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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens
Autoren: Karen Robards
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herauszupressen. Es ent-blößte ihre runden Schultern, den Hals in einer geraden Linie und schien nur von den Wölbungen ihrer Brüste oben gehalten zu werden. Als Tüpfelchen auf dem i legte Cathy noch eine lange Perlenkette an, die zweimal um ihren Hals geschlungen wurde, und ein Paar dazu passende Ohrringe. Als sie einen Schritt zurück machte, dachte sie, daß sie nie hübscher ausgesehen hatte, aber trotzdem kam es ihr so vor - auch wenn sie es sich nur widerwillig eingestand - als wäre etwas zuviel Haut zu sehen.
    »Eine Winzigkeit zu - äh - auffällig, meinst du nicht? « Jon hatte das Ankleidezimmer verlassen, und nun stand er hinter ihr und legte seine Hände leicht auf ihre Schultern, während er ihr Spiegelbild betrachtete. »Hast du vielleicht etwas vergessen? Möglicherweise eine Bluse? «
    »Sehr witzig«, gab Cathy zurück, wobei ihr durch den Kopf ging, wie gut er in seinem formellen, dunklen Abendanzug aussah. »Du klingst von Tag zu Tag mehr wie ein braver Ehemann. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da hättest du dich in dieses Kleid verliebt. «
    »Du hast mich falsch verstanden, Liebes. Mir - äh -gefällt das Kleid sehr gut. Was mir nicht gefällt, ist der Gedanke daran, daß unsere männlichen Gäste ihren Blick nicht von meiner Frau werden abwenden können. « Bei diesen Worten warf er einen kurzen Seitenblick auf Martha, die stumm zugehört hatte, und deren Blick mehr als tausend Worte ausdrückten, wie sehr sie seinen Worten zustimmte. »Pflichtest du mir nicht bei, Martha? «
    »Um Himmels Willen, laß sie nicht schon wieder damit anfangen! Ich höre seit Wochen nichts anderes mehr von ihr! « Cathy mußte halb lachen, als sie sich vom Spiegel abwandte. »Vielleicht möchte sich Captain Hale einmal daran erinnern, daß du es warst, der darauf bestanden hat, mir eine neue Sommergarderobe anfertigen zu lassen, sogar gegen meinen Wunsch, wenn mir die Bemerkung gestattet ist. Solltest du den Stil für zu ausgefallen halten, mußt du die Schuld schon bei dir selbst suchen. Abgesehen davon, findest du nicht, daß ich hübsch aussehe? «
    »Sehr hübsch«, stimmte er ihr gelangweilt zu. »Und es liegt mir fern, der Mode im Wege zu stehen. Aber bitte beklage dich nicht, wenn der alte Mr. Graves seine Suppe über sein Hemd verschüttet, nur weil er den Blick nicht von dir wenden kann. « Dabei strich er ihr mit einem Finger über den Nacken.
    Cathy lachte, stellte sich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuß auf den Mund.
    »Na, was habe ich dir gesagt? Jon stellt sich nicht so an«, sagte sie triumphierend zu Martha gewandt. Die alte Frau rümpfte nur die Nase.
    »Wie ich schon sagte, er verhätschelt Sie. Ich hoffe nur, er muß es nicht eines Tages bereuen. « Die letzte Bemerkung hatte sie nur vor sich hingemurmelt, aber, wie beabsichtigt, war sie unüberhörbar. Cathy beschloß würdevoll, sie zu ignorieren. Jon lächelte Martha an und folgte Cathys Beispiel.
    Von unten waren die Stimmen der ersten Gäste zu hören. Cathy griff eilig nach ihren Handschuhen und ihrem Fächer. Dann umarmte sie Martha schnell und versöhnlich, bevor sie sich bei Jon unterhakte.
    Außer von Mr. Graves, einem älteren Gentleman, dem die Plantage gehörte, die sich Woodham anschloß, wurden sie unten, im Empfangszimmer, von dessen Frau Ruth und seiner Tochter Millicent erwartet. Cathy mochte Mr. und Mrs. Graves sehr gerne, denn sie hatten alles unternommen, um es den Haies zu erleichtern, sich hier einzuleben. Millicent jedoch betrachtete er zweifellos als sein Eigentum. Wenn er es bemerkte - und wie konnte er es nicht bemerken? - die Art, wie Gerald sie anstarrte, würde ihm ganz und gar nicht gefallen. Und wenn er dazu gedrängt wurde, war Jon durchaus in der Lage, Gerald eins zu verpassen, ob er nun Gast im Hause war oder nicht.
    Cathy beendete den Walzer, dankbar, daß er vorüber war. Aber noch ehe sie sich erheben konnte, spürte sie, wie sich weicher Kaschmir auf ihre Schultern legte. Erschrocken drehte sie sich um und entdeckte Jon hinter sich, der Gerald mit einem Lächeln ansah, das man bestenfalls als angriffslustig interpretieren konnte.
    »Ich dachte mir, dir ist vielleicht etwas kühl«, sagte er und schenkte ihr seine ganze Aufmerksamkeit, nachdem er sicher war, daß Gerald begriffen hatte.
    »Danke, Liebling«, erwiderte Cathy schwach, schlang den Schal fester um ihre Schultern, damit er die Blöße ihres Ausschnitts verbarg und erhob sich, als sich Gerald leise davon machte. »Es war in
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