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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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nicht viel. Und er kann nicht aufstehen!“
    „Heiliger Bimbam, sieh dir diesen Schwanz an“, stieß Kelly hervor und griff nach dem Telefon. „Wo ist die Nummer des Tierarztes?“
    „Sie haben zu!“, erwiderte Courtney verzweifelt. „Ich weiß nicht, was ich machen soll.“
    „Psst. Streichle ihn einfach ein bisschen und lass mich mal einen Moment zuhören.“
    Die Stimme auf der automatischen Bandansage erklärte die Öffnungszeiten, aber danach nannte sie die Nummer einer Tiernotfallklinik, die vierundzwanzig Stunden auf hatte. Kelly schrieb sich die Nummer auf, rief dort an und sprach mit jemandem an der Rezeption. „Hallo, ich habe hier einen fünf Monate alten Hundewelpen – Labrador oder Golden-Retriever-Mix – und ich bin mir nicht sicher, was ihm zugestoßen ist, doch …“
    „Er hat ein Kabel angeknabbert!“, schrie Courtney mit einem Schluchzen in der Stimme.
    Kelly schaute auf den Hund. „Nun, das erklärt alles. Er hat in ein Kabel gebissen. Ich schätze, er hat einen schlimmen Stromschlag abgekriegt. Er atmet, allerdings hat er sich die Schnauze und den Schwanz angesengt, und er kann sich nicht auf den Beinen halten.“
    „Wird er sterben?“, fragte die heulende Courtney.
    „Psst“, meinte Kelly. Und ins Telefon sagte sie: „Klar. Wo sind Sie?“ Sie schrieb auf die Rückseite von Liefs Nachricht. „Okay, wir sind gleich da. Danke.“
    Sie legte auf und sah Courtney an. „Hole deine Jacke, Kleines. Er muss in die Tierklinik.“
    „Wird er sterben?“, fragte die verzweifelte Courtney zum wiederholten Mal.
    „Ich habe keine Ahnung, doch noch ist er nicht tot. Komm, wir bringen ihn zum Arzt. Außer deiner Jacke nimm noch vielleicht ein Spielzeug und eine Decke für Spike mit.“
    „Gut“, entgegnete Courtney und rannte los, um alles zu erledigen.
    Und Kelly dachte noch einmal, was zum Teufel geht hier vor? Lief ist nicht in der Stadt! Sie dürfte doch gar nicht hier sein.
    Sie schaute auf den Zettel, den Lief geschrieben hatte und auf die Nummern – unter denen sich auch ihre befand. Jedoch nicht die Telefonnummer der Hawkins.
    Courtney bestand darauf, Spike in seine verfilzte, abgenutzte, ausgefranzte, dreckige, zerfledderte Lieblingsdecke gehüllt zum Auto zu tragen. Sobald sie unterwegs waren, sagte Kelly: „Dein Dad hat mir erzählt, dass er nach L.A. fliegt, aber auch, dass du bei Amber übernachtest …“
    „Ich weiß“, erwiderte Courtney vor sich hin schniefend. „Er wird so sauer sein …“
    „Was ist denn los?“
    „Ich wollte ihm beweisen, dass ich alleine mit allem klarkomme. Dass ich keinen Babysitter brauche! Doch das kann ich nicht! Ich hätte Spike beinahe umgebracht! Weil ich nicht aufgepasst habe!“
    „Ach, Courtney“, sagte Kelly. „Wenn man vierzehn und so verantwortungsbewusst ist wie du, ist das kein Babysitter, sondern eher so etwas wie Gesellschaft. Und ein Erwachsener für den Fall, dass du etwas benötigst, zum Beispiel zum Hundedoktor gefahren werden musst. Und er ist noch nicht gestorben. Also wollen wir ihn noch nicht aufgeben. Okay?“
    „Was, wenn ich ihn getötet habe?“, presste Courtney schluchzend hervor und vergrub ihr Gesicht im Fell des Welpen.
    „Nun, zunächst einmal hast du das ja gar nicht getan. Welpen bringen sich eben, wie kleine Kinder, manchmal in Schwierigkeiten. Du musst aufpassen. Aber du hast ihm keine Elektrokabel zum Fressen hingestellt.“
    „Es ist meine Schuld. Ich mag nicht, wenn er in seiner Kiste bleiben muss. Er wird groß, und die Kiste ist bald zu klein, und ich bin mir sicher, dass er lernen wird, keinen Unfug zu machen. Er geht jetzt schon zur Tür, wenn er raus muss! Jedes Mal!“
    Kelly streckte die Hand aus, um den Hund zu streicheln. „Warte erst einmal ab. Es geht ihm vermutlich bald wieder gut.“
    Dr. Santorelli war ein grauhaariger Mann in den Sechzigern. Er besaß einen großartigen Sinn für Humor. Er konnte Courtney ein wenig beruhigen. „Oh, er hat einen ziemlichen Stromschlag bekommen, so viel steht fest. Ich glaube, es ist bald wieder in Ordnung. Obwohl ich noch nicht sagen kann, was aus seinem Schwanz wird. Kann sein, dass er die Spitze verliert. Der Stromstoß ist einmal mitten durch ihn durchgegangen und am Schwanzende wieder ausgetreten.“
    „Oh, nein“, sagte Courtney. Sie schluchzte.
    „Das ist schnell geregelt. Er muss über Nacht hierbleiben, kriegt ein paar Infusionen, ein bisschen Antibiotika und Sauerstoff. Er befindet sich in einem Schockzustand und hat ein paar
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