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Happy End in Mailand

Happy End in Mailand

Titel: Happy End in Mailand
Autoren: Jennie Adams
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diesen Zorn, der bisher ihren Eltern vorbehalten gewesen war, übertrug sie nun unwillkürlich auf Luc. Er hatte sie umgarnt, obwohl er verheiratet gewesen war und ein Kind hatte. Hals über Kopf hatte sie sich in ihn verliebt und geglaubt, in ihm ihre wahre Liebe gefunden zu haben. Als dann seine Frau auf der Bildfläche erschienen war, musste sie einsehen, dass Luc nur mit ihr gespielt hatte.
    Doch sie hatte ihre Lehre aus dieser Erfahrung gezogen und einen Schutzwall um ihr Herz errichtet.
    „Ja, es stimmt“, sagte Lareen jetzt. „Meine Cousine arbeitet im Nachbardorf. Sie war im Laden, und der Besitzer hat ihr alles brühwarm berichtet.“
    Lareen senkte die Stimme. „Die Kinderfrau hat ihm selbst erzählt, dass Luc sich so gut wie nie zeigt. Er zahlt zwar anstandslos alle Rechnungen, doch mit seiner Tochter will er nichts zu tun haben.“
    Dann sprachen sie noch darüber, wie sich wohl das kleine Mädchen fühlen mochte. Als ob sie auch nur die geringste Ahnung davon hätten.
    Mit zitternden Fingern setzte Bella die Kopfhörer auf und stellte die Musik laut.

1. KAPITEL
    Es war ein warmer Spätsommernachmittag. Wenige Minuten vor Feierabend betrat der hochgewachsene, gut aussehende Mann die Boutique „Maria’s“ in Melbourne und schritt interessiert zwischen den Regalen mit den schicken italienischen Handtaschen, Pariser Schals und eleganten Kleidern umher.
    „Guten Abend , Sir. Kann ich Ihnen helfen?“ Die Worte kamen Arabella höflich und professionell über die Lippen. Sie hütete sich, sich ihre Erschöpfung nach dem langen Tag anmerken zu lassen.
    Der Mann wandte den Kopf, und Bella unterdrückte einen Schrei. Dann stürmten Erinnerungen auf sie ein. Vor sechs Jahren, sie war noch nicht einmal zwanzig gewesen, hatte dieser Mann ihr Herz in seinen Händen gehalten. Und er hatte diese Macht missbraucht.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als Bella ihm ins Gesicht schaute.
    Sie hätte niemals gedacht, ihn wiederzusehen.
    Was wollte er hier? Ihre Gedanken überschlugen sich.
    „Wenn ich dir erkläre, was ich will, wird dir keine andere Wahl bleiben, als mir zu helfen.“ Sein leichter Akzent war ihr immer noch so vertraut, dass sie eine Gänsehaut bekam.
    „Luchino.“ Sein Name kam einem Flüstern gleich über ihre Lippen.
    Bella ließ den Blick über sein Gesicht gleiten. Er hatte sich kaum verändert. Dunkles Haar, schokoladenbraune Augen, ein markantes Kinn und ein sinnlicher Mund. Sein durchtrainierter Körper steckte in einem teuren Designeranzug. Durch und durch strahlte er Reichtum, Macht und Sinnlichkeit aus.
    „Ja, ich bin’s, Luc. Es ist lange her, Arabella.“ Er musterte sie seinerseits. „Du bist noch schöner geworden.“
    Ihr Herz begann zu rasen. Sie verfluchte diese Reaktion auf seine Blicke.
    „Du siehst auch gut aus“, gab sie kühl zurück. „Warum bist du hier, Luchino? Ich wüsste nicht, wobei du meine Hilfe bräuchtest.“
    „Eigentlich wollte ich dich nie wiedersehen, Arabella.“ Luc presste die Lippen zusammen. „Ich kann dir versichern, dass ich nicht freiwillig hier bin.“
    „So. Du würdest mich also lieber nicht sehen. Ich kann dich beruhigen: Diese Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit.“ Obwohl Bella ihm die Worte entgegenschleuderte, blieb der Anflug von Sentimentalität in seinem Blick, und ihr verräterisches Herz rief ihr alles in Erinnerung, was sie miteinander geteilt hatten. Aber diese Erinnerungen waren Illusionen. „Ich muss den Laden jetzt schließen. Warum auch immer du hier bist …“
    Maria würde sie umbringen, wenn sie wüsste, dass sie einen Kunden rauswarf.
    „Um Himmels willen, mach endlich den Laden zu.“ Mit seiner gepflegten Hand wies er ungeduldig zur Tür. „Oder gib mir den Schlüssel, dann schließe ich ab. Was ich dir zu sagen habe, ist nicht für fremde Ohren bestimmt.“
    „Wie kommst du darauf, dass ich mich mit dir allein unterhalten will? Wir sind nicht gerade als Freunde auseinandergegangen, falls du es vergessen haben solltest.“
    „Gar nichts habe ich vergessen.“ Seine Worte klangen wie eine Drohung, und er ließ den Blick anzüglich über ihren Körper gleiten.
    Aber was sieht er da schon, dachte Bella. Zwar hatte sie eine zarte, glatte Haut und große Augen, deren Braun eine Spur heller war als seine eigenen, aber sie fand ihre Gesichtszüge ein wenig zu herb, um wirklich attraktiv zu sein. Und wieso sollte sie überhaupt auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwenden, was er dachte?
    „Übrigens führe ich
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