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Happy End in Hollywood? (German Edition)

Happy End in Hollywood? (German Edition)

Titel: Happy End in Hollywood? (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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nahm den Becher nicht an und wandte sich stattdessen Theo zu. „Du gehst jetzt blitzschnell in dein Zimmer, kleiner Mann.“
    Doch stattdessen lief der Junge zu Jack und klammerte sich an seinem Hosenbein fest. „Hallooo“, rief er und sah an ihm hoch. „Ferien. Wir machen Ferien.“
    Jack hielt Cece erneut den Kaffeebecher entgegen. „Das ist also dein Sohn.“

4. KAPITEL
    Unser Sohn.
    Das hatte Jack natürlich nicht gesagt, sondern: „dein Sohn“. Aber für sie hatte es sich angehört wie „unser Sohn“.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Wenn Jack Theo in die Augen sah – musste er dann nicht sofort die Wahrheit erkennen? Musste es ihm nicht wie Schuppen von den Augen fallen?
    Atemlos wartete sie auf eine Reaktion von ihm. Einen Wutausbruch. Vorwürfe. Einen Angriff. Irgendwas.
    Doch er stand nur ganz ruhig da und hielt ihr immer noch den Kaffeebecher entgegen.
    Endlich nahm sie ihn an und bat Jack in den Flur. Sollte sie noch einmal versuchen, Theo auf sein Zimmer zu schicken? Nein, das wäre vergebliche Liebesmüh. Mit seinen knapp zwei Jahren war er in einer Phase, in der er auf Befehle sowieso nicht reagierte. Diesen Starrsinn musste er von Jack geerbt haben. Sie jedenfalls war als Kind nicht so gewesen. Und wenn sie jetzt versuchte, Theo mit sanfter Gewalt in sein Zimmer zu verfrachten, machte sie Jack nur misstrauisch. Das Beste war, sie würde Jack so schnell wie möglich wieder loswerden.
    „Danke für den Kaffee. Aber warum bist du hier?“
    „Ich wollte dir beim Packen helfen.“
    „Ach so.“ Als ob so etwas für Führungskräfte aus dem Filmbusiness ganz normal wäre. „Und warum, wenn ich fragen darf?“
    Theo lief aufgeregt hin und her. „Packen, packen“, sang er vor sich hin. „Packenpackenpacken.“
    Amüsiert betrachtete Jack das kleine Energiebündel. „Er ist ziemlich …“
    „Wild?“, ergänzte sie fragend. „Hyperaktiv? Ungezogen?“
    „Eigentlich wollte ich ‚schlau‘ sagen.“
    Dieses Lob machte sie stolz. „Oh ja, das ist er. Die meisten Leute erkennen das aber nicht gleich.“
    „Vielleicht weil er sie mit seinem Temperament nervös macht.“
    „Packenpackenpacken“, sang Theo.
    „Du warst sicher …“, begann sie und hielt dann abrupt inne.
    Du warst sicher als Kind ebenso temperamentvoll, hatte sie sagen wollen. Zum Glück hatte sie noch rechtzeitig bemerkt, wie verräterisch dieser Satz gewesen wäre.
    „Ich war sicher was?“, fragte Jack nach.
    „Du warst sicher gerade zufällig in der Nähe“, ergänzte sie ihren Satz. Was für eine dumme Aussage, dachte sie. Natürlich war er nicht zufällig in der Nähe. Hoffentlich dachte er nicht weiter darüber nach.
    Amüsiert lächelnd sah Jack sie an. Theo rannte aus dem Flur in ein anderes Zimmer.
    „Ich dachte nur, du könntest vielleicht Hilfe brauchen.“
    „Da kommst du ein bisschen zu spät“, entgegnete Cece. „Wir sind so gut wie fertig. Ich wollte losfahren, wenn sich der Verkehr ein bisschen gelegt hat.“
    Natürlich herrschte in und um Los Angeles ständig viel Verkehr, zu jeder Tages- und Nachtzeit. In Wirklichkeit hatte sie losfahren wollen, sobald sie den Mut dafür aufgebracht hatte. Und das war noch nicht der Fall gewesen.
    Jack zog eine Augenbraue hoch, als ob er ihre Lüge durchschaute. Er sieht so verführerisch aus, schoss es ihr durch den Kopf. Ich habe ihn so vermisst. Und nicht nur den Sex mit ihm.
    Nein, auch ihre Freundschaft hatte sie vermisst. Aus dieser Mischung von Kameradschaft und Sex hätte etwas ganz Großes, Tiefes erwachsen können, wenn sie genug Zeit dafür gehabt hätten.
    So etwas hatte sie sich gewünscht. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wünschte sie es sich immer noch.
    Er sah wirklich zum Anbeißen aus.
    Plötzlich hörten sie es rumpeln und poltern. Theo kam zurück, sein Dreirad im Schlepptau.
    „Deirad mitnehmen“, sagte er. Mit dem Wort „Dreirad“ hatte er manchmal noch seine Schwierigkeiten.
    Eigentlich wollte sie Theo so weit wie möglich von Jack fernhalten, aber in diesem Moment kam ihr die Ablenkung gelegen.
    „Nein“, sagte sie streng.
    „Nein?“
    Sie sah förmlich, wie es in seinem Gehirn arbeitete. Sicher überlegte er, welche Strategie am ehesten Erfolg versprach. Er entschied sich für Tränen.
    Seine Unterlippe zuckte, seine Augen wurden feucht. „Nein? Deirad nein?“
    Seine Großeltern wären stolz auf ihn, wenn sie ihn jetzt sehen könnten, dachte sie. Von seiner Oma hat er das Schauspieltalent und von seinem Opa den Sinn
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