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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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echte Spaßbremse.«
    »Bin ich nicht.« Zach Angelinos unverwechselbarer Bariton dröhnte aus einem der hinteren Büros. »Immerhin hab ich ihr schon diesen albernen Firmennamen durchgehen lassen. Aber diese … diese …«
    »Edelpufffarben?«, half Vivi ihm lachend auf die Sprünge, während sie Marc weiterwinkte. »Der redet einen solchen Stuss. Eigentlich findet er die Guardian Angelinos total toll. Und fühlt sich so was von wichtig, weil sein Name an irgendeiner blöden Bürotür steht.«
    »Ich finde das Konzept toll«, korrigierte Zach, als Marc und Vivi sein Büro betraten. »Den Firmennamen finde ich immer noch … besch…eiden.«
    »Wieso hast du überhaupt das Büro mit der besten Aussicht gekriegt, häh?« Marc sah sich in dem früheren Anwaltsbüro seines Vaters um, dessen Fensterfront auf die belebte Shoppingmeile des schicken Back-Bay-Viertels hinausging.
    »Ich bin eine Minute älter«, bekannte Zach und grinste Vivi hinter seinem billigen Pseudo-Holzschreibtisch an, der an genau derselben Stelle stand wie seinerzeit James Rossis antikes Eichenmonster, das inzwischen im Keller der Familie in Sudbury verstaubte.
    »Und er hat die Luxus-Besuchersessel gekriegt«, sagte Vivi. Sie zeigte auf zwei klappbare Regiestühle mit dem Ford-Logo auf der Rückseite. »Die haben wir umsonst zum Firmenwagen dazubekommen. Leider Gottes hab ich das Möbelbudget schon für die Einrichtung im Empfangsbereich gesprengt. Von wegen erster Eindruck ist total wichtig und so.«
    Marc sank auf einen der kippeligen Stühle. »Du musst dich nicht entschuldigen. Ihr beiden habt das bis jetzt super hinbekommen.«
    Zach schnaubte. »Trotzdem, wir brauchen mehr Kunden. Okay, okay,«, lenkte er ein, »so langsam wird’s ja.« Zum ersten Mal, seit er verwundet aus dem Irak zurückgekehrt war, schien Zach sich erkennbar wohl in seiner Haut zu fühlen – zumal diese Haut einiges abbekommen hatte. Zum einen war er stolz auf seinen neuen Job als Geschäftsführer eines jungen, aufstrebenden Unternehmens. Zum anderen konnte Marc sich an fünf Fingern einer Hand abzählen, wieso sein Cousin rundum zufrieden wirkte.
    »Wie geht’s Samantha?«, fragte Marc spontan.
    Zach, dessen fehlendes linkes Auge von einer schlichten Augenklappe aus Leder verdeckt wurde, grinste glücklich. »Eine Woche Jurastudium, und sie zeigt denen schon, wo der Hammer hängt. Wir suchen uns jetzt eine größere Wohnung. Ihr Apartment in Somerville ist doch recht klein.«
    »Hör ich da etwa Hochzeitsglocken läuten?« Vivi fläzte ihren drahtigen kleinen Körper in den anderen Stuhl und hielt sich demonstrativ die Hand hinters Ohr.
    »Im Ernst?« Marc drehte sich zu Zach und realisierte spontan, dass Vivi, die für gewöhnlich einen Hang zur Übertreibung hatte, ziemlich richtig tippte.
    Zach hob lässig die Schultern, sein entrücktes Lächeln wie festgeklebt. Es war irgendwie rührend. Marc liebte seinen Cousin und freute sich für ihn. »Und wann?«, fragte er.
    »Im Juni, vorausgesetzt, das mit Guardian Angelinos läuft so gut an, wie meine Schwester es prophezeit hat.«
    »Und hier kommst du ins Spiel«, sagte Vivi und legte Marc eine Hand auf den Arm.
    »Als Trauzeuge?«
    »Als unser Top-Berater«, versetzte sie. »Hoffentlich bekommen wir das mit diesem FBI -Job in trockene Tücher. Wir brauchen ganz dringend Kohle.«
    »Keine Sorge. Assistant Special Agent in Charge Colton Lang taucht bestimmt in den nächsten paar Minuten hier auf. Und, glaubt mir, wenn das hier gut läuft – das FBI ist ständig auf der Suche nach externer Unterstützung bei Spezialeinsätzen. Colt könnte euer größter Kunde werden.«
    » Unser größter Kunde«, korrigierte Zach und zeigte auf Marc. »Vivi und ich haben dich als festen Posten auf unserer Gehaltsliste gebucht, Marc, nicht nur hin und wieder mal. Leider sieht es in der Kasse momentan ein bisschen mau aus.«
    Marc zuckte wegwerfend mit den Achseln. »Macht euch da mal keinen Kopf. Ich arbeite sowieso viel lieber mit euch zusammen als in meinem Waffenladen.«
    »Du solltest selbst Verbrechen aufklären und schwere Jungs dingfest machen, Marc«, meinte Vivi im Brustton der Überzeugung, »statt Knarren an irgendwelche Bullen zu verkaufen, damit die den Job machen.«
    Vivi und Zach hatten seit ihrem zehnten Lebensjahr bei der Familie Rossi gelebt. Nachdem sie ihre Eltern verloren hatten, waren die verwaisten Zwillinge aus Italien zu ihren Verwandten in den USA gekommen und mit Marc und dessen Geschwistern aufgewachsen.
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