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Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"

Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"

Titel: Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"
Autoren: Jennifer Estep
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beleidigt, wenn er getroffen wurde, aber ich ignorierte das leise Mosern. Früher oder später würde er sich beruhigen.
    Wir bogen in eine weitere, leere Seitenstraße ein. Daphne und Carson gingen ein paar Schritte vor mir und unterhielten sich über all die Sachen, die sie heute Abend eingesammelt hatten, und darüber, wie der Beutezug im Vergleich zum letzten Jahr abschnitt. Ich trat ein paar Steine über die Straße und ließ das glückliche, aufgeregte Geplapper meiner Freunde über mich hinwegwaschen. Ich persönlich wollte im Moment einfach nur zurück in mein Zimmer, mich mit dem Süßkram vollstopfen, den ich gesammelt hatte und vergessen, dass Logan mit einem anderen Mädchen hier war. Ich seufzte. Einfacher gesagt, als getan.
    Irgendwann kamen wir an einer weiteren Statue eines Nemeischen Pirschers vorbei, wahrscheinlich der hundertsten, an der wir heute vorbeigeschlendert waren. Seltsamerweise stand diese Statue in einer kleinen Gasse im Schatten, anstatt wie alle anderen in der Nähe der Läden auf der Straße aufgestellt zu sein.
    Trotzdem hatte ich den Blick schon fast von der Kreatur abgewandt, als mir auffiel, dass ihr Schwanz hin und her peitschte.
    Für einen Moment glaubte ich, meine Gypsygabe würde mir vielleicht etwas vorgaukeln. Manchmal passierte das, und ich sah Dinge, die es gar nicht gab. Aber egal wie oft oder schnell ich auch blinzelte, der Schwanz peitschte weiter von rechts nach links. Die Kreatur sank tiefer in sich zusammen, wie eine übergroße Hauskatze kurz vor dem Sprung auf eine Maus. Einen Moment später riss das Wesen die Augen weit auf, und ich bemerkte, dass sie rot leuchteten – in einem hellen, brennenden Rot.
    Kaltes Grauen breitete sich in mir aus, als mir klar wurde, dass die Statue gar keine Statue war, sondern ein echter, lebendiger Nemeischer Pirscher – der kurz davor stand, mich und meine Freunde in Stücke zu reißen.
    Ich dachte nicht – ich reagierte nur.
    Ich warf mich gegen Daphne und Carson, sodass sie beide so weit wie möglich von dem Pirscher entfernt zur Seite und auf den Boden geschleudert wurden. Meine verzweifelte Aktion hatte Erfolg. Der Pirscher landete nicht auf meinen Freunden, sondern ein paar Schritte vor uns. Sofort riss die Kreatur den Kopf zu uns herum. Ihr dichtes, schwarzes Fell schimmerte im goldenen Licht der Straßenlaternen leicht rötlich, und die Augen glühten wie brennende Rubine in ihrem Gesicht.
    »Gwen! Was zur …«, motzte Daphne, deren Gesicht auf die gepflasterte Straße gedrückt wurde.
    »Kämpf jetzt. Reden können wir später!«, schrie ich, als ich mich von der Walküre herunterrollte und aufsprang.
    Ich trat vor meine Freunde, die erstarrten, als sie den Pirscher entdeckten, der hinter uns auf der Straße kauerte. Daphne fluchte, dann versuchten sie und Carson sich so schnell wie möglich voneinander zu lösen, aufzustehen und mir zu helfen.
    Die Kreatur gab ein bösartiges Fauchen von sich und stürzte sich auf mich. Mir blieb keine Zeit, Vic aus der Scheide an meiner Hüfte zu ziehen, aber ich hatte immer noch den Plastikkürbis voller Süßigkeiten am Arm. Also tat ich das Einzige, was mir einfiel – ich schlug dem Pirscher meinen hohlen Kürbis ins Gesicht.
    Das orangefarbene Plastik zerbrach wie eine Piñata. Süßigkeiten, Schmuck und all das andere, eingesammelte Zeug flog in alle Richtungen. Der Pirscher zischte überrascht und stoppte, bevor sein Schwanz einmal von rechts nach links peitschte und er mit den Krallen nach mir schlug. Ich schaffte es gerade noch, zurückzuspringen, bevor er mich in Fetzen reißen konnte.
    Wieder schlug der Pirscher nach mir, sodass ich mich noch weiter zurückzog. Daphne trat vor mich, um sich dem Angriff der Kreatur zu stellen. Die Walküre war auf die Beine gekommen und hatte sich eine der riesigen Kürbislaternen geschnappte, die die Straße säumten. Der geschnitzte Kürbis wog mindestens fünfunddreißig Kilo, doch dank ihrer Walkürenstärke hielt Daphne ihn, als wäre er nicht schwerer als ihre winzige Handtasche. Die Walküre sprang vor und schlug dem Pirscher die Laterne voll auf den Kopf.
    Der Kürbis blieb einen Moment dort stecken, sodass der Pirscher fast komisch aussah, dann zerfetzte das Monster die Frucht mit seinen Klauen. Daphne sprang zurück und schnappte sich die nächste Laterne, um sie auf die Kreatur zu werfen. Carson tat dasselbe, auch wenn er leichtere Kürbisse wählen musste als Daphne. Als Kelte besaß er einfach nicht ihre Stärke.
    Ich fummelte
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