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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
Autoren: F. Paul Wilson
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ihnen geheim gehalten wird.«
    »Das könnte man natürlich annehmen. Aber wenn Sie dieses Völkchen erst einmal kennen lernen… nun, Ihnen würde nicht entgehen, dass einige von ihnen sich von einer Theorie geradezu bedroht fühlen würden, die ihre eigene als falsch hinstellt oder, was noch schlimmer wäre, sie als lächerlich entlarven würde. Es gibt unendlich viele Menschen da draußen, die alle Probleme in ihrem Leben dem Wirken einer bestimmten Verschwörung zuschreiben. Einige sind in der Verschwörungsgemeinde zu Rang und Ansehen gelangt, indem sie sich zu Experten in einer ganz bestimmten Nische der Verschwörungsszene entwickelt haben. Jack, diese Leute leben in einer ganz anderen Welt, und die anderen Verschwörungsgläubigen sind der einzige soziale Kontakt, den sie pflegen. Solche Typen mögen es gar nicht, wenn man ihnen nachweist, dass sie einem Irrtum unterliegen.«
    »Würde man sogar so weit gehen, Ihre Frau anzugreifen?«
    »Der Verlust des Gesichts, der Überzeugung, des Ansehens, ja, der Basis, auf der man sich bewegt – überlegen Sie mal. All das kann katastrophale Auswirkungen haben.«
    Jack nickte zustimmend. Da hatte er verdammt recht. Man brauchte sich nur jemanden anzusehen, der psychisch nicht allzu stabil ist, und schon könnte eine solche Bedrohung ihn völlig durchdrehen lassen.
    Allmählich kommt ein wenig Licht in die Sache, dachte er.
    Falls Lew darauf bestanden hätte, dass seine Frau von Aliens entführt worden oder irgendeinem gesichtslosen Buhmann oder Agenten einer allmächtigen Schattenregierung zum Opfer gefallen war, hätte Jack sich schon längst aus dem Staub gemacht. Er hatte kein Interesse daran, irgendwelchen Phantomen hinterherzujagen. Aber ein Verrückter, der ebenfalls an irgendwelche Verschwörungen glaubte und der vielleicht allein oder mit einem oder mehreren seiner Brüder im Geiste zusammenarbeitete – das klang durchaus real und vorstellbar. Und damit konnte Jack umgehen.
    »Dieser Roma, den Sie erwähnt haben – könnte er an so etwas beteiligt sein?«
    Lew schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie. Er hat Mels Recherchen immer tatkräftig unterstützt, und sie hat sich sehr oft öffentlich für seine Hilfe bedankt.«
    Damit scheidet er noch lange nicht aus, dachte Jack.
    »Na, okay«, sagte Jack. »Wenn also jemand sie entführt hat, wie hat sie Sie dann angerufen?«
    Lew senkte den Blick. »So direkt angerufen hat sie gar nicht.«
    Es war offensichtlich, dass der Mann sich schämte.
    »Und wie hat sie sich bei Ihnen gemeldet?«
    »Übers Fernsehen.«
    »Oh, verdammt.«
    »Hören Sie mich an«, sagte Lew hastig und blickte Jack in die Augen. »Bitte, ich bin nicht verrückt. Sie hat zu mir aus meinem Fernseher gesprochen – das schwöre ich!«
    »Na schön. Und was haben Sie gerade gesehen –
Akte X?«
    »Nein. Den Wetterkanal.«
    Jack lachte. »Okay, wer hat das mit Ihnen ausgeheckt? Abe? Julio? Ganz egal wer, Sie sind gut. Sehr gut sogar.«
    »Nein, hören Sie zu«, flehte Ehler und klang jetzt beinahe verzweifelt. »Ich weiß, wie verrückt das klingt, aber es ist kein Scherz, und ich bin ganz und gar bei Verstand. Ich saß da und hatte den Wetterkanal eingeschaltet. Ich achtete aber nicht sonderlich darauf – wenn ich allein bin, ist das Fernsehen für mich nicht mehr als eine angenehme Geräuschkulisse, wissen Sie. Ich schalte den Kasten eigentlich aus reiner Gewohnheit ein. Also, ich sitze da nach dem Abendessen und trinke meine Verdauungstasse Kaffee, als ich plötzlich Melanies Stimme höre. Ich zucke zusammen und schaue mich um, aber sie ist nirgends zu sehen. Dann begreife ich, dass die Stimme aus dem Fernseher kommt. Die Wetterkarten werden gezeigt, aber der Ton ist weg, und Melanie spricht zu mir, aber sie redet, als könne sie mich nicht hören und als hätte sie nur wenig Zeit, um etwas zu sagen.«
    »Und was hat sie gesagt?
Genau,
bitte.«
    Lew legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. »Mal sehen, ob ich es noch richtig zusammenkriege. Sie sagte:
    ›Lew? Lew? Kannst du mich hören? Hör genau zu. Mir geht es im Augenblick gut, aber ich brauche Hilfe. Dort, wo ich jetzt bin, kannst du mich nicht finden. Nur Handyman Jack würde das schaffen. Nur er wird alles verstehen. Du kannst ihn über das Internet erreichen. Vergiss es nicht – nur Handyman Jack und niemand anderen. Beeil dich, Lew. Ich bitte dich.‹
    Und dann war wieder die Stimme des Wettermannes zu hören, und Mel war verschwunden.«
    Jack zögerte. Es kam
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