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Happy End auf Sizilianisch

Happy End auf Sizilianisch

Titel: Happy End auf Sizilianisch
Autoren: Lucy Gordon
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Vater ein und küsste seine Tochter liebevoll auf die Wange.
    “Ihr scheint euch eurer Sache ja ziemlich sicher zu sein”, erwiderte sie empört und zutiefst gerührt zugleich. “Noch habe ich allerdings nicht Ja gesagt.”
    “Dann tu es endlich”, drängte nun Lorenzo. “Umso eher kann das rauschende Fest beginnen.”
    Die Blicke aller waren auf Angie gerichtet, und selbstverständlich wusste sie, was von ihr erwartet wurde. Doch so gern sie aus vollem Herzen zugestimmt hätte, zögerte sie, weil der Einzige, der sich noch nicht geäußert hatte, ausgerechnet derjenige war, den es außer ihr am meisten anging. Und das Mindeste, was sie von ihrem zukünftigen Ehemann erwartete, war ein förmlicher Heiratsantrag.
    Plötzlich löste sich Bernardo aus der Menge und kam zu Angie. “Gib deinem Herzen einen Ruck und sag Ja”, flehte er förmlich. “Ich habe viele Fehler gemacht, und der größte war sicherlich, dass ich nicht den Mut aufgebracht habe, unserer Liebe zu vertrauen. Inzwischen weiß ich, wie dumm und feige das von mir war. Von dir habe ich gelernt, dass nur derjenige glücklich werden kann, der bereit ist, dafür zu kämpfen. Ich bin dazu bereit, Angie, und weil du mein Glück bist, bitte ich dich, meine Frau zu werden.”
    Angie war außerstande, etwas zu erwidern. Dass Bernardo sich in aller Öffentlichkeit zu seinen Gefühlen bekannt hatte, rührte sie fast noch mehr als die wunderbaren Worte, mit der er um ihre Hand angehalten hatte. Um ihm zu zeigen, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als das Leben an seiner Seite zu verbringen, strich sie ihm zärtlich über die Wange und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.
    Augenblicklich zog er sie an sich und küsste ihr die Freudentränen vom Gesicht, bevor er die Lippen auf ihren Mund presste und sie unter dem Applaus der Umstehenden den Bund fürs Leben besiegelten.
    “Ich störe euch nur ungern”, mischte sich schließlich Heather ein, die mittlerweile vom Kutschbock gestiegen war. “Aber es wird höchste Zeit, dass du dich umziehst, Angie.”
    “Wo soll ich denn auf die Schnelle ein Hochzeitskleid hernehmen?”, fragte sie ratlos.
    “Das lass getrost meine Sorge sein”, erwiderte Heather und ließ sich von Benito ein Paket reichen. “Ich habe mir erlaubt, dir eine kleine Auswahl mitzubringen.”
    Sie hakte sich bei Angie unter und führte sie ins Haus, wo sie drei verschiedene Brautkleider auspackte, die sie in Palermo erstanden hatte. Nach einigem Zögern entschied sich Angie für ein cremefarbenes Seidenkleid, dessen Schleier mit gelben Rosen bestickt war.
    Als sie wieder ins Freie traten, wurde die Braut frenetisch begrüßt, und ein kleines Mädchen überreichte ihr den Brautstrauß. Nachdem die gesamte Hochzeitsgesellschaft in der Kutsche Platz genommen hatte, trieb Benito die Pferde an und lenkte das Fuhrwerk zum Rathaus, wo die standesamtliche Trauung stattfinden sollte.
    Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, die Zeremonie persönlich zu vollziehen. Nach einer kurzen Ansprache tauschten Bernardo und Angie die Ringe und waren fortan Mann und Frau. Doch noch stand mit der kirchlichen Trauung der Höhepunkt des Tages aus.
    Und was Angie vor und in der Kirche erwartete, drohte ihr den Atem zu verschlagen. Als ihre Brautjungfern erwarteten sie Ginetta und deren kleinere Schwester Ella, die Angies erste Patientin in Montedoro gewesen war, noch bevor sie sich hier niedergelassen hatte. Wer von ihren Verwandten auch immer auf diesen Gedanken gekommen war, Angie würde ihm ewig dankbar dafür sein.
    Nicht minder berührte sie das Bild, das sich ihr bot, als ihr Vater sie in die Kirche geleitete. Die Bänke waren voll besetzt, und alle aus dem Ort schienen ihr zu Ehren gekommen zu sein. Selbst aus dem Umland waren Bauern mit ihren Familien angereist, um bei der Trauung der Ärztin ihres Vertrauens anwesend zu sein.
    Doch sobald Angie vor dem Altar neben ihrem Bräutigam saß, hatte sie nur noch Augen für ihn. Bernardo schien aufgeregter als sie zu sein, denn geradezu unbeholfen hielt er ihre Hand, als wäre sie der einzige Halt in einer Welt, in der er sich noch äußerst unsicher bewegte.
    Auch Angie konnte ihr unerwartetes Glück noch nicht so recht fassen. Ein mehr als steiniger Weg lag hinter ihnen, und beinahe wären sie kurz vor dem Ziel noch gestrauchelt. Nun aber sollte sich ihre Bestimmung erfüllen, und nichts und niemand auf der Welt konnte Bernardo und sie je wieder trennen.
    Begleitet von Orgelklängen verließ das
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