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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe
Autoren: Karen Robards
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nie eine begehrenswertere Frau gesehen zu haben.
    »Paß auf sie auf«, sagte er kurz zu einem Seemann, der  in der Nähe stand. Dann ging er quer über das Deck, um die Verladung der Fracht von der >Anna Greer< auf die >Margarita< zu überwachen.
    Die Ladung bestand aus Silber im Wert von einigen tausend Dollar. Es war ein Teil der Zahlungen von der portugiesischen Regierung an England für die Lieferung sechs großer Fregatten aus englischer Herstellung. Die Informationen über diesen Transport hatte Jon von einem bezahlten Informanten, der als Buchhalter der portugiesischen Botschaft in England arbeitete. Der interessanteste Teil der Information war, daß das Silber ganz einfach unbewacht transportiert werden sollte. Es handelte sich hierbei zwar um ein Militärschiff, es würde jedoch allein segeln. Die übliche Flotte zur Bewachung wollte man nicht mitnehmen.
    Jon konnte es kaum glauben, als er diese Nachricht erhielt. Er bezweifelte, daß irgendeine Regierung dumm genug sein könnte, eine solche Menge Silber ungeschützt zu verschicken. Aber er hatte die Geschichte sorgfältig überprüft und nichts gefunden, das gegen sie sprach. Der Plan der portugiesischen Regierung war es, mit dieser Überfahrt so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Ursprünglich wollte man das Silber sogar an Bord eines Passagierschiffs bringen, das überhaupt keine schweren Geschütze hatte. Dies erschien allerdings doch zu riskant, und man kam zu einem Kompromiß: Das Silber sollte auf einem einzigen unbewachten Militärschiff transportiert werden, so als ob es sich lediglich um eine Routinefahrt handele. Die Wahl war auf die >Anna Greer< gefallen, und man hatte sogar Anweisung gegeben, ein paar Passagiere mitzunehmen, damit die Rei s e so harmlos wie möglich aussehen würde.
    Der Überfall auf die >Anna Greer< war eine gefährliche Aktion gewesen. Sie hatten ihre Spur schon vor Tagen  aufgenommen und sie beobachtet. Es war nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Die Information schien also korrekt gewesen zu sein, aber Jon fühlte sich immer noch unbehaglich. Irgend etwas an der Sache war faul.
    Er hatte sich erst an diesem Morgen entschieden. Der späte Nachmittag war die beste Zeit, weil die Mannschaft um diese Zeit bereits von der Sonne und den eintönigen Arbeiten schläfrig sein würde. Die ganze Aktion sollte weniger als eine Stunde dauern, und schon wären sie wieder verschwunden. Mit ein wenig Glück hätte es weder auf der >Anna Greer< noch auf der >Margarita< Verletzte gegeben.
    Natürlich war es bedauerlich, daß die >Anna Green nicht gleich nach dem Hissen der Piratenflagge aufgegeben hatte, aber damit hatte er gerechnet. Soweit war also alles glattgegangen. Die Verluste in der eigenen Mannschaft waren minimal, und die meisten Männer hatten sich zufrieden daran gemacht, jeden Plunder, den sie nur tragen konnten, einzusammeln. Sobald sie in einem Hafen lagen, würden sie es untereinander zu gleichen Teilen aufteilen. Jon hatte in seiner Eigenschaft als Kapitän Anspruch auf ein Fünftel vom Ganzen. Die Einnahme der >Anna Greer< bedeutete für diese Reise ein glänzendes Geschäft.
    »Macht schneller, Harley, Thomeon!« brüllte er, da er sich über die Langsamkeit ihrer Bewegungen ärgerte. Die beiden Männer trugen gerade eine Ladung Silber über die provisorische Brücke zwischen den beiden Schiffen. In ihrer Eile, seinen Befehlen zu gehorchen, fielen sie beinahe über Bord. Jon beobachtete die Arbeiten bei der Verladung eine Weile, dann wandte er sich wieder den Passagieren zu, die man inzwischen von den Matrosen getrennt hatte. Sie wurden von zwei Männern bewacht.
    Abgesehen von dem Mädchen war es ein unattraktiver  Haufen. Es gab da einen ältlichen Mann und seine dicke, schnaufende Frau, die offensichtlich der Klasse der reichen Händler angehörten; dann noch ein aufgeblasener englischer Lord, der einen Diener mit Pokerface bei sich hatte; die biedere Dienstmagd des Mädchens, die ängstlich auf ihren Schützling starrte; und zu guter Letzt eine ältere Frau in einem lavendelfarbenen, häßlichen Morgenmantel, der wahrscheinlich vor zwanzig Jahren in Mode gewesen war.
    >Nichts Interessantes dabei<, dachte Jon, wobei das Mädchen natürlich eine Ausnahme war. Aber jeder von ihnen mußte Geld haben.
    >Sie würden eine fette Summe bringen<, dachte er und bedauerte, wie schon so oft, seine eisernen Grundsätze in bezug auf Gefangene. Er schüttelte nachdenklich den Kopf. Sie machten einfach zuviel
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