Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End in Hollywood? (German Edition)

Happy End in Hollywood? (German Edition)

Titel: Happy End in Hollywood? (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
Vom Netzwerk:
sollte er wenigstens entsprechenden Widerstand zu spüren bekommen.
    Aber jetzt hatte erst einmal das Drehbuch Vorrang. Das war ihr sogar sehr recht so. Es war immer noch angenehmer, sich mit dem Zweiten Weltkrieg zu befassen als mit ihrer Misere.
    Deshalb fand sich Cece auch schon eine Woche nach ihrer Hochzeit wieder im Herrenhaus der Hudsons ein. Nach dem Mittagessen hatte sie sich Theo geschnappt und war zu Lillian gefahren.
    Theo hatte sich inzwischen angewöhnt, Lillian Grandma Lilly oder Granny Lilly zu nennen, was der alten Dame ausnehmend gut gefiel. Sie legte eine Zeit lang Puzzles mit ihm und las ihm aus einem Bilderbuch vor, bis er erschöpft einschlief. Nun lag er auf dem Sofa, den Kopf auf ihrem Schoß.
    „Ich bin ein bisschen überrascht, dass du mich so kurz nach der Hochzeit schon wieder aufsuchst“, sagte Lillian und strich Theo zärtlich übers Haar.
    „Dass der Termin für das Drehbuch so knapp ist, liegt doch an dir“, scherzte Cece. Dann wurde ihr klar, dass sie damit ins Fettnäpfchen getreten war. „Äh, ich meine, daran, dass der Film zum sechzigsten Firmenjubiläum fertig sein soll. Nicht etwa …“
    Wie peinlich, dachte Cece. Aus der Nummer komme ich nicht wieder raus.
    Aber Lillian lächelte nur gütig. „Himmel, mein Kind, wir können doch über alles offen reden. Und du hast ja recht. Meine Krankheit bestimmt den straffen Zeitplan. Und ich bin dir dankbar, dass du sogar während deiner Flitterwochen weiterarbeitest.“
    „So groß ist das Opfer nun auch wieder nicht.“
    Lillian runzelte die Stirn. „Ärger im Paradies? Dunkle Wolken am Horizont?“
    „Ach, nein, nein, überhaupt nicht.“ Lillian musste ja nicht unbedingt wissen, dass ihr Enkel sich wie ein Idiot aufführte. „Ich bin nur gekommen, weil ich wissen wollte, ob du schon einen Blick ins Manuskript geworfen hast.“
    Vor zwei Tagen hatte sie die Rohfassung von „Ehre“ abgeschlossen, sofort ausgedruckt und Lillian per Kurier zugeschickt. Niemand sonst, nicht einmal Jack, wusste, dass sie mit ihrer Arbeit schon so weit war.
    Lillians Meinung war für Cece das Wichtigste überhaupt; es war ihr schon schwergefallen, überhaupt zwei Tage abzuwarten. Nun wartete sie gespannt auf ihr Urteil. Doch als sie die Miene der alten Dame sah, bekam sie ein ungutes Gefühl.
    „Na ja, Action ist auf jeden Fall genug drin“, sagte Lillian zögernd.
    Cece blickte auf den Papierstapel, der auf dem kleinen Tisch neben dem Sofa lag, und sah dann wieder Lillian an. „Es gefällt dir nicht besonders, stimmt’s?“
    „Die Dialoge haben Pep.“ Eigentlich war das ein Lob, aber dieser Tonfall …
    „Oh Gott. Du findest es abgrundtief schlecht.“
    Wie um Cece zu beruhigen, fügte Lillian hinzu: „Und es entspricht genau den Tatsachen.“
    „Es entspricht den Tatsachen?“ Cece sackte förmlich in sich zusammen. „Ich habe mein Herzblut hineingelegt. Und das Beste, was du darüber sagen kannst, ist, dass es den Tatsachen entspricht?“
    „Es liest sich wie ein typisches Cece-Cassidy-Drehbuch.“ Lillian klang unzufrieden.
    „Was für eine Überraschung!“, gab Cece beleidigt zurück. „Du hast ja schließlich auch Cece Cassidy engagiert.“
    Missbilligend sah Lillian Cece an. „Mein Kind, du hattest immer schon ein loses Mundwerk.“
    Beschämt murmelte Cece eine Entschuldigung.
    Lillian ging nicht weiter darauf ein. „Und genau das habe ich gemeint, als ich sagte, es liest sich wie ein typisches Cece-Cassidy-Drehbuch. Du hast ein loses Mundwerk, aber dein Herz kann da nicht ganz mithalten.“
    „Was soll denn das heißen?“
    „Das soll heißen, dass du uns ein bisschen eindimensional charakterisiert hast, zu positiv. Als ob du uns nicht wehtun wolltest.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Du hast es so geschrieben, als ob unsere Heirat von vornherein feststand.“
    „Ich verstehe“, murmelte Cece. Dabei verstand sie überhaupt nichts.
    Lillian schien das zu spüren. Deshalb fügte sie erläuternd hinzu: „Du wusstest, dass wir am Ende heiraten würden. Und so hast du unsere Rollen dann auch angelegt – als ob es keine Zweifel, keine Hindernisse zu überwinden gab. Du würdest doch auch keinen von deinen Katastrophenfilmen schreiben, in dem der Held niemals in Gefahr gerät, oder?“
    „Natürlich nicht“, gab Cece etwas verärgert zurück. Das Kinopublikum musste mit dem Helden bangen, um ihn zittern, das war eine Grundregel.
    „In einem Liebesfilm, oder sagen wir in einem romantischen Film, muss das Publikum immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher