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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England
Autoren: Enid Blyton
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Gehör zu verschaffen. „Daniela hat ihren Vater und auch mich davon überzeugt“, fuhr sie fort, „dass es ihr leid tut, was passiert ist, und dass es nicht wieder vorkommen wird. Aber ich muss in Zukunft darauf bestehen, dass ihr euch nur noch auf dem Schulgelände aufhaltet. Wir werden hier lernen, für das Stück proben und nach der Aufführung abreisen. Ich wünsche keine weiteren Störungen und Überraschungen. Aufregung hatten wir in den letzten Tagen wirklich genug.“
    „Und Kinderschen“, fügte Mademoiselle Bertoux hinzu, „wenn ihr Probleme oder Sorgen ’abt, dann kommt zu uns. Wir können euch doch ’elfen und zu’ören.“ Dann klatschte sie energisch in die Hände. „Und ’eute Mittag ist Generalprobe. Mister Gordon hat alle Eltern der englischen Jungs zur Aufführung eingeladen. Da wollen wir uns doch nicht blamieren, oder? Lilly, ich brauche dich nachher noch.“
    Damit war die Ansprache zu Ende und alle verließen in kleinen Gruppen den Speisesaal.
    „Oh, Mann“, sagte Lilly zu Hanni und Nanni, die neben Daniela hinausgingen. „Jetzt kann ich den ganzen Nachmittag mit Mademoiselle Bertoux verbringen.“
    Die Zwillinge lachten. „Freu dich doch, dass die Bertoux so begeistert von deiner Choreografie ist. Wenigstens bedeutet das, dass wir deine Version des Stücks aufführen.“
    „Na ja, die von Mademoiselle Bertoux hat ja nicht so ganz geklappt.“ Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Alle grinsten und dachten an das Probenchaos beim letzten Abschlussfest auf Schloss Lindenhof.
    „Kann man wohl sagen“, meinte Daniela. Sie wandte sich an Hanni und Nanni. „Ich wollte mich bei euch bedanken. Ich weiß gar nicht, was ich ohne euch gemacht hätte. Wahrscheinlich würde ich immer noch heulend in Katies Umkleidekabine sitzen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich verschwinde mal in die Küche. Noch einen Ausrutscher kann ich mir in der nächsten Zeit nicht leisten.“
    „Wir kommen mit“, sagte Hanni. Sie hatten ja auch Küchendienst aufgebrummt bekommen.
    „Wir kommen gleich nach“, verbesserte Nanni sie und hielt Hanni am Arm fest. Hanni sah ihre Schwester verwundert an.
    „Was ist denn los?“, fragte sie, als Daniela und Lilly außer Hörweite waren.
    „Mir geht einfach Toms Geschichte nicht aus dem Kopf. Ich finde, wir müssen ihm helfen. Und gestern Abend bin ich auf eine Idee gekommen. Aber da hast du schon selig geschnarcht, also konnte ich dir nichts davon erzählen.“
    „Ich brauche eben meinen Schönheitsschlaf.“ Hanni grinste.
    „Ja, ja.“ Nanni fasste sie unter den Arm und zog sie mit sich in den Garten, wo sie ungestört waren. „Auf jeden Fall habe ich mir Folgendes überlegt … “ Und sie flüsterte ihrer Schwester ihren Plan ins Ohr.
    „Völlig unmöglich!“, rief Hanni, nachdem sie fertig war. „Wie soll das funktionieren?“
    „Jetzt warte doch mal.“ Wieder zog Nanni ihre Schwester zu sich und versuchte sie zu überzeugen.
    „Hm“, machte Hanni nach einer Weile. „Das ist riskant. Es könnte funktionieren. Aber wenn es schiefgeht … “
    „… sind wir dran. Ich weiß“, ergänzte Nanni. „Aber wir müssen es einfach versuchen. Findest du nicht?“
    „Doch“, sagte Hanni entschlossen. „Ich übernehme die SMS und du den Brief, in Ordnung?“
    „Das habe ich mir schon gedacht.“ Nanni lachte. „Okay. Aber jetzt nichts wie ab in die Küche, bevor der Ärger noch früher losgeht.“
    Nach dem Küchendienst und einer schier endlosen Probe mit Mademoiselle Bertoux verzogen sich die Zwillinge auf ihr Zimmer, um ihre Nachrichten zu schreiben. Hanni setzte sich ans Fenster unter das Bild von Lady Clare und sah nach draußen.
    „Wie soll ich nur anfangen?“, seufzte sie schließlich.
    Nanni zog genervt die Augenbrauen hoch. „Hauptsache, du fängst an.“ Sie saß vor einem Blatt Papier an einem kleinen Schreibtisch neben dem Bett. Dann war es wieder still. Nur das Gezwitscher von ein paar Vögeln war zu hören, die in der Nachmittagssonne von Baum zu Baum flogen.
    „So. Fertig“, sagte Nanni. Hanni hatte ihre SMS längst abgeschickt. „Jetzt kommt der schwierige Teil.“
    Es war stockdunkel. St. Claire lag im schwachen, unwirklichen Schimmer des Monds. Ein Käuzchen schrie, sonst war es still. Alle lagen längst im Bett und schliefen fest. Aber nein, am Rand der Burgmauer bewegte sich etwas. Zwei Schatten in weiten Umhängen huschten im Schutz der Dunkelheit eilig am Häuschen des Hausmeisters vorbei. Sie schlichen weiter,
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