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Halo - Tochter der Freiheit

Titel: Halo - Tochter der Freiheit
Autoren: Zizou Corder
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dauerte es so lange?
    Leonidas und Arko schliefen Seite an Seite ein. Halo betrachtete sie: ihre beiden verwundeten Helden. Sie beschloss, wach zu bleiben und auf Arimaspou zu warten. Sie legte sich auf den Rücken. Wie schön die Sterne glitzerten …
    Und da war sie auch schon eingeschlafen.
     
    Etwas störte sie im Schlaf. Sie schlug blinzelnd ein Auge auf. Der Himmel war grau und kalt: früher Morgen. Sie hörte Nephiles leise bei der Arbeit singen, und sie roch den Rauch des Holzfeuers. Sind die anderen zurück?, dachte sie schläfrig, rollte sich in ihrer Decke zusammen und kuschelte sich zwischen Arko und Leonidas . Bitte, lasst mich noch ein bisschen schlafen …
    Aber von den Toren des Lagers kam ein Klirren, Klopfen, Rufen und Hufeschlagen.
    Nein, bitte keine Aufregung mehr … ich will schlafen …
    Doch da ertönte über ihr eine Stimme. Lange Haare kitzelten sie an der Wange. »Halo! Bist du wach?«
    Halo sprang auf. Der Schlaf war wie weggeflogen.
    Vor ihr auf dem Hof des Lagers herrschte ein Durcheinander von Hufen, langen Haaren und wedelnden Schweifen: Im Hof drängten sich mindestens vierzig Zentauren und tranken Honigtee und aßen frisch geröstetes Brot. Nephiles versorgte sie außerdem mit Kuchen und Schalen mit Joghurt. Die anderen Skythen kamen verschlafen aus ihren Hütten und staunten über den Anblick, der sich ihnen bot. Am Tor stiegen Arimaspou und Akinakes von ihren Pferden und lächelten erschöpft. Im fahlen Morgenlicht und den nebeligen Atemwolken ihrer Pferde sahen sie bleich und müde aus. Über dem Rücken von Arimaspous Pferd lag eine in Decken gehüllte, gefesselte Gestalt, von der nur ein blonder Haarschopf hervorlugte.
     
    Chariklo fiel Halo um den Hals, Kyllaros umarmte Arko.
    »Wir haben die Nachricht erhalten«, erzählte Chariklo. »Da haben wir uns sofort auf den Weg gemacht. Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen – wir mussten ja nur dem Lärm und den Lichtern folgen und haben den ganzen Aufruhr mitgekriegt und Mantiklas entdeckt, der landeinwärts flüchtete – zum Glück ist er im Dunkeln leicht zu erkennen! Wir haben ihn umzingelt, und dann waren auch schon eure Freunde da …«
    Leonidas starrte die Zentauren an. »Oh Gott. Das Fieber ist wieder da.«
    »Nein, meine Familie«, erklärte Halo strahlend. »Chariklo und Kyllaros, das ist Leon …«
    Leonidas schüttelte weiter verwirrt den Kopf.
    Arimaspou kam auf sie zu. Er sah blass aus, und sein ausdrucksloser Blick ruhte auf Chariklo.
    »Arimaspou«, sagte Halo, als er näher trat. Sie ging zu ihm hin und umarmte ihn mit aller Kraft. Bald würde sie genauso groß sein wie er. »Mama, Papa – das ist … Hauptmann Arimaspou. Arimaspou, das sind meine … Eltern, die mich gerettet haben.«
    Sie blickte von einem zum anderen.
    Leonidas und Arko erwiderten ihren Blick.
    Vor Glück wollte ihr das Herz übergehen, sie spürte es in ihrem Brustkorb wie eine berstende, reife Frucht.

ΕΠΙΛΟΓΟΣ 1
    Später fragte Leonidas sie: »Und was willst du jetzt machen?«
    »Alles«, sagte Halo. Und dann fragte sie ein wenig zögernd: »Und du?« Bitte sag nicht, dass du nach Sparta zurückgehst.
    »Ich werde mich erst einmal so gut es geht auskurieren«, antwortete er. »Und dann, wer weiß … jetzt, wo ich nicht mehr nach Sparta zurückkann.«
    »Warum nicht?«, rief sie . Hurra!!!
    Er wedelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht. »Ich bin nicht mehr vollkommen«, sagte er, »mir ist ein Finger abhandengekommen.«
    Halo starrte ihn entsetzt und bewundernd an. Dann sprang sie auf, um einen Wundverband zu holen.
    Leonidas musste lachen. Dann musste er sich übergeben. Dann musste er wieder lachen.
    Dann lachten alle.

ΕΠΙΛΟΓΟΣ 2
    Als sie später an diesem Tag ein Festmahl für alle vorbereiteten, nahm Nephiles einen stattlichen Fisch aus.
    »He! Schaut mal!«, rief er plötzlich.
    Halo, die gerade Zwiebeln schnitt, sah auf.
    »Schau, was ich gefunden habe!«, sagte er.
    In seiner Hand lag, triefend und glänzend von den Innereien des Fisches, Halos goldene Eule.

 
    Über die Autorin
     
    Zizou Corder
     
    Zizou Corder ist ein Pseudonym für die 1960 geborene Schriftstellerin Louisa Young und ihre 15-jährige Tochter Isabel Adomakoh Young. Die Geschichte von Lee Raven haben beide gemeinsam entwickelt. Bei Hanser erschien bereits die Lionboy-Trilogie, die in über 35 Ländern verkauft wurde.
     
    Daten, Fakten, Jahreszahlen
     
    1960 Louisa Young wird geboren, die unter dem Pseudonym Zizou Corder zusammen mit ihrer
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