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Happy End in Mailand

Happy End in Mailand

Titel: Happy End in Mailand
Autoren: Jennie Adams
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einen Laden, ein paar Blocks von hier entfernt.“ Er warf einen Blick auf die Kleider, Hüte, Schals und Handtaschen.
    „Der gehört dir?“ Bella versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Vor zwei Wochen hatte ein Juweliergeschäft mit dem Namen „Diamonds by Montichelli“ eröffnet. Sie hatte es in der Zeitung gelesen, es dann aber wieder vergessen. „Ich dachte, der Laden wäre nur eine weitere Filiale der Zentrale in Sydney. Wolltest du dich nicht auf Design konzentrieren?“
    Ich dachte, ich sehe dich nie wieder, und ich will dich nie wiedersehen!
    Jedes Mal, wenn ihre jüngeren Schwestern in den letzten fünf Jahren gelitten, sich gesorgt oder gefürchtet hatten, waren ihre Gedanken zu Luchino geschweift, weil auch er sie verletzt und verlassen hatte. Genau wie ihre Eltern. Er hatte kein Recht gehabt, mit ihren Gefühlen zu spielen und ihr wehzutun.
    Wenn er nun plante, in Melbourne zu bleiben, würde sie ihm wahrscheinlich ständig über den Weg laufen. Wie sollte sie damit fertig werden? Die Ladenschlüssel fielen ihr aus der Hand auf die Glasplatte der Theke, und sie ärgerte sich, dass er diese Schwäche bemerkte. „Arbeitest du hier einen Manager ein, oder planst du, das Geschäft selbst zu führen?“
    „Ich bin nicht mehr im Familienunternehmen. ‚Diamonds by Montichelli‘ ist meine Firma. Sie trägt zwar den Familiennamen, aber der Laden wird allein wegen meines Einsatzes, meines Designs und meines guten Rufes florieren.“
    Für den Bruchteil einer Sekunde huschte ein schmerzhafter Ausdruck über sein schönes Gesicht, dann senkte er den Blick. „Ich habe mehrere Positionen inne: Geschäftsführer, Chefdesigner, Verkäufer, Handwerker, einfach alles, was gebraucht wird. Ich bleibe in Melbourne.“
    Er wollte also hierbleiben und sich von seiner Familie trennen. Sofort überlegte Bella, was vorgefallen sein könnte. Doch eigentlich wollte sie doch gar nichts mit ihm zu tun haben, geschweige denn Mitgefühl für einen Mann empfinden, der sein Kind im Stich gelassen hatte. „Und deshalb heißt das Geschäft nicht einfach ‚Montichelli’s‘ wie all die anderen“, stellte sie fest.
    „Richtig.“ Luchino wandte sich von ihr ab und ging zur Tür. „Beeil dich, Arabella, damit wir unser Gespräch hinter uns bringen können.“
    „Ich habe sowieso kaum Zeit“, warnte sie ihn und verstaute die Tageseinnahmen im Safe hinter dem Tresen.
    Luchino drehte sich wieder zu ihr um. „Du hast wirklich Talent, Arabella. Diese Kleider sind gut. Angesichts deiner Kreationen bleibt zu hoffen, dass du das Unglück, das du angerichtet hast, wiedergutmachst.“
    Bei seinem Lob hatte Bella sich beinahe entspannt. Jetzt jedoch horchte sie auf. „Unglück? Was für ein Unglück?“
    „Du hast das Modeln aufgegeben und treibst stattdessen Frauen mittleren Alters in den finanziellen Ruin. Du musst wirklich stolz auf dich sein.“
    „Als Model habe ich nur gejobbt, um mich und meine Schwestern über Wasser zu halten …“ Bella schwieg abrupt. Vor ihm brauchte sie sich für nichts zu rechtfertigen. Dann fiel ihr sein letzter Satz ein. „Außerdem habe ich niemanden in den finanziellen Ruin getrieben. Was meinst du überhaupt damit?“ Bella hatte einen Vertrag mit Maria Rocco, der besagte, dass sie ihre Kollektion ausschließlich in deren Boutique verkaufte. Dieser Vertrag sollte über fünf Jahre laufen, sofern Maria ihre Kollektion im Voraus bezahlte. Es war ein vernünftiges Abkommen, denn Bella war von ihrem Erfolg überzeugt.
    „Maria Rocco ist meine Tante“, erklärte Luchino und forschte in ihrem Gesicht nach einer Reaktion. „Und ihre Geschäfte sind auch meine Geschäfte.“
    Bella ließ sich ihren Schrecken nicht anmerken. „Maria ist eine Rocco, keine Montichelli, und sie hat gesagt, sie habe keine Familie.“
    „Meine Tante hat Mailand vor langer Zeit verlassen und ihren Namen geändert. Kein Wunder, dass sie sich selbst als alleinstehend betrachtet.“ Wütend fuhr er fort: „Ich bin sicher, ihre Situation kam dir sehr gelegen. So konntest du ihr das Geld ungehindert abluchsen.“
    „Das habe ich doch gar nicht getan! Woher weißt du überhaupt von unserer Vereinbarung?“
    Luc hob die Hand an seine Brusttasche, als wollte er sich vergewissern, dass dort noch etwas Bestimmtes vorhanden war. Und wirklich sah Bella etwas aus der Tasche hervorlugen, die Ecke eines Fotos vielleicht.
    Doch bevor sie weiter mutmaßen konnte, hatte Luc die Lippen, die einst Koseworte geraunt und sie verführt
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