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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos
Autoren: Cornelia Koenig
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Blondinen und ausartenden Studentenpartys beschäftigt?“ „Amber, du weißt doch, dass er nicht so einer ist. Natürlich haben wir uns gesehen. Sonst hätte ich ja wohl nicht unseren DVDAbend gecancelt. Wir waren aus. Aber nur im Kino.“ Und als hätte es Tessa geahnt, lieferte sie ihrer Freundin tatsächlich den besten Ausgangspunkt für ein erneutes weiterbohren. „Nur im Kino, nah Hallo? Dunkelheit! Ein romantischer Film!“ sie stockte, „Oh nein Tess, sag mir jetzt nicht, du hast ihn in diesen Twighlight Schwachsinn geschleppt.“ Tessa schluckte. Es war ihr schon ein wenig unangenehm, wie sehr sie die Bücher und Filme liebte. Aber das Mike sie auch noch mit zwei Kinokarten für diesen Film überraschte, war für sie nur ein erneuter Beweis dafür, dass er sich um sie bemühte und einfach zu gut war, um wahr zu sein. „Ja.“ Tessa überhörte gekonnt das missbilligende Stöhnen ihrer Freundin. „Aber zu meiner Verteidigung, er hat den Film ausgesucht und mich mit den Karten überrascht. Und ja, es war dunkel, nein, wir haben nicht rumgemacht.“ Sie merkte wie Amber fast unmerklich den Kopf schüttelte und sich selbst fragte, wie sich Tessa so eine Gelegenheit durch die Finger hat gehenlassen können. „Naja, obwohl, gehört hemmungsloses Geknutsche auch zum Rummachen?“ Tessa fing an zu lachen und Amber knuffte ihr in den Oberarm. „Du Biest!“ fügte sie lachend hinzu. Beide gackerten aufgekratzt und Tessa erzählte Amber alle Einzelheiten. Von wie toll Mike doch küssen kann, über er riecht so gut, bis hin zu so ein Typ ist er definitiv nicht. „Ja klar, Bambi, träum weiter. Du bist manchmal echt zu naiv für diese Welt. Natürlich ist er genau wie alle anderen. Mal abgesehen davon, dass er ´nen Kerl ist. Er ist eben kein Schulbubi mehr, Tessa. Er geht auf die Universität. Typen wie der haben deutlich andere Vorstellungen von Beziehungen und das was dazu gehört. Über kurz oder lang will er doch auch nur auf das eine hinaus.“ Schloss Amber ihre Moralpredigt. „Ja, ja, ich kenn‘ deine Einstellung zu Typen mittlerer Weile zur Genüge. Aber mal im Ernst. Er ist anders, Amber. Er ist so rücksichtsvoll und so charmant. Er schaut sich sogar meine Frauenfilme mir zu liebe an und wir reden stundenlang über Dinge, die mich bewegen und interessieren. Er hört aufmerksam zu und merkt sich all die Dinge auch noch, die mir im Kopf herum spuken.“ Kopfschüttelnd aber mit Verständnis in der Miene lenkte Amber den Wagen gekonnt auf den Schulparkplatz. Sie fuhr an dem vollkommen überfüllten öffentlichen Bereich vorbei, um auf einen der Lehrerstellplätze direkt vor dem Schulgebäude zu parken. Sie beugte sich zu Tessa rüber, nahm sie in die Arme und sagte: „Ich wünsche es dir so sehr mein Schatz. Wenn jemand so viel Glück verdient hat, dann bist Du es. Bei so viel blinder Verliebtheit muss auch ich kapitulieren. Ich freue mich für dich!“ Amber befreite Tessa aus der Umarmung. Tessa versuchte ihre Freundin wieder in deren gewohnt fröhlich ironische Stimmung zu versetzen und antwortete: „Danke, böser Zwilling! Und sollte es doch schief gehen, bist du ja da, um mich zu retten.“ Augenzwinkernd öffneten sie die Türen und stiegen aus. Tessa schaute auf die Uhr und stellte erstaunt fest, dass sich ihr „Trödeln“ von heute Morgen nicht negativ auswirken würde, denn Amber hatte mal wieder alle ihre bisherigen Rekorde im wettenheute-bin-ich-noch-schneller-als-gestern-in-der-schule gebrochen und so blieb ihr noch genügend Zeit, um ihren Geschichtsunterricht pünktlich zu erreichen. Beide verabredeten sich für die Pause in der Cafeteria, denn Amber durfte zunächst in Mathe schwitzen. Sie betraten das Schulgebäude, küssten sich beiläufig auf die Wange und jede nahm einen anderen Weg zu ihrem Raum. Tessa ging den Flur entlang, vorbei an den anderen Klassenräumen. Hier und da wechselte sie ein paar Sätze mit anderen Schülerinnen, gab Jason Tucker noch ein kurzes Statement zu dem Krankenstand im Cheerleader-Team und deren Auswirkung auf die Performance beim nächsten Footballspiel (nämlich absolut überhaupt keine, Tessa hatte für genügend Ersatz gesorgt) für die Schülerzeitung. Dann holte sie noch rasch ihre Bücher aus ihrem Spint und bahnte sich lächelnd ihren Weg durch den durcheinander wuselnden Schülerameisenstaat, die alle auf dem Weg in das ein e oder andere Klassenzimmer zu ihrem Unterricht waren. Alles in allem war aus diesem grausigen Morgen ein ganz normaler
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