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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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ausbuddelt, nicht sonderlich zuverlässig ist.«
    Hackenholt schwieg mit zusammengepressten Lippen. Derlei Unfähigkeit ärgerte ihn maßlos.
    »Kannst du herkommen?«, fragte Zögner schließlich. »Einer meiner Jungs holt gerade das Video aus der Postfiliale ab. Wir könnten es uns zusammen ansehen. Vielleicht erkennst du jemanden darauf.«
    Auch wenn Letzteres unmöglich war, da Hackenholt zu keinem Zeitpunkt Personen in der Nähe des Transporters beobachtet hatte, stimmte er sofort zu.
    »Ich muss noch einmal zur Kripo nach Schweinfurt«, sagte er entschuldigend an die Therapeutin gewandt, während er schon auf dem Weg zur Tür war.
    Rasch lief er in sein Zimmer und holte den Autoschlüssel. Auf dem Weg zum Fahrzeug überlegte er, ob er Sophie Bescheid sagen sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Sie legte sich über Mittag häufig hin, um den in der Nacht verpassten Schlaf nachzuholen – er hätte sie also womöglich nur geweckt. Außerdem ging er davon aus, in spätestens zwei Stunden zurück zu sein.
    Zum einen fand dann die Obduktion statt, an der Zögner mit Sicherheit teilnehmen musste, zum anderen hatte Hackenholt seine Gesprächstherapiestunde bei Frau Dr. Schweiger.
    Der Beamte an der Pforte nickte dem Nürnberger Hauptkommissar lediglich freundlich zu, während er ihn durch die Schleuse ließ; er wisse den Weg ja bereits. Also stieg er allein in den ersten Stock.
    Als er am Geschäftszimmer vorüberkam, wäre er beinahe mit Kerstin zusammengestoßen, jener Kollegin, die Zögner am Vortag wegen des nicht gekochten Kaffees getadelt hatte. Sobald sie den Neuankömmling sah, verzog sie das Gesicht und machte auf den Hacken kehrt, nur um Sekundenbruchteile später mit zwei Humpen wieder vor ihm aufzutauchen und ihm beide wortlos in die Hand zu drücken.
    Zögner blickte bei seinem Eintreten auf. »Wunderbar, dass du uns gleich Kaffee mitgebracht hast.« Er erhob sich und räumte für seinen Besuch einen Stuhl frei. In dem Büro sah es – sofern dies überhaupt möglich war – noch chaotischer aus als am Vortag.
    »Habt ihr das Video schon da?«, fragte Hackenholt gespannt.
    »Ja, aber es ist ein Endlosband, das auf einen Bewegungsmelder reagiert. Jonas ist noch dabei, die richtige Stelle zu finden. Deswegen dachte ich, ich bringe dich in der Zwischenzeit auf den aktuellen Stand: Gestern am späten Nachmittag ist Felix Kurz’ Tante hier gewesen, um die Leiche zu identifizieren. Wie du dir vorstellen kannst, war sie sehr schockiert. Im Großen und Ganzen konnte sie uns kaum weiterhelfen. Was wir immerhin herausbekommen haben, ist, dass Felix ein begeisterter Mountainbiker war und ein teures Fahrrad besaß, das sich in dem Transporter befunden haben muss.«
    Hackenholt dachte einen Moment nach, dann sagte er: »Ich kann mich an keins erinnern.«
    Zögner nickte und griff nach einem Aktenordner. »Die Kollegen von der Spurensicherung haben Fotos gemacht, bevor sie sich das Innere des Wagens vorgenommen haben. Außerdem wurde ein Verzeichnis angelegt. Das Mountainbike war definitiv nicht im Sprinter. Es muss gestohlen worden sein. Das passt ins Bild, da der oder die Täter am Freitag im Adidas-Outlet eingekauft haben, denkst du nicht? Wir könnten es mit sehr sportlichen Männern zu tun haben.«
    Hackenholt wiegte den Kopf hin und her, während er die Liste mit den sichergestellten Gegenständen überflog. »Sind osteuropäische Diebesbanden nicht häufig hinter Wertgegenständen her, die sich schnell und einfach zu Geld machen lassen? Technische Geräte, Schmuck, eine teure Armbanduhr. Derlei Dinge?«
    »Seinen Laptop haben sie höchstwahrscheinlich ebenfalls mitgenommen. Bei den anderen Gegenständen, die er laut Tante besaß, müssen wir erst noch abklären, ob er sie vor seinem Auszug vielleicht verkauft hat. Die Waschmaschine hat er nämlich auf alle Fälle weggegeben. Weißt du, wie weit deine Kollegen mit den Befragungen der Freunde gekommen sind?«
    Hackenholt schüttelte den Kopf.
    Zögner sah ihn ernst an. »Ich wünschte, du wärst schon wieder im Dienst und könntest alles, was die Ermittlungen in Nürnberg betrifft, in die Hand nehmen. Als ich heute Morgen im K11 angerufen habe, hatte ich eine Dame dran, die der deutschen Sprache nicht mächtig war – zumindest habe ich kein Wort von dem, was sie gesagt hat, verstanden. Und nachdem ich bis jetzt erfolglos auf einen Rückruf von deinem Kollegen Stellfeldt warte, scheint es ihr genauso ergangen zu sein.«
    Bevor Hackenholt ihm erklären

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