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Happy End in Hollywood? (German Edition)

Happy End in Hollywood? (German Edition)

Titel: Happy End in Hollywood? (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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doch noch lange nicht, dass er es auch nicht konnte.
    Kühl verabschiedete sich Jack von David und ging den Studioflur entlang. Immer wieder schüttelte er den Kopf. Als ob er das gebraucht hätte – daran erinnert zu werden, was für ein Mistkerl sein Vater war.
    Plötzlich blieb er stehen. Ja, vielleicht hatte er genau das jetzt gebraucht.
    Wie sein Vater über Theo geredet hatte, das war typisch David Hudson gewesen: selbstsüchtig, arrogant, abschätzig.
    So hatte er auch Jack und Charlotte während ihrer Kindheit behandelt. Kalt und desinteressiert.
    Und ihre Mutter hatte er noch schlechter behandelt. Zu ihr war er richtiggehend grausam gewesen, hatte ständig an ihr herumgenörgelt und sie beschimpft. Und Ava hatte es klaglos hingenommen. Nie hatte sie aufbegehrt oder sich verteidigt.
    Aus Janelles Büro drang fröhliches Lachen. Als Jack die Tür öffnete, sah er, wie Theo auf dem Schoß einer bekannten Schauspielerin saß. Er hielt ein Stück Kuchen in seinem Händchen und war in der fröhlichen Runde eindeutig der Hahn im Korb.
    Jack ging das Herz auf. Plötzlich verstand er, was Cece gemeint hatte. Ja, Theo war sein größtes Geschenk. Das größte, das er je bekommen hatte.
    Nie würde er ein Kind – schon gar nicht seinen eigenen Sohn – so schlecht behandeln wie sein Vater. Theo würde ihm immer alles bedeuten, er würde ihn immer lieben. Alles, alles würde er für ihn tun. Ganz anders als sein Vater.
    Und noch etwas wurde ihm plötzlich bewusst. Wenn er schon im Umgang mit Kindern anders war als sein Vater – warum war er dann davon ausgegangen, dass er Cece so schlecht behandeln würde wie sein Vater seine Mutter? Und davon abgesehen – warum war er davon ausgegangen, dass Cece sich das gefallen lassen würde? Cece war psychisch nicht so instabil wie seine Mutter. Sie war eine Kämpfernatur.
    Sie konnte einstecken, aber sie teilte dann auch aus. Er brauchte sie nicht zu beschützen, schon gar nicht vor sich selbst.
    Warum hatte er nur so lange für diese Erkenntnis gebraucht? Er war nicht sein Vater, Punkt. Er musste nicht die Fehler seines Vaters wiederholen. Und natürlich hoffte er auch, dass Theo nicht seine Fehler wiederholen würde.
    Ja, sein Vater war ein Mistkerl. Aber deshalb brauchte er noch lange keiner zu sein.
    Als Jack Janelles Büro betrat, lächelte sie ihn an, ging zum Drucker und griff nach einem großen Papierstapel. „Cece hat uns das Drehbuch zu ‚Ehre‘ gemailt. Ich habe es gerade ausgedruckt und wollte es Ihnen jetzt bringen. Ist ja klar, dass Sie es gleich lesen wollen.“
    Er nahm die Seiten entgegen. „Ich sehe es mir nachher gleich an. Aber erst gehe ich mit Theo Mittag essen.“
    Mit gemischten Gefühlen blätterte er kurz die Seiten durch. Das Drehbuch würde hervorragend sein, das wusste er. Aber jetzt, da es fertig war, gab es keine Entschuldigung mehr: Er musste mit Cece über ihre Beziehung reden. Seine Arbeit an „Ehre“ neigte sich dem Ende zu, aber die Arbeit an seiner Ehe begann jetzt erst richtig.
    Das ist ein komisches Gefühl, dachte Cece. Man ist völlig in die Arbeit versunken, sitzt täglich zehn, zwölf Stunden am Computer, nimmt die Außenwelt kaum noch wahr. Und dann ist man plötzlich fertig.
    Kurz vor der Mittagszeit hatte sie die Datei an Jacks Assistentin Janelle gemailt. Erst als sie dann, wie von einer Zentnerlast befreit, ihr Arbeitszimmer verließ, stellte sie fest, dass das Haus menschenleer war. Jack, Maria und Theo waren alle in den Hudson-Studios, wie sie einer Notiz entnahm, die Maria an den Kühlschrank geklebt hatte.
    Also tat sie, was sie immer tat, wenn sie ein Manuskript fertig hatte: Sie duschte und aß eine Kleinigkeit. Dann fuhr sie zum Supermarkt, um Lebensmittel einzukaufen. Als sie in der Zeitschriftenabteilung vorbeikam, musste sie feststellen, dass Fotos von ihrer Hochzeit auf mehreren Titelblättern prangten. Die Frau in der Kassenschlange hinter ihr schien sie sogar zu erkennen. Sie sagte zwar nichts, sah sie aber ständig an.
    Doch nicht nur aus diesem Grund hatte Cece bei diesem Einkauf ein merkwürdiges Gefühl. Sie war es überhaupt nicht mehr gewohnt, alleine einzukaufen; sonst war Theo immer dabei. Sie vermisste den Kleinen … und auch Jack.
    Drei Stunden später hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde. Ihr Herz schlug höher. Schnell rannte sie in den Hausflur. Jack stand in der Tür, den schlafenden Theo auf dem Arm. Gemeinsam brachten sie den Jungen in sein Zimmer, legten ihn ins Bett und schlossen die
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