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Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"

Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"

Titel: Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"
Autoren: Jennifer Estep
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blaue Augen und plötzlich spielte meine Unsicherheit keine Rolle mehr. Nichts spielte mehr eine Rolle, außer Logan mitzuteilen, wie dankbar ich ihm dafür war, dass er mich wieder mal gerettet hatte; wie sehr ich das zu schätzen wusste; wie sehr ich ihn schätzte; wie viel ich für ihn empfand.
    »Logan, ich …«
    »Logan!«, rief eine andere Stimme.
    Der Spartaner blickte über meine Schulter. Ich drehte mich um und entdeckte Savannah Warren, die auf Logan zueilte. Der Spartaner sah auf mich herunter, und in seinen Augen flackerte für einen Moment so etwas wie Bedauern, bevor er an mir vorbei zu dem anderen Mädchen ging. Mein Herz sank wie ein Stein in einem Fluss und zog die Worte, die ich gerade hatte aussprechen wollen, mit sich in die Tiefe.
    Savannah erreichte Logan und schlang die Arme um seine Hüfte. »Geht es dir gut?«
    Logan drückte sie. »Mir geht es prima. Es war nur ein Pirscher. Nichts allzu Gefährliches.«
    Erleichterung breitete sich auf dem Gesicht der Amazone aus, und sie drückte ihr Gesicht gegen Logans Brust. Mein Magen verkrampfte sich, und ich musste den Blick abwenden.
    Ein paar Sekunden später eilten auch Daphne und Carson wieder in die Seitenstraße, begleitet von Professor Metis, Trainer Ajax und Nickamedes. Ich hatte die Erwachsenen vorhin schon kurz in der Menge entdeckt, aber ihre Kostüme fielen mir erst jetzt auf.
    Metis war gekleidet wie Athene, die griechische Göttin der Weisheit. Das war die Göttin, als deren Champion Metis agierte. Die Professorin sah sehr hübsch aus. Ihr langes, elegantes Kleid rutschte über eine Schulter nach unten und umhüllte ihren Körper in weichen Falten. Der silbrige Stoff betonte zusammen mit ihrem schwarzen Haar den Bronzeton ihrer Haut. Metis’ Augen funkelten in leuchtendem Grün hinter ihrer Brille.
    Ajax war genauso wie Logan als spartanischer Krieger verkleidet. Seine Haut, Haare und Augen hatten fast dieselbe Farbe wie das schwarze Leder. Aber der Trainer trug kein Schwert und auch kein Schild. Er war so groß und stämmig, dass er das einfach nicht nötig hatte. Ajax sah aus, als könnte er Diamanten mit bloßen Händen zerquetschen.
    Doch es war Nickamedes’ Kostüm, das mich am meisten überraschte. Der Bibliothekar war von Kopf bis Fuß in leuchtend purpurfarbene Seide gekleidet. Klimpernde Glöckchen hingen an seinen Ärmeln und Schuhen. Sein schwarzes Haar war unter einem lächerlichen Hut mit vier Spitzen verborgen, an denen ebenfalls jeweils ein Glöckchen hing. Er sah aus wie ein Freak von einem Mittelaltermarkt, und es kostete mich einen Moment zu verstehen, dass er sich als mittelalterlicher Hofnarr verkleidet hatte. Bei diesem Kostüm ging der Witz heute Abend definitiv auf seine Kosten.
    »Nettes Kostüm«, stichelte ich.
    Nickamedes starrte mich aus kalten Augen an, aber das war nicht ungewöhnlich. Der Bibliothekar mochte mich genauso wenig wie ich ihn, trotz der Tatsache, dass ich jede Woche als eine Art Aushilfsjob mehrere Stunden in der Bibliothek der Altertümer für ihn arbeitete.
    »Zumindest habe ich mir die Mühe gemacht, mich dem Anlass entsprechend anzuziehen, Gwendolyn«, blaffte Nickamedes. »Anders als du.«
    Ich kniff die Augen zusammen und öffnete bereits den Mund, um eine bissige Antwort zu geben, aber Metis hob eine Hand. Damit spielte sie mal wieder den Friedensstifter, wie so oft.
    »Erzählt uns, was passiert ist«, sagte Metis. »Von Anfang an.«
    Daphne erzählte den drei Lehrern vom Angriff des Pirschers. Metis, Ajax und Nickamedes saßen im Sicherheitsrat der Akademie. Sobald die Erwachsenen sich vergewissert hatten, dass es uns allen gut ging, schickten sie uns weg. Sie erklärten, dass sie sich darum kümmern würden, den Kadaver des Pirschers wegzuschaffen, um dann zu kontrollieren, ob noch weitere Monster in den dunklen Gassen lauerten.
    Logan sah mich ein letztes Mal an, dann drehten er und Savannah sich um und gingen zurück Richtung Hauptstraße.
    »Geht es dir gut, Gwen?«, fragte Daphne sanft, während rosa Funken des Mitgefühls aus ihren Fingerspitzen rieselten.
    »Alles okay«, sagte ich, riss den Blick vom Rücken des Spartaners los und bemühte mich, den pulsierenden Schmerz in meinem Herzen zu ignorieren. »Lasst uns zurück zur Akademie gehen. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich hatte für diese Nacht, genug Saures.«
    Daphne, Carson und ich wanderten über die Hauptstraße zurück. Wir hielten bei ein paar Läden an, um wenigstens ein wenig von dem zu ersetzen, was
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