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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition)
Autoren: Noreen Aidan
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flimmerndem Leben. Ein Zeichentrickfilm!
    Befriedigt spazierte Gwen zielstrebig zum Tisch, nahm die Sektschale in die eine, die Flasche mit der grünen Limonade in die andere Hand.
    „Sie töten mir noch den letzten Nerv !“, teilte sie Statler mit überraschend holpriger Zunge mit. „Wissen Sie, wie Sie mich ansehen? Wie ein Zoobesucher eine Horde Schimpansen in einem Affenhaus.“ Kichernd ließ sie sich in den nächsten Sessel fallen und widmete sich dem Fernseher. Donald Duck versuchte gerade, seinen Zahnstocher gegen eine militante Termite zu verteidigen.
    Gwen kringelte sich vor Lachen.
     
    „Guten Morgen, Lady !“, drang des Statlers Stimme unwillkommen durch den dicken Smog, der Gwens Gehirn umhüllte und nur widerstrebend freigab. Dass er es wagte, sich auch noch in ihren Träumen einzunisten! Irritiert öffnete sie die Augen.
    E r stand neben ihr und blickte gut gelaunt auf sie herab.
    „Was tun Sie hier ?“, entrüstete sich Gwen.
    „Hier wohnen “, erwiderte er ungerührt. „Wie schläft es sich denn so in meinem Bett? Schauen Sie mich nicht so geschockt an! Ich hab im Wohnzimmer übernachtet. Weil ich es nicht nötig habe, Frauen abzufüllen, um sie ins Bett schleppen zu können, klar? Übrigens sind Sie aus eigenem Antrieb hier gelandet. Und dafür ...“, er bückte sich und hob etwas vom Boden auf, das er ihr vor die Nase hielt, „... bin ich auch nicht verantwortlich.“ Es war ihr BH!
    Sie riss ihn aus Statlers Hand, fiel erschöpft zurück und vergrub ihr Gesicht vor Bestürzung im Kopfkissen.
    „Sie erinnern sich doch, oder ?“, hakte er penetrant nach.
    „Ja“, hauchte sie kläglich , ohne aufzublicken. Gnadenlos enthüllte ihr Gedächtnis jedes Detail des gestrigen Tages. Als die Duck Tales zu Ende, die Limonadenflasche leer und Gwen auf der Toilette gewesen war, um ihre überfüllte Harnblase zu entleeren, hatte sich plötzlich ihr Gleichgewichtssinn verabschiedet. Erleichtert hatte sie die Tür zum Schlafzimmer gefunden, hatte sich bis auf ihren Slip ausgezogen, war in das auf einem Stuhl liegende Nachthemd und dann ins Bett geschlüpft und sofort eingeschlafen.
    I rgendwo in den Tiefen ihres Bewusstseins war ihr schon klar gewesen, dass das nicht ihr Bett war und auch nicht ihr Nachthemd, doch angesichts der Schwindel erregenden Rotation in ihrem Kopf war dieses Problem zu einer unbedeutenden Nebensächlichkeit verblasst.
    Nachthemd?
    Ruckartig setzte sie sich auf und blickte an ihrem Körper herab. Sie trug ein überdimensionales schwarzes T-Shirt mit abgeschnittenen Ärmeln und der weißen Aufschrift „ Harley’s best! Fuck the rest! “
    Stöhnend vor Verzweiflung sank Gwen ins Bett zurück.
    Dirk Statlers Grinsen war inzwischen noch breiter geworden. „Steht Ihnen gut“, meinte er. „Besser als mir. Hören Sie, Gwen, ich hab Sie nur ungern aufgeweckt, aber es ist Montag, halb acht. Ich hab einen Termin, und Sie müssen sicher auch irgendwann zur Arbeit. Wo das Bad ist, wissen Sie ja. Ich kümmere mich mal ums Frühstück. Wenn Sie in fünf Minuten noch immer im Bett liegen, zerre ich Sie unter die kalte Dusche.“
    Seine Worte klatschten wie Ohrfeigen auf ihr gepeinigtes Großhirn. „Halten Sie endlich die Klappe!“, keuchte sie.
    Er verschwand lachend.
    Gwen quälte sich aus dem Bett, sammelte ihre überall verstreute Kleidung auf und schleppte sich ins Badezimmer. Leider blieb die erhoffte erfrischende Wirkung des Wassers aus. Gwen fand eine Haarbürste und versuchte damit, die nach allen Richtungen abstehenden langen Locken in Form zu bringen, doch auch dieses Projekt scheiterte. Ihre Haare standen weiterhin in alle Richtungen.
    Heute war nicht ihr Tag! Das stand bereits jetzt fest. Sie schaffte es dennoch, sich anzuzi ehen und das große Wohnzimmer zu betreten. Dirk Statler saß an dem langen Tresen, der die Küche vom übrigen Wohnraum abtrennte, und deutete auf den Hocker ihm gegenüber.
    Gwen setzte sich. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen“, murmelte sie kleinlaut. „Wie ich mich gestern aufgeführt habe, das ist ... ich weiß gar nicht, wie ich ...“
    „Kommen Sie, Lady“, unterbrach er sie und goss Kaffee in die Tasse, die vor ihr stand. „Sie waren nur etwas angeheitert, das ist alles. Und es hat mir Spaß gemacht, Ihnen dabei zuzusehen.“
    Verzagt nippte sie an ihrem Kaffee.
    „Wollen Sie was essen?“ Er deutete auf die Theke zwischen ihnen, die beladen war mit Toast, Brötchen, Butter, Wurst, Cornflakes und anderen Dingen. Angewidert
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