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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England
Autoren: Enid Blyton
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immer an der Mauer entlang, bis zum geheimen Ausgang von Clyde und Seth. Im Handumdrehen waren die Schatten über die losen Steine geklettert und auf der Straße nach Tottingham.
    Im Dorf brannten vereinzelt noch Lichter in den Häusern. Ein paar schwache Laternen erhellten die Straße, sonst war alles dunkel. Die zwei Schatten gingen die Hauptstraße entlang. Sie schienen etwas zu suchen.
    „Mist“, murmelte einer. „Ich dachte, ich hätte hier einen Briefkasten gesehen. Aber bei der Dunkelheit kann ich ihn einfach nicht finden.“
    „Was machen wir jetzt?“
    Ratlos standen sie am Marktplatz im Schatten eines großen Baums und schlugen ihre Kapuzen zurück. In diesem Moment ging die Tür vom Café auf und ein heller Lichtstrahl fiel auf die Straße. Hastig zogen sie die Kapuzen wieder hoch, aber ihre Gesichter waren deutlich zu sehen gewesen. Es waren Hanni und Nanni.
    „Ich habe eine Idee“, sagte Hanni. „Wir gehen ins Café und fragen den netten Barkeeper, der auch auf St. Claire war. Der hilft uns bestimmt.“
    „Prima.“ Nanni nickte. „Aber wenn Frau Mägerlein und Mister Gordon drinsitzen, sind wir geliefert.“
    Sie schlichen zum Haus und öffneten vorsichtig die Tür. Ben stand hinter der Theke, aber es war viel los. Bei den vielen Leuten konnten sie nicht erkennen, ob Mister Gordon und Frau Mägerlein unter den Gästen waren.
    Nanni winkte eifrig und schließlich bemerkte Ben sie. „Hey“, rief er erfreut und winkte zurück.
    „Pst.“ Verzweifelt presste Nanni ihren Finger auf die Lippen. Ben war ja nett, aber ein Tollpatsch schien er auch zu sein. Wenn er so weitermachte, verriet er sie noch.
    „Komm hierher“, rief sie leise. Ben runzelte die Stirn.
    „Wartet, ich komme rüber“, rief er laut und Hanni schloss entsetzt die Augen. Wenn Frau Mägerlein sie im Café erwischen würde, wäre alles aus. Sie würden bestimmt von der Schule fliegen. Mindestens.
    „Pst“, machten sie beide noch einmal, als Ben bei ihnen war. „Leise. Wir sind sozusagen inkognito hier.“
    „Inko… was?“, fragte Ben erstaunt.
    „Na, heimlich. Niemand darf uns erkennen“, erklärte Nanni. „Sonst bekommen wir einen Riesenärger.“
    „Stimmt.“ Ben sah auf die Uhr. „Es ist schon ganz schön spät. Trotzdem freue ich mich, euch wiederzusehen.“
    Nanni lächelte verlegen.
    „Ich freu mich auch“, murmelte sie. Dann wurde sie ernst: „Wir müssen sofort wieder zurück und wollten dich um einen Gefallen bitten. Kannst du diesen Brief für uns zur Post bringen? Es ist sehr wichtig.“
    „Ja, klar, mache ich“, sagte Ben. „Und, wie geht’s euch? Wollt ihr was trinken?“
    „Um Gottes willen. Wir müssen weg“, sagte Nanni und drückte ihm den Brief in die Hand. „Tschüss und vielen Dank.“
    Damit drehte sie sich um und verschwand. Ben sah ihr enttäuscht hinterher. Hanni grinste.
    „Komm doch am Samstag zu unserer Abschiedsparty, wenn du Lust hast. Wir würden uns sehr freuen“, sagte sie und rannte hinter Nanni her.

Der große Tag
    Vorsichtig schlichen Hanni und Nanni durch die große Halle zurück zu ihrem Zimmer, als plötzlich ein leises Klirren durch den Raum hallte. Hanni war in der Dunkelheit gegen eine der Ritterrüstungen gelaufen, die an den Säulen aufgestellt waren. Nanni blieb fast das Herz stehen. Es wäre auch zu dumm, wenn ihr nächtlicher Ausflug in letzter Minute noch entdeckt würde.
    „Pass doch auf“, flüsterte sie ärgerlich.
    „’tschuldigung“, murmelte Hanni. „Hier ist es aber auch stockdunkel. Außerdem ist doch sowieso niemand mehr wach.“
    Sie hatte kaum den Mund zugemacht, als sie aus dem Rittersaal Stimmen hörten. Nanni sah ihre Schwester vorwurfsvoll an.
    „Mir war aber so, als hätte ich draußen etwas gehört“, sagte eine Stimme.
    „Ach wo“, sagte eine andere. „Um diese Zeit? Selbst meine Jungs, die abends gern mal die Küche plündern, liegen um diese Zeit selig in ihren Betten.“
    Hanni und Nanni huschten über den Gang zur Tür und sahen Frau Mägerlein und Mister Gordon am offenen Kamin sitzen.
    „Frau Mägerlein … “, fuhr Mister Gordon fort und wurde ganz förmlich: „Frau Professor Mägerlein … “
    Die Mägerlein räusperte sich verlegen und rutschte nervös auf ihrem Sessel hin und her.
    „Ich wollte Sie das die ganze Zeit schon fragen … “ Auch Mister Gordon räusperte sich. „Darf ich Sie – und dieses Mal ganz offiziell und sozusagen persönlich – ins Kino einladen? Auf Schloss Lindenhof war ja eher ein Streich
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