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Halo - Tochter der Freiheit

Titel: Halo - Tochter der Freiheit
Autoren: Zizou Corder
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nicht dasselbe wie ich. Sei ein Mädchen. Mach nicht dasselbe wie ich.«
    »Aber ich möchte Arzt sein«, sagte Halo.
    »Die Skythen werden deine Entscheidungen nie infrage stellen«, erklärte Arimaspou. »Unter ihnen kannst du leben, wie du möchtest. Und außerdem weiß Hippias doch Bescheid? Also kannst du sein, was du willst, ein Arzt, ein Mädchen und eine amazonische Prinzessin.«
    Arimaspou lächelte sie an.
    Er ist meine Mutter.
    »Und dann kannst du diesen hübschen Spartaner heiraten und mit ihm glücklich werden. Aber schau – hier kommt Akinakes.«
    Beim Feuer entstand einige Unruhe.
    Halo, der ganz schwindlig war von Arimaspous Enthüllungen, blieb noch eine Weile benommen sitzen. Dann sagte sie sich: Los. Es gibt viel zu tun. Wir müssen Arko finden.

ΚΑΠΙΤΕΛ 35
    Akinakes stand am Feuer. In seinem eisernen Griff wand sich der Hasenfußverkäufer, dessen Arme auf den Rücken gedreht waren.
    »Sei still«, herrschte Arimaspou ihn mit einer Stimme wie eine Peitsche an und trat auf den Hasenfußverkäufer zu. »Wo ist Hekatores, und was geht hier vor? Sprich, oder du bist ein toter Mann, und ich frage einen anderen.« Er hielt seine bebende Schwertspitze an die Kehle des Mannes.
    »Heute bei Vollmond«, stammelte der schmächtige Mann, der sich vor Angst eingenässt hatte. »Unten bei Vouliagmenis, am Strand. Ein großes Opferfest zum Ende der Pest. Die Leute zahlen viel Geld für das Opfer, sie geben Gold und so …«
    »Wo genau?«, brüllte Arimaspou den Mann an.
    »Am großen Strand im Osten – dort gibt es eine Höhle …«
    Arimaspou stieß den Hasenverkäufer von sich und rief auf skythisch: »Wir brechen auf – alle Männer mir nach!«
    Die Pferde waren bereit. Halo nahm Ivy, und Leonidas sprang auf einen jungen Hengst. Akinakes warf den Hasenfußverkäufer in einen Graben, und dann ging es los. Zusammen mit Arimaspou bildeten sie die Vorhut.
    Aus Sorge um Arko ritten sie in dieser Nacht schneller, als sie je geritten waren, schneller als bei ihren Wettrennen, schneller als bei ihrer Jagd auf kretische Bogenschützen oder spartanische Einheiten. Das Meer zur Rechten, Attika zur Linken, der Mond am Himmel, die Straße unter ihren Hufen …
    Halo dachte voller Angst und Entsetzen: Das darf nicht sein. Das darf nicht sein.
    Aber es passte alles zusammen.
    Sie sah zu Leonidas hinüber, der neben ihr dahinpreschte. Sie wunderte sich, woher er die Kraft nahm, sie in dieser Nacht zu begleiten. Und doch hing er dort über dem Nacken seines Pferdes, ausgemergelt und entschlossen, und trieb es zu immer größerer Eile an.
    Akinakes ritt an der Spitze. Er kannte die Stelle, die der Hasenfußverkäufer beschrieben hatte. Hinter ihm folgten Arimaspou, Halo und Leonidas. Sie kamen an Fischerdörfern vorbei, die nun im Dunkeln lagen, da die Männer mit den Laternen draußen auf dem Meer waren und die Frauen und Kinder friedlich in ihren Häusern schliefen.
    Als sie das Stadttor passiert hatten, hatten die skythischen Wachen gefragt, was geschehen sei und ob sie Unterstützung bräuchten.
    Arimaspou hatte ihnen zugerufen: »Nein, aber wenn wir bei Morgengrauen nicht zurück sind, nehmt Hekatores gefangen!«
    Nun galoppierten sie über den breiten, herrlichen Sandstrand am Meer entlang. Der Sand dämpfte das stetige Schlagen der Hufe, doch sie kamen ihrem Ziel unentwegt näher und näher.
    Akinakes wurde langsamer. Er gab ihnen ein Zeichen, leise anzuhalten. Alle zügelten ihre Pferde. Selbst die Tiere schienen die Bedeutung des Augenblicks zu begreifen. Akinakes winkte sie näher zu sich. »Es ist dort um die Ecke«, erklärte er. »Die Höhle kommt nach ungefähr einem Drittel des Wegs, vor den Klippen. Sie haben sich schon auf dem Strand versammelt …«
    Er hatte recht. Halo hörte das gedämpfte Stimmengewirr einer größeren Menschenmenge, ein seltsames Geräusch an diesem abgelegenen, dunklen Ort.
    »Wie sollen wir vorgehen?«, flüsterte sie.
    »Wir warten nicht auf die anderen«, sagte Arimaspou leise, »wir wollen, wenn es sich vermeiden lässt, keinen großen Kampf. Die meisten dieser Menschen sind harmlose Dummköpfe. Wir lassen die Pferde erst einmal hier und mischen uns unter die Menge.«
    »Wir werden Arko ausfindig machen und ihn rausholen«, sagte Leonidas. »Müssen die Pferde festgebunden werden?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Arimaspou barsch. »Sie bleiben hier und werden keinen Ton von sich geben. Kann jeder von euch einen Eulenruf?«
    Akinakes grinste. Halo sah seine weißen
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