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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien
Autoren: Stefanie Mohr
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aber doch ein brauchbares Indiz.«
    Hackenholt nickte. »Was hat Puellen sonst noch gesagt?«
    »Nicht viel. Wie lange der Körper hier lag, wird man wohl anhand der Larvenstadien der Fliegen bestimmen müssen. Unter Berücksichtigung der aufgedrehten Heizung könnte der Tod vor zwei bis drei Wochen eingetreten sein.«
    »Und woran ist er gestorben?«
    »Er weist Stich- und Schnittverletzungen auf, aber die genaue Todesursache muss die Obduktion klären.«
    Hackenholt nickte erneut. »Was war sonst noch in dem Portemonnaie?«
    »Kein Geld, falls du das meinst.«
    »Denkst du, er ist ausgeraubt worden?«
    »Hätte der Täter dann nicht auch den Laptop mitgenommen, anstatt nur darauf herumzutrampeln?« Sie zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls war hier jemand mit einer gehörigen Portion Wut am Werk.«
    »Frank, du kannst sagen, was du willst, aber ich fahre jetzt erst mal in die Dienststelle zurück und stelle mich unter die Dusche. Sonst bekomme ich den Geruch den restlichen Tag nicht mehr aus der Nase«, nörgelte Stellfeldt, sobald sie wieder im Dienstwagen saßen. »Die Angehörigen müssen noch ein paar Minuten warten.«
    Hackenholt brummte gedankenverloren seine Zustimmung. Auch er wollte sich den Gestank erst einmal vom Körper spülen. Für solche Fälle lag immer eine Ersatzgarnitur in seinem Schrank auf der Dienststelle: Handtuch und Kulturbeutel, Unterwäsche und T-Shirt, Hemd und Krawatte, Jeans und Jackett.
    Sobald er nach dem Duschen zurück in seinem Kommissariat war, nutzte er die Zeit, bis Stellfeldt ebenfalls fertig war, um im Computer die Anschrift von Bülent Alkans Eltern zu recherchieren. Sie wohnten in Lauf an der Pegnitz.
    Als die beiden Ermittler schließlich aufbrechen wollten, betrat Saskia Baumann das Zimmer.
    »Hobb iech edzerdla wos verbassd?« Sie sah von einem zum anderen. »Odder machd ihr nerblous er Windermodnschau?« Ihr war nicht entgangen, dass die Männer seit dem Morgen ihre Kleidung gewechselt hatten.
    Hackenholt erzählte ihr kurz, was geschehen war, bevor er sich mit Stellfeldt endlich auf den Weg machte.
    Die Adresse in der Richard-Wagner-Straße führte sie zu einem großen Mehrfamilienhaus in einem eher schmucklosen Wohngebiet. Auf Hackenholts Klingeln hin rührte sich nichts. Während die beiden Ermittler noch unschlüssig warteten, näherte sich eine Frau mit einem Kleinkind, sperrte die Haustür auf und wollte hineingehen. Von ihr erfuhren sie, dass Familie Alkan eine Änderungsschneiderei betrieb – im selben Gebäudekomplex, in dem sich auch der EWS -Supermarkt befand, also direkt an der B14, die nach Hersbruck führte. Ein paar Häuser weiter sollte auch deren Tochter in einem Friseursalon arbeiten.
    Hackenholt und Stellfeldt setzten sich wieder in ihren Dienstwagen und fuhren zurück auf die Altdorfer Straße. An der Abzweigung zur Karlstraße zögerte der Hauptkommissar einen Augenblick und entschied sich dann, nicht abzubiegen. In der Zeitung hatte er gelesen, dass es neben dem Nürnberger Christkindlesmarkt in der näheren Umgebung nur in Lauf an der Pegnitz einen durchgängig geöffneten Weihnachtsmarkt gab. Und wenn er nun schon einmal hier war, wollte er zumindest im Vorbeifahren einen Blick darauf werfen.
    Kaum hatten sie die Pegnitz überquert und waren auf der anderen Seite den kopfsteingepflasterten Berg hinaufgeholpert, lagen die Ausläufer der Budenstadt vor ihnen: Über zwanzig Holzhäuschen scharten sich um eine liebevoll dekorierte Krippe. Der Duft von Glühwein und Bratwürsten lag im Wettstreit mit dem von Lebkuchen und gebrannten Mandeln. Hackenholts Magen knurrte.
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