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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Muskeldystrophie leidet. Er sitzt im Rollstuhl, und es scheint ihm gut zu gehen, aber so ist es nicht. Verstehst du, was ich meine?“
    „Oh, das tut mir leid. Manchmal kann das Leben wirklich grausam sein.“
    „Das kann man wohl sagen.“
    „Wie kommt deine Freundin damit zurecht?“
    „Sie geht wunderbar damit um! Ich kann das allerdings nicht!“
    „Ach, Courtney, man gewöhnt sich an solche Nachrichten. Sei nicht zu streng mit dir selbst.“
    „Nun, das hat nichts damit zu tun, ob ich streng zu mir selbst bin“, erwiderte Courtney. „Du hast bestimmt gehört, dass meine Mutter gestorben ist? Ich meine, obwohl ich es nie jemandem erzähle, scheinen es doch alle zu wissen.“
    „Ja, ist mir bekannt. Ich glaube, dein Vater hat es erwähnt.“
    „Naja, das war nicht gerade einfach. Und ich glaube, ich fürchte mich davor, noch einmal dasselbe zu erleben. Das macht mich traurig.“ Dann zuckte sie die Achseln. „Glaube ich.“
    „Ach, jetzt verstehe ich“, entgegnete Lilly lächelnd. „Darin bin ich Expertin. Man hat mir einmal sehr wehgetan, und deshalb beschloss ich, mich nie wieder verletzen zu lassen.“
    Überrascht sah Courtney Lilly an. „Echt?“
    „Oh ja. Ich hatte einen chronisch kratzenden Hals vom ewigen Unterdrücken meiner Tränen. Ich hatte Angst vor Tränen. Doch die Hopi haben noch ein anderes Sprichwort: Weinen befreit von sorgenvollen Gedanken.“
    „Woher kennst du diese ganzen Hopi-Weisheiten?“
    Lilly lachte. „Von einem alten Hopi-Großvater. Jetzt hüte ich sie, doch es gab Zeiten, da raubte er mir damit den letzten Nerv!“
    „Fühltest du dich schon einmal so verletzlich, dass du geglaubt hast, du könntest nie wieder aufhören zu weinen? Dass du vielleicht vor lauter Heulen sterben würdest? Dass die Erde dich verschlingen könnte?“
    „Ach, Süße, ja! Deshalb habe ich damit aufgehört! Aber kein Mensch stirbt am Weinen – sie sehen höchsten sehr unschön aus und werden sehr müde, doch am Ende wartet immer die Erleichterung. Manchmal muss man sehr viele Tränen vergießen, um sich erleichtert zu fühlen. Allerdings ist es reinigend.“
    „Worüber hast du so viel geweint? Ist deine Mom gestorben?“
    „Ich habe meine Mutter nie kennengelernt“, antwortete Lilly. „Andere Herzbrecher, bestimmt ganz andere als deine. Der Weg des Lebens besteht manchmal aus ein paar sehr steinigen Kurven.“
    „Noch ein Hopi-Sprichwort?“
    „Nein“, erwiderte Lilly lachend. „Die bedauerliche Wahrheit! Ich hatte genauso viele schlimme wie wundervolle Zeiten. Und weil ich inzwischen älter bin, kann ich besser damit umgehen als früher, als damals in deinem Alter. Zumindest etwas, auf das du dich freuen kannst!“
    „Das ist eine gute Nachricht …“, sagte Courtney trocken.
    „Ich wollte dir eigentlich etwas über deine Fortschritte erzählen, Courtney – die gehören zu den wunderbaren Nachrichten des Tages. Und ich frage mich – könntest du dir eventuell vorstellen, mir bei einigen der jüngeren Mädchen zu helfen? Einige von ihnen sind in Gegenwart der Pferde sehr nervös, und manche haben noch größere Probleme – sie sind nicht nervös und vielleicht ein bisschen zu mutig, um sich um Sicherheit zu scheren. Sie könnten ein Vorbild wie dich, das ihnen zeigt, wie es läuft, gut gebrauchen.“
    „Im Ernst?“
    „Ich könnte es nicht ernster meinen. Ich bin sehr stolz auf dich. Ich glaube, du kannst uns allen etwas beibringen, Courtney. Würdest du mir helfen?“
    „Klar“, antwortete Courtney, deren Laune sich schlagartig besserte.
    „Wir haben es bald ausgestanden Courtney“, sagte Lief auf dem Nachhauseweg von den Ställen. „Die Sache mit dem Sorgerecht. Ich muss vor Gericht erscheinen, aber das ist nur noch eine kleine Formalität, und du brauchst nicht mit. Damit wäre der Fall erledigt. Ich werde nur eine Nacht wegbleiben, und die Hawkins haben angeboten, dass du und Spike bei ihnen bleiben könnt.“
    „Ich muss nicht bei ihnen schlafen“, erwiderte sie.
    „Ich habe mich schon darum gekümmert, Süße. Pack Sachen ein für eine Übernachtung, und dann fährst du nach der Schule mit dem Bus zu uns, um Spike und deine Reisetasche zu schnappen. Ambers Dad holt euch ab. Und wenn es für dich klargeht, alleine zu bleiben, bis ich Donnerstagnacht zurückkomme, könnten sie dich und Spike nach dem Abendessen wieder nach Hause bringen. Wäre das in Ordnung? Falls nicht, könntest du auch zwei Nächte bei ihnen schlafen. Ich müsste aber bis spätestens elf
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