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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe
Autoren: Karen Robards
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fliehen. Ich verbrachte die Zeit der Reise im Lagerraum der >Lady Chester<. Als sie in Portsmouth anlegte, wurde ich in Ketten nach London gebracht und in das Gefängnis von Newgate geworfen. Einige Tage später teilte man mir mit, daß ich wegen Piraterie zum Tode verurteilt sei. Man erwies mir nicht einmal die Gnade, selbst vor Gericht zu erscheinen. Wenn meine Männer nicht gewesen wären, würde ich jetzt in der Kalksteingrube des Gefängnisgeländes verrotten. Meine einzige Flucht geschah in London, an dem Abend, als ich in das Haus deiner Tante kam.«
    »Aber ich dachte...« Cathys Gedanken waren ein einziges Wirrwarr. Wie konnte das sein? Bevor sie noch ihre Gedanken ordnen konnte, erklang ein hartes Klopfen an der Tür. Jons Arme legten sich fester um sie, und er sah Cathy fragend an.
    »Erwartest du einen Gast?«
    »Nein, natürlich nicht. Es ist wahrscheinlich Martha -oder mein Vater.«
    »Ah ja, dein Vater. Mit dem habe ich noch eine Rechnung zu begleichen.«
    Diese Worte waren entschieden zu häßlich dafür, daß der Mann ihren Vater nur ein einziges Mal unter recht ungünstigen Umständen getroffen hatte. Es ging hier etwas vor, was sie nicht verstand. Cathys Gesicht war verwirrt und ärgerlich, als sie zur Tür ging, um zu öffnen.
    »Ich muß mit dir reden, meine Tochter. Es gibt da etwas, das du wissen solltest...« Sir Thomas' Stimme brach ab, als seine Augen den großen Mann erblickten, der ihn vom anderen Ende des Raumes aus kühl ansah.
    »Hale, ich möchte, daß Sie eins wissen: Ich hätte noch nach Ihnen schicken lassen. Das war es, was ich gerade zu Cathy sagen wollte.«
    »Papa, wovon sprichst du überhaupt? Warum wolltest du nach Jon schicken lassen?« fragte Cathy vollkommen verwirrt, während sie zurücktrat, um ihren Vater hereinzulassen. Sir Thomas ignorierte Cathy einfach, während Jons Augen ihn schier durchbohrten.
    »Es war eine Lüge, nicht wahr? Sie hatte nichts damit zu tun. Sie wußte es nicht einmal.«
    »Ja.« Sir Thomas' Gesicht war aschfahl, und seine Augen ruhten beinahe flehend auf dem aufgebrachten Mann vor ihm. »Sie wußte nichts.«
    »Guter Gott, Mensch, ich hätte sie töten können!« Jon hatte diese Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorgeschleudert.
    »Ich weiß.« Sir Thomas' Stimme klang plötzlich sehr müde.
    »Ich bin fast verrückt geworden, als sie verschwunden war. Ich wurde davon benachrichtigt, daß Sie es geschafft hatten, zu fliehen. Und ich wußte, daß Cathy in Ihrer Hand war. Ich dachte... Herrgott, was ich alles dachte! Aber Gott sei Dank haben Sie ihr nichts angetan.«
    »Dafür können Sie Gott wirklich danken. Ich war drauf und dran. Ich wollte es, aber ich konnte nicht. Aber... «
    »Um Himmels willen! Würde mir bitte mal einer erklären, worum es eigentlich geht? Papa? Jon? « Cathy blickte vom einen zum anderen. Diese merkwürdige Unterhaltung hätte genausogut Griechisch für sie sein können. Sie ergab überhaupt keinen Sinn.
    Die beiden Männer sahen sie an. Sie sah so klein und zart in dem Lampenlicht aus, mit ihren langen, goldenen Haaren und dem verärgerten Gesicht. Jons Augen wurden weicher. Cathy lächelte ihn an. Ein kleines, intimes Lächeln, das Sir Thomas mit zutiefst betrübten Augen beobachtete.
    »Ich habe dir Unrecht getan, meine Tochter«, sagte Sir Thomas traurig. »Aber glaub mir bitte, daß ich zu jener Zeit dachte, ich würde zu deinem Besten handeln. «
    Er machte eine Pause und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Cathy starrte ihn an, und ein ferner, leiser Verdacht kristallisierte sich zur Gewißheit. Jon ging durch die Kabine und trat neben sie. Er legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie fest an sich. Cathy ließ ihren Vater nicht einen Augenblick aus den Augen, während sie an der Schulter ihres Mannes lehnte.
    »Jon ist gar nicht von der >Lady Chester< geflohen, nicht wahr, Papa? Du hast mich angelogen. « Sie wußte, daß es genauso war, wie sie es sagte. Das Kopfnicken ihres Vaters war eine überflüssige Bestätigung.
    »Sag es mir, Papa. « Diese Worte kamen ruhig. Cathy spürte, wie die Tränen in ihr hochstiegen, während Sir Thomas mit stockender Stimme erzählte, wie er Jon in England ins Gefängnis werfen hatte lassen, wie er seine Gerichtsverhandlung und sein Todesurteil erwirkt hatte. Als er zu der Stelle kam, die die Schläge betraf, die er Jon zukommen ließ, und als er ihr erzählte, wie er Jon vorgelogen hatte, daß sie auf Cathys Anordnung hin geschehen würden, stieß Cathy
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