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Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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wichtigen Auftrag zu erteilen. Es ging ihm dabei weniger um das Honorar, das er im Erfolgsfall erhalten sollte, sondern vielmehr um den symbolischen Wert. Indem Kron ihn mit einem Auftrag betraute, indem er ihm diese Chance gab, zeigte er, dass er Jonas zutraute, ihn in dieser Sache erfolgreich zu vertreten. Und wenn sich das herumsprach, würden auch andere Klienten neues Vertrauen zu ihm fassen – zumindest hoffte Jonas das.
    Wenn er aber versagte, dann war alles aus. Er würde die Kanzlei verlieren, und der Traum seines verstorbenen Vaters, dass Jonas einmal in seine Fußstapfen trat, wäre endgültig geplatzt.
    Rasch schüttelte er den Gedanken an seinen Vater ab. Wenn er erfolgreich sein wollte, musste er sich voll auf seine Aufgabe konzentrieren. Und das bedeutete, dass er sich zunächst einmal einen genauen Überblick über die tatsächliche finanzielle Situation von
Ahlström Hemslöjdforening
verschaffen musste. Er glaubte nicht daran, dass Sabrina es sich wirklich leisten konnte, das Angebot seines Klienten abzulehnen. Doch um sicherzugehen, hatte er einen Gesprächstermin mit Ahlströms Bank ausgemacht. Er würde mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen müssen, doch darin war er gut. Was er wissen wollte, würde er auch in Erfahrung bringen – Bankgeheimnis hin oder her.
    Jonas atmete tief durch. Die Luft war herrlich kühl und duftete nach Holz und Moos. Grüngoldenes Sonnenlicht sickerte durch die Kronen der Bäume und verlieh allem einen unwirklichen, traumhaften Schimmer. Ein kleiner Bach wand sich leise plätschernd entlang des Weges. Ansonsten waren nur das Zwitschern der Vögel und das leise Summen der Biene zu hören.
    Umso misstönender erschien ihm das Klingeln seines Handys, das plötzlich die Stille zerriss. Er blieb stehen und holte es hervor.
    Beim Blick auf das Display unterdrückte er ein Seufzen. Osvald Kron – ausgerechnet!
    Jonas atmete tief durch, dann nahm er das Gespräch an. „G
od dag“
, sagte er. „Was kann ich für Sie tun?“
    „Was ist los mit Ihnen?“ Kron hielt sich gar nicht erst mit Begrüßungsfloskeln auf. „Sie haben vielleicht Nerven, Mann! Ich warte seit gestern Abend auf Ihren Anruf. Sie wollten sich doch melden, sobald Sie das Geschäft unter Dach und Fach gebracht haben!“
    Jonas räusperte sich mühsam. „Nun, es …“
    „Ja?“
    „Es sind gewisse Komplikationen aufgetreten.“
    „Also gibt es noch gar keinen Abschluss“, folgerte Kron. „Warum wundert mich das bloß nicht? Hören Sie: Wenn Sie sich nicht befähigt fühlen, den Auftrag erfolgreich auszuführen, muss ich eben jemand anderen schicken. Sie sind ja anscheinend schon mit dieser einfachen Aufgabe überfordert!“
    Jonas schluckte seinen Ärger herunter. Osvald Kron war nicht der großmütige Gönner, als der er sich gern darstellte. Seine Entscheidung, Jonas’ Dienste in Anspruch zu nehmen, anstatt eine angesehene, alteingesessene Kanzlei zu beauftragen, war rein wirtschaftlicher Natur: Jonas’ Honorar war bei Weitem geringer.
    „Es gibt einige unvorhersehbare Entwicklungen, und ich bin gezwungen, ihnen Rechnung zu tragen“, entgegnete er schließlich, ohne auf Krons Worte einzugehen.
    „Von was für Entwicklungen sprechen wir genau?“
    „Sigmund Ahlström ist erkrankt und hat seiner Adoptivtochter die Geschäftsleitung übertragen. Sie trifft sämtliche Entscheidungen – und sie wehrt sich im Augenblick noch gegen einen möglichen Verkauf.“
    „
Förbannat!
Sie werden ja wohl in der Lage sein, sich diese Frau gefügig zu machen!“
    Jonas atmete tief durch. „Selbstverständlich“, versicherte er kühl. Er konnte es nicht ausstehen, so unter Druck gesetzt zu werden. Kron behandelte ihn wie einen blutigen Anfänger und nicht wie einen Anwalt, der schon viele Erfolge zu verzeichnen hatte.
    Warum sollte er auch? In seinen Augen bist du ein Niemand. Er interessiert sich nicht für deine vergangenen Verdienste – du musst ihm jetzt beweisen, was in dir steckt. Also fang endlich an, in einer Sprache mit ihm zu sprechen, die er versteht!
Er atmete tief durch und sagte: „Ich werde Sie nicht enttäuschen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Sabrina Ahlström mir aus der Hand frisst.“
    „Also gut, Sie sollen noch eine Chance bekommen, Lavander. Aber ich warne Sie, enttäuschen Sie mich nicht. Ich erwarte eine Erfolgsnachricht von Ihnen – in spätestens einer Woche.“
    Ohne ein weiteres Wort unterbrach er die Verbindung.
    Mit einem unterdrückten Fluch steckte Jonas das Telefon
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