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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Autoren: Alexandra Ivy
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wenn sie einem ihrer Clanangehörigen den Tod bringen musste.
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Mit einem Mal riss Siljar die Augen auf – ein wenig überzeugender Versuch, unschuldig zu wirken. Sie sagte: »Oh, vielleicht sollte ich dich warnen.«
    Nefri stutzte. Ihre Raubtierinstinkte befanden sich plötzlich in höchster Alarmbereitschaft. »Wovor?«
    »Die Vampire wissen, dass Gaius überlebt hat.«
    »Und?«
    »Ich habe Styx gesagt, er solle sich nicht in die Angelegenheiten der Kommission einmischen.«
    Nefri verbarg ihre frustriert zu Fäusten geballten Hände hinter ihrem Rücken.
    »Und natürlich war das die beste Methode, um zu garantieren, dass er sich einmischt«, murmelte sie leise.
    »Natürlich.«
    Nefri entging nicht der Anflug von Genugtuung in der Stimme ihres Gegenübers. »Da gibt es doch etwas, das Ihr mir noch nicht erzählt habt.«
    »Zu gegebener Zeit.«
    »Siljar …«
    Da sie so sehr damit beschäftigt war herauszufinden, in welche Katastrophe man sie da schickte, hätte Nefri beinahe ihre legendäre Ruhe verloren, als plötzlich zwei kleine Gestalten direkt vor ihr erschienen.
    Großer Gott. Es hatte keine Veränderungen des Luftdrucks gegeben, die ein sich öffnendes Portal angezeigt hätten, und auch keine kribbelnde Hitze, die normalerweise mit Magie einherging.
    Diese beiden Wesen waren einfach nur aus dem Nichts aufgetaucht.
    Nefri machte instinktiv einen Schritt nach hinten und versuchte die Gefahr einzuschätzen, die von den Eindringlingen ausging. Einer der beiden war eindeutig mit Siljar verwandt. Eigentlich war diese Frau beinahe ihr genaues Ebenbild, mit dem gleichen herzförmigen Gesicht und den gleichen großen, schwarzen Augen. Nur ihr Haar leuchtete eher blond als silbern, und ihren Augen mangelte es an der ernsthaften Weisheit des Orakels.
    Bei ihrem Begleiter wiederum, der kaum neunzig Zentimeter groß war, handelte es sich offensichtlich um einen Gargylen, trotz der Tatsache, dass er über große, hauchzarte Flügel verfügte, die in roten und blauen Farbtönen schimmerten und goldene Adern aufwiesen. Sein Gesicht trug typisch gargylenhafte Züge, und er besaß graue Augen und ein Paar Stummelhörner.
    Das musste der berüchtigte Levet sein, dachte sie insgeheim.
    Der Gargyle, der bei der Vernichtung des Fürsten der Finsternis eine entscheidende Rolle gespielt hatte, während sie ohnmächtig gewesen war. Obgleich er im Augenblick mit seinen herunterhängenden Flügeln und seinem zuckenden Schwanz eher wie ein bockiges Kind wirkte. Siljars jüngere Version drohte ihm mit dem Finger.
    »Ich habe dir gesagt, dass es zu früh für dich ist, aus dem Bett aufzustehen«, schalt sie ihn, womit sie ganz offensichtlich einen seit langer Zeit bestehenden Streit fortsetzte. »Mutter, würdest du es ihm bitte sagen?«
    Das Orakel stieß einen Seufzer aus, wie er nur von einer Mutter stammen konnte. »Yannah, wie oft habe ich dich ermahnt, mich nicht zu stören, wenn ich Besuch habe?«
    Das war also Siljars Tochter, wie Nefri erkannte. Ihr Unbehagen verwandelte sich in ironische Belustigung.
    Yannah wandte den Kopf, um ihre Mutter finster anzublicken, doch ihr Finger blieb auf Levets Gesicht gerichtet. »Er will nicht auf mich hören.«
    »Nun, Liebes, immerhin ist er ein Mann«, besänftigte Siljar sie. »Männer hören kaum jemals auf die Stimme der Vernunft. Das hängt mit dem Ungleichgewicht ihrer Hormone zusammen.«
    Der lange Schwanz des Gargylen knallte bei dieser Beleidigung wie eine Peitsche. »He, ich bin anwesend!«
    Siljar warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Ja, das weiß ich. Du bist nicht unsichtbar.«
    Levet rümpfte die Nase. »Ich bin auch kein bébé .«
    Yannah wandte sich wieder ihm zu, die Hände in die Hüften gestemmt. »Du bist beinahe getötet worden!«
    »Und nun geht es mir wieder gut.« Levet hob die Hände. »Voilà.«
    »Du bist noch immer schwach.«
    »Schwach?« Der Gargyle erstarrte, und männliche Empörung ließ seine hässlichen Gesichtszüge angespannt zittern. »Ich besitze die Stärke eines – eines – sehr großen und sehr gefährlichen Dämons. Und meine Magie ist formidable .« Er hob die Hände. »Soll ich es demonstrieren?«
    »Nein!«, riefen Siljar und Yannah einstimmig.
    »Schön, dann hör auf zu sagen, ich sei schwach«, grollte Levet.
    Yannah, die mit einiger Verspätung erkennen musste, dass der winzige Gargyle über das gleiche dickköpfige Naturell verfügte wie jeder andere Mann, ließ ihre Unterlippe zittern. »Weshalb
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