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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress
Autoren: Carla Thiele
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fast nie und wieder andere bestreiten, überhaupt sexuelle Phantasien zu haben. Beim genaueren Nachfragen kennt jedoch jeder Mann und jede Frau sexuelle Phantasien. Es muss sich nicht immer eine komplette erotische Kopfkino-Geschichte entspinnen. Einige sehen auch nur Ausschnitte aus einer Sexszene oder spüren etwas Sexuelles – wie einen Orgasmus erleben. Worauf eine Person sexuell wirklich steht, nennen Wissenschaftler die sexuelle Präferenzstruktur des Menschen. Am meisten erfährt man über die erregenden Gedanken jedes Einzelnen durch die Phantasiebilder, die kurz vor dem Orgasmus bei der Selbstbefriedigung spontan auftauchen. Auch heute wissen Sexualforscher noch nicht genau, wie die individuellen sexuellen Vorlieben geprägt werden. Sicher scheint allerdings: Bestimmte Wünsche beginnen sich bereits vor der Pubertät durch komplexe biologische und biographische Prozesse zu entwickeln. Egal, ob jemand später von Frauen oder Männern, Schmusesex oder bizarren Praktiken phantasiert, biochemisch werden die Gedankengänge im jugendlichen Gehirn auf identische Weise festgeschrieben. Entspannende, beruhigende oder erregende Vorstellungen belohnen unsere grauen Zellen mit der Ausschüttung von glücksspendenden Botenstoffen. Deshalb lernt der Mensch schon früh, dass das Denken bestimmter Inhalte zu einem angenehmen Gefühl führt und will es wieder bekommen. Je öfter der Mensch diese Gedanken hat, die ein schönes Gefühl auslösen, umso fester brennen sie sich sozusagen auf der Festplatte ein. Ob und wie sich diese biochemische Gedankenkette im Laufe des Lebens ändern kann, darüber streiten sich die Wissenschaftler. Die meisten gehen davon aus, dass die sexuelle Präferenzstruktur eines Menschen ein so komplexer Prozess mit dazugehöriger fest verankerter Hirnstruktur ist, dass sie sich in ihrem Grundwesen nicht ändern lässt. Das heißt, kein Mensch kann sich seine sexuellen Vorlieben aussuchen oder im Wesentlichen später verändern. Vielmehr ist es wichtig, seine erregenden Vorstellungen zu akzeptieren und damit verantwortungsbewusst zu leben.
    Übrigens phantasieren die deutschen Männer am liebsten darüber, Sex mit anderen oder mehreren Partnerinnen zu haben. Frauen stellen sich dagegen häufig entweder romantische Situationen vor oder beim Sex dominiert zu werden. Das bedeutet aber nur sehr bedingt, dass ein Mann oder eine Frau diese Phantasien auch wirklich in die Tat umsetzen möchte. Denn das Tollste am Kopfkino ist ja die Tatsache, dass man sich nicht nur vorstellen kann, was man will. Man kann sich auch gleich noch die passenden Gefühle dazu phantasieren. Da wird der schüchterne Herr mit Potenzangst zum feurigen Liebhaber, der gleich reihenweise die Damen mit seiner Manneskraft befriedigt. Und Frauen überbrücken im Kopf den moralischen Zwiespalt zwischen verlässlichem Mutterschiff und heißer Liebhaberin eben hin und wieder mit dem unterbewussten Trick, sich beim Sex nehmen zu lassen oder manchmal sogar dazu gezwungen zu werden. Besonders bei solchen überzeichneten Phantasien ist es wichtig, den Symbolcharakter dahinter zu sehen. Im Fall von fremddominiertem Sex geht es Frauen nämlich häufig vor allem darum, die Verantwortung für das eigene Tun abzugeben und sich ihrer Lust unbefangen hinzugeben.
    In Kathrins Phantasien kommt ihr Mann Daniel vor. Es macht sie an, wenn er enge Kleidung trägt, weil die seinen muskulösen Körper so gut zur Geltung bringt. Sie mag es am liebsten, wenn er sie eng umschlungen liebt und sie sich in seinen Armen komplett fallenlassen kann. Daniel denkt bei der Selbstbefriedigung oft an Kathrin, wie sie sich hemmungslos lieben. Ihm kommt aber auch genauso die Kassiererin aus dem Supermarkt oder die Bäckersfrau von nebenan in den Kopf. Große Brüste wie die seiner Frau findet er toll. Am liebsten stellt er sich vor, wie seine Frau zuerst seinen Penis mit dem Mund verwöhnt und später auf ihm reitet, während er an ihren schönen Brüsten nach Lust und Laune spielen kann.
    Nun noch einmal zurück zum Schiff und zu den Strömungen des Wassers: Treiben Kathrin und Daniel wirklich auf der Lust- bzw. Unlust-Welle? Und weshalb ist ihnen die Lust abhandengekommen? Grundsätzlich unterschiedliche Ansichten zu sexuellen Spielarten trennen die beiden offensichtlich nicht. Denn sie sind ganz normal, gemessen am sexuellen Geschmack der meisten Deutschen. Deshalb frage ich jetzt genauer nach, wie es neben der sexuellen Lust mit den Bereichen Fortpflanzung und emotionaler
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