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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
Autoren: F. Paul Wilson
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Jack.
    »Vielleicht. Ich will gar nicht behaupten, dass ich dagegen immun bin. Aber Mel… Mel ist so realistisch, dass es für mich nur schwer vorstellbar ist, sie könnte von irgendwas oder irgendwem einer Gehirnwäsche unterzogen werden.«
    »Steht all das in irgendeinem Zusammenhang mit Mels Verschwinden?«
    »Dessen bin ich mir sicher. Sehen Sie, im Laufe der Jahre gewann Mel die Überzeugung, dass keine der zum Teil einander widersprechenden Theorien über Geheimgesellschaften und UFOs und den Antichrist und über Verschwörungen, die nach der Weltherrschaft trachten, hundertprozentig richtig war.«
    »Da bin ich aber froh«, sagte Jack.
    »Sie war aber auch überzeugt, dass keine davon hundertprozentig falsch ist. Sie kam zu dem Ergebnis, dass jeder Theorie ein Körnchen Wahrheit zugrunde liegt, dass sie sozusagen ein kleines Mosaiksteinchen vom großen Gesamtbild ist. Sie hat Jahre damit verbracht, sie alle zu analysieren, und gelangte dann am Ende zu dem, was sie ihre Große Unifikations-Theorie nannte.«
    »Und?«
    »Und vor zwei Monaten erklärte sie mir, sie glaubte, sie gefunden zu haben.«
    »Und Sie werden mich jetzt darüber ins Bild setzen, stimmt’s?«
    »Ich wünschte, ich könnte es. Alles, was sie mir erzählte, war, dass sie eine einzige, bisher nicht in Erscheinung getretene oder der Beteiligung verdächtigte Macht hinter allen Welträtseln und unerklärlichen Erscheinungen gefunden hätte, irgendetwas, das nichts mit den derzeitigen Theorien zu tun hätte. Sie weigerte sich, mehr darüber verlauten zu lassen, solange sie dafür keinen absoluten Beweis hätte. Das waren die ›Recherchen‹, über die ich vorhin sprach. Sie glaubte, einen Weg gefunden zu haben, wie sie ihre Große Unifikations-Theorie beweisen könnte.«
    »Lassen Sie mich mal raten: Sie glauben, dass sie möglicherweise diesen Beweis gefunden hat und dass derjenige, der hinter allem steckt, sie daraufhin aus dem Verkehr zog.«
    Das wäre eher ein Job für Mulder und Scully, dachte Jack.
    »Diese Möglichkeit besteht natürlich«, gab Lew zu, »aber ich fürchte, es steckt etwas viel Prosaischeres dahinter. Und zum Teil dürfte auch Mel selbst daran schuld sein. Sehen Sie, sie war so begeistert, endlich ihre Große Unifikations-Theorie erklären zu können, dass sie angefangen hat, damit zu prahlen.«
    »Bei wem?«
    »Bei jedem, der bereit war, ihr zuzuhören.«
    »Aber Sie meinten doch, Sie hätten nicht viele Freunde.«
    »Sie hat in den Usenet-Groups, an denen sie teilnimmt, herumgetönt.«
    »Gehört das nicht zum Internet?«
    Lew musterte ihn misstrauisch. »Sie haben eine Website und wissen nichts über Usenet-Groups?«
    Jack zuckte die Achseln. »Ich habe die Site von einem Fachmann meines Internet Service Providers einrichten lassen. Sie haben darauf nicht viele Spielereien gesehen, oder?« Lieber Himmel, der Designer hatte die Site mit animierten Werkzeugen verzieren wollen – tanzenden Schraubenziehern, Pirouetten drehenden Zangen, flatternden Werkzeuggürteln. Allein die Erinnerung an die Demosequenz ließ Jack schon schaudern. »Ich unterhalte die Site nicht, um damit Eindruck zu schinden. Sie soll lediglich dazu dienen, dass Kunden leichter mit mir Verbindung aufnehmen können. Und was das übrige Internet betrifft, so gehöre ich ganz sicher nicht zu den eingefleischten Surfern. Es verschlingt ungeheuer viel Zeit, und ich habe Wichtigeres zu tun, als vor einem Computer zu sitzen. Also… was ist eine Usenet-Group?«
    »Es ist eine Art schwarzes Brett, das in Interessengebiete aufgeteilt ist, wo Leute ihre Nachrichten, Neuigkeiten, Fakten, Theorien und Meinungen hinterlassen. Das Internet ist voll von Verschwörungsgeschichten, und Mel hat die jeweiligen Foren regelmäßig besucht, und zwar meistens heimlich und nur als Beobachterin. Doch vor kurzem begann sie, sich ebenfalls zu äußern und, was gar nicht zu ihr passte, sich lauthals damit zu brüsten, dass ihre Große Unifikations-Theorie alle anderen Theorien ein für alle Mal ›zu Makulatur reduzieren würde.‹ Sie ließ weiterhin verlauten, sie würde ihre Erkenntnisse auf der ersten Jahreskonferenz der SESOUP vorstellen.«
    »Und das war schlecht?«
    »Ich denke schon. Vermutlich versucht jemand, der zu einer dieser Usenet-Groups gehört, sie zum Schweigen zu bringen.«
    »Das ergibt für mich keinen Sinn. Ich dachte, diese Verschwörungsfreaks – das soll keine Beleidigung sein – suchen doch angeblich nach einer Wahrheit, die, wie sie annehmen, vor
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