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Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel!
Autoren: Sandra Paul
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auf die Handfläche und hielt Devs Blick stand. Vor einer halben Stunde hätte er eine Rauferei noch mehr als begrüßt. Doch jetzt wollte er nur noch so schnell wie möglich aus dieser Bar und in sein Bett. Mit seinen Engel.
    Er stand auf – und bedauerte es im selben Moment. Er schwankte, in seinem Kopf drehte sich alles. Hatte der Barkeeper etwas in seine Drinks getan? Verflixt, er musste sich zusammenreißen. Vor allem, da seine abrupte Bewegung die Aufmerksamkeit der anderen Gäste erregt hatte. Wie Schakale, die Blut gewittert hatten, schienen sie seine Schwäche zu spüren und begannen, ihn ganz langsam einzukreisen.
    Damit war für Dev die Frage, ob der Engel mit ihm ging oder nicht, entschieden. Er gab der Frau seine Wagenschlüssel, nahm sie am Arm und zog sie sanft hoch. “Kommen Sie, wir müssen hier sofort raus. Halten Sie sich dicht bei mir”, befahl er, während er den Tätowierten aus den Augenwinkeln beobachtete. “Wenn es Ärger gibt, laufen Sie hinaus zu meinem Auto, es ist ein schwarzer Ferrari. Steigen Sie ein und lassen Sie den Motor an. Ich komme so schnell wie möglich nach.”
    Sie entzog ihm ihren Arm und sah ihn verständnislos an. “Ärger? Aber warum sollte es denn Ärger geben?”
    “Wegen Ihnen.”
    “Wegen mir?”
    “Ja.” Sie blickte unschuldig zu ihm hoch, und er setzte grimmig hinzu: “Was haben Sie denn erwartet, wenn Sie ohne Begleitung in so ein Lokal gehen? Der Kerl mit dem tätowierten Rinderschädel auf der Stirn hat Sie nicht aus den Augen gelassen, seit Sie hereingekommen sind.”
    “Das ist einfach lächerlich.” Doch sein bestimmter Ton verunsicherte sie. Sie spähte über die Schulter nach dem Mann. Der grinste sie breit an und zeigte seine bräunlichen Zahnstümpfe. Durch die Tätowierung sah er aus, als hätte er noch zwei Augen mehr. Hastig wandte sie den Blick ab. “Okay, vielleicht hat er etwas missverstanden.”
    “Er lechzt schon geradezu nach Ihnen.”
    “Trotzdem ist das kein Grund für einen Streit. Dabei könnte sich jemand wehtun.”
    “Keine Angst.” Dev lächelte, ihre Besorgnis tat ihm gut. “Ich kann auf mich aufpassen.”
    “Ich weiß. Ich meinte eher den Mann. Er scheint Probleme zu haben.” Sie zupfte an Devs Ärmel. “Gucken Sie ihn nicht so drohend an. Sie erschrecken ihn.”
    Verblüfft wandte Dev den Blick ihr zu. “Wo leben Sie denn? Der Kerl ist ein Schläger.”
    “Nur weil er ein paar Tätowierungen hat? Das beweist nichts weiter, als dass er keine Angst vor Nadelstichen hat”, gab sie völlig sachlich zurück. “Lassen Sie ihn in Frieden. So, wie Sie ihn anstarren, würde das jeden nervös machen.” Sie nahm ihre Tasche sowie sein Jackett und die Krawatte.
    Kopfschüttelnd kehrte Dev sich wieder an den Tätowierten. Seine Augen wurden schmal. “Ich muss Sie leider enttäuschen, Süße, aber hier liegt eindeutig Ärger in der Luft.”
    Doch sie verschwendete nicht einmal einen Blick an die Umgebung. Der Tätowierte beugte sich herausfordernd vor. Dev tat einen Schritt in seine Richtung und erstarrte, als das Bierglas seines Kontrahenten urplötzlich umfiel.
    Mit einem Jaulen sprang der Mann auf. Im Schritt seiner Jeans breitete sich ein dunkler Fleck aus. Die Männer am Billardtisch verstummten. Dann kicherte jemand. Der Tätowierte drehte sich um. Er schwang seinen Queue wie einen Baseballschläger und knallte ihn dem Mann, der gekichert hatte, ins Gesicht. Stuhlbeine schlitterten über die Dielen. Und dann brach das Chaos aus.
    Dev umklammerte den Arm seines Engels. “Gleich ist hier die Hölle los. Raus.”
    Er schob sie zur Tür. Auf halber Strecke verstellte ihnen der Gorilla den Weg. Seine schwarzen Knopfaugen hefteten sich auf den Engel, und er grinste, wobei er scharfe Schneidezähne enthüllte, die ihn noch affenähnlicher erscheinen ließen.
    Devs Muskeln traten hervor, und der alt vertraute Adrenalinstoß schoss ihm ins Blut. Der Typ war riesig, mit aufgeblähten Muskeln an Rücken und Armen, was ihm eine bedrohliche Körperhaltung verlieh. Dev zweifelte nicht daran, dass er rein kräftemäßig unterliegen würde. Zum Glück wurden Kneipenschlägereien nicht durch Kraft entschieden, sondern durch Hinterlist. Und die Vorstellung, dass ein Affenmensch dieses engelhafte Wesen an seiner Seite anfassen könnte, machte aus Dev ein Bündel aus Hinterlist.
    Der Typ griff mit seiner grobschlächtigen Hand nach dem Engel. Offensichtlich war er der drallen Blondinen bereits überdrüssig und hatte seinen Geschmack an
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