte sich Kenny bei seinem Vater.
    „Nein.“ In einem Zug leerte er sein Glas und nahm sich ein frisches von dem Tablett, das ein Ober herumreichte. Er trank genug, um den Schmerz in seinem Herzen zu betäuben und den in seinen Lenden zu verstärken. Was für ein Segen war es doch, dass er nicht mit Hallie geschlafen hatte! Selbst jetzt begehrte er sie noch, da machte er sich nichts vor. Doch er ahnte, wenn sie sich geliebt hätten, wäre er niemals in der Lage gewesen, sie gehen zu lassen.
    „Hast du Hallie gefragt, ob sie mit dir kegeln geht?“ fragte Meagan.
    Steve schüttelte den Kopf. Er wusste, dass er seine Kinder enttäuschte. Sie liebten Hallie. Nun, sie waren nicht die Einzigen. Aber, wie er sich bereits einige Male gesagt hatte, er hatte schließlich auch seinen Stolz.
    „Hallie hat keinen Freund“, bemerkte Kenny. „Ich habe sie gefragt.“
    „Lasst uns über was anderes reden, okay?“
    Meagan zog ihn am Ärmel. „Mom ist wieder verheiratet“, erinnerte sie ihn.
    Die Bemerkung seiner Tochter traf einen Nerv in ihm. Er wusste selber, dass Mary Lynn nicht mehr Teil seines Lebens war. Dieses Kapitel war abgeschlossen. Hallie hatte ihre Stelle eingenommen. Jetzt war sie es, die er begehrte, nach der er sich sehnte, der sein Herz gehörte.
    Ohne lange zu überlegen, stellte er sein Sektglas weg und stand auf. Quer durch den Saal steuerte er geradewegs auf Hallie zu. Die Band hatte eben wieder zu spielen begonnen. Wie es der Zufall wollte, handelte es sich um ein langsames Stück.
    Wortlos hielt er Hallie die Hand hin. Sie zögerte einen Moment, ehe sie ihre Hand in seine legte. Aber dann ließ sie sich von ihm zur Tanzfläche führen.
    „Wir haben doch schon miteinander getanzt“, flüsterte sie nervös. „Bereits zweimal.“
    „Ich weiß. Die beiden ersten waren Pflichttänze. Dieser Tanz ist für mich.“ Er zog sie eng an sich, eng genug, um ihre Brüste an seinem Brustkorb zu spüren. Eng genug, um ihr zu zeigen, wie ihre Nähe sich auf ihn auswirkte.
    Doch ihr Körper blieb steif und unnachgiebig. „Für dich? Das verstehe ich nicht.“
    „Du scheinst zu vergessen, dass mir die Freude versagt blieb, dich zu lieben.“
    Angriffslustig reckte sie das Kinn vor. „Nicht aus Mangel an Gelegenheit.“
    „Ich gebe ja zu, dass es meine Schuld war.“ Hiermit schien er sie besänftigt zu haben. „Dies ist unter Umständen meine letzte Chance“, fügte er hinzu.
    „Ich weiß nicht, wovon du redest. Vielleicht sollten wir lieber nicht miteinander tanzen.“
    „O doch, das sollten wir sehr
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